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ACI-Dubai: Dr. Schulte-Anwälte prüfen Haftung von Becker, Schumacher und Lauda

Berlin (ots)

Die Millionen-Werbung für ihre Pleite-Türme in
Dubai könnten für Boris Becker, Michael Schumacher und Niki Lauda 
teuer werden. Dabei geht es konkret um 60 Millionen Euro, die 6.000 
deutsche Anleger bereits im März 2009 von der zuständigen deutschen 
Fondsgesellschaft Active Capital Investment (ACI) aus Gütersloh 
bekommen sollten. Die ACI kann zurzeit Gelder ihrer Anleger nicht 
zurückzahlen. Die Staatsanwaltschaft in Dubai ermittelt wegen 
Zweckentfremdung von Anlegergeldern. Becker soll für die Werbung für 
die ACI 2 Millionen Euro, Schumacher 5 Millionen Euro und Lauda eine 
Million Euro kassiert haben.
Anwalt Dr. Thomas Schulte hat mit seinen Kollegen Sven Tintemann, 
Kim Oliver Klevenhagen und Ulrich Schulte am Hülse zur Untersuchung 
der Angelegenheit eine Task Force gebildet und einen speziell auf die
Anlage abgestimmten Fragebogen entwickelt, mit denen die Geschädigten
ihre Ansprüche prüfen lassen können. Dabei kommen als potentielle 
Anspruchsgegner auch Becker, Schumacher und Lauda ins Visier der 
Anwälte.
Schadensersatzansprüche gegen Prominente, die für Fonds werben, 
sind in der Rechtsprechung keine Neuheit. Grundlegend ist hier das 
Urteil des Landgerichts Mosbach (Aktenzeichen: 10135/06). Danach 
haften Prominente und Politiker für entstandene Schäden, wenn sie 
sich als Zugpferd vor Fondsprojekte spannen ließen, die sie nicht 
hinreichend geprüft haben.
Das Landgericht hatte den frühere Bundesverteidigungsminister und 
Inhaber eines Lehrstuhls für Finanzrecht an der Universität München, 
Prof. Dr. Rupert Scholz, am 15. Juli 2007 dazu verurteilt, 35.000 
Euro an zwei Anleger zu zahlen, die ihr Geld in den Pleite gegangenen
MSF Master Star Fund Deutsche Vermögensfonds I AG & Co. KG (6.800 
Anleger) eingezahlt hatten. Auch der Berliner Ex-Schulsenator Walter 
Rasch musste wegen seiner Werbung für denselben Fonds zahlen. Dies 
entschieden u.a. Landgerichts Potsdam vom 16. Juni 2006 (Az.: 17 U 
29/06), Landgericht Berlin vom 31.07.2006 (Az.: 18 O 577/05) sowie 
(Az. 18 O 445/05) und Kammergericht Berlin vom 17.07.2007 (Az.17 U 
29/06).
Rupert Scholz hatte in einem Interview erklärt, dass er erst nach 
einer genauen Prüfung der Strukturen und der Personen seine 
persönliche Mitwirkung und Unterstützung zugesagt zu haben. Er musste
dennoch Schadenersatz leisten.
Niki Lauda hat sich offensichtlich mit dem ACI-Dubai-Fonds nicht 
näher befasst. Dem österreichischen Wirtschaftsblatt sagte Lauda am 
18. Juni 2009: "Ich habe nur meinen Namen zur Verfügung gestellt und 
weniger als eine Million Euro bekommen. Das Geld ist geflossen. Von 
Problemen weiß ich nichts, aber auch wenn der Turm nicht gebaut 
würde, würde sich für mich nichts änden." Das sehen die Berliner 
Anwälte allerdings anders.
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