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SBV Schweiz. Baumeisterverband

Stabile Bautätigkeit - Zolldiskussionen bislang ohne spürbare Auswirkungen

Zürich (ots)

Im Anfangsquartal 2025 erreicht die Bautätigkeit mit 4,7 Milliarden Franken ein kleines Plus von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Neuaufträge legten um 1,9 Prozent zu. Für das Gesamtjahr wird trotz der globalen Unsicherheiten infolge der Zolldiskussionen ein moderates Wachstum der Bautätigkeit von rund 1,1 Prozent erwartet. Die Bauwirtschaft ist ein stabiler Pfeiler der Gesamtwirtschaft, gerade im Wohnungsbau braucht sie indes verlässliche und zukunftsgerichtete Rahmenbedingungen.

Entgegengesetzte Entwicklungen im Wirtschaftsbau und öffentlichen Hochbau

Der Wirtschaftsbau hat um 40 Millionen Franken abgenommen, dies entspricht -7 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024. Die internationalen Handelskonflikte trüben zwar die Aussicht auf den weiteren Schweizer Konjunkturverlauf ein. Grundsätzlich erweist sich die Bautätigkeit aber als stabil, die Zolldiskussionen haben bislang keine spürbaren Auswirkungen. Beispielsweise haben sich Baumaterialien nicht verteuert.

Wohnungsbau besser als erwartet

Der öffentliche Hochbau hat im Anfangsquartal sowohl beim Auftragseingang (+34 Prozent) als auch bei der Bautätigkeit (+23 Prozent) stark abgeschnitten. Die Sparte Wohnungsbau hat sich im ersten Quartal 2025 überraschend positiv entwickelt. Der Umsatz belief sich mit 1,7 Milliarden Franken 2,4 Prozent bzw. 40 Millionen CHF höher als ein Jahr zuvor. Erwartet wurde ein Rückgang der Bautätigkeit. Besonders erfreulich ist, dass bei den Neuaufträge ein Plus von 11 Prozent verzeichnet werden konnte. Damit schlägt sich die erhöhte Anzahl Baugesuche aus dem Jahr 2024 allmählich in den Auftragsbüchern nieder.

Der Schweizerische Baumeisterverband rechnet damit, dass neue Wohnungen erst ab der zweiten Jahreshälfte schrittweise auf den Markt kommen werden. Die Anzahl neu gebauter Wohnungen ist jedoch zu gering, um den Bedarf an zusätzlichem Wohnraum zu decken. Eine Leerstandsquote von unter 1 Prozent erscheint daher wahrscheinlich. Missbräuchlichen Einsprachen als Bauverhinderungs-Instrument muss endlich ein Riegel geschoben werden. Das Instrument der Einsprache muss wieder auf persönliche und tatsächlich schützenswerte Interessen reduziert werden. ISOS ist eines der Elemente in einer Interessensabwägung. Dieses muss sorgfältig, transparent und nachvollziehbar sein. Der Wohnungsbau muss dabei mindestens gleich hoch gewichtet werden wie der Denkmalschutz. Zudem darf der Denkmalschutz nicht dazu dienen, dass gerissene Juristen ISOS als Instrument missbrauchen können, um lokale Projekte zu verhindern. Das Bauen im Bestand ist eine grosse Herausforderung.

Es braucht klare Strategien und die raumplanerischen Grundlagen, damit die Siedlungsentwicklung nach innen nicht nur gesetzlich gefordert, sondern auch tatsächlich umgesetzt werden kann. Um Grünraum zu schonen, muss höher gebaut werden können. Der Schweizerische Baumeisterverband engagiert sich in mehreren nationalen Gremien für Rahmenbedingungen, die einen rascheren und qualitätsvollen Wohnungsbau ermöglichen. Denn auch wenn sich die Bauwirtschaft bislang auch in Zeiten grosser Unsicherheiten als stabiler Pfeiler der Gesamtwirtschaft erwiesen hat, ist sie gerade im Wohnungsbau auf verlässliche und zukunftsgerichtete Rahmenbedingungen angewiesen.

Tiefbau entwickelt sich seitlich

Einem Umsatzplus von 2,8 Prozent im öffentlichen Tiefbau steht ein Rückgang von 11 Prozent bei seinem privaten, aber wesentlich kleineren Pendant gegenüber. Der Tiefbau insgesamt verzeichnet im ersten Quartal 2025 rund 2 Prozent weniger an Bautätigkeit und -6 Prozent an neuen Aufträgen. Der volatile Charakter dieser Sparte lässt aber keine Beunruhigung aufkommen. Der Auftragsbestand ist weiterhin gut gefüllt und der Bauindex des Schweizerischen Baumeisterverbands prognostiziert eine leichte Zunahme des Umsatzes im zweiten Quartal. Im Herbst legen der Bundesrat und die ETH Zürich eine Analyse zu den geplanten Infrastrukturprojekten in der Schweiz vor. Eine Priorisierung der Projekte ist möglich, aber der Bedarf im Gleisbau und Strassenbau bleibt hoch. Darauf deuten Zahlen von den SBB zum Investitionsbedarf sowie die hohen Staustunden auf den Nationalstrassen hin.

Weitere Informationen

Pressekontakt:

Jacqueline Theiler, Leiterin Kommunikation SBV
Tel. 058 360 76 42, jacqueline.theiler@baumeister.ch

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