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TU-Wissenschaftler erhielt Nachwuchsstipendium von einer Million Euro

Berlin (ots)

Mehr als 9000 europäische Forscher bewarben sich
beim neu etablierten Europäischen Forschungsrat (European Research 
Council, ERC) für ein Stipendium von bis zu zwei Millionen Euro. Der 
Forschungsrat möchte durch die fünfjährige Unterstützung der 
eigenständigen Forschung junger herausragender Wissenschaftler die 
europäische Grundlagenforschung stärken. Im Februar wurde über die 
Vergabe entschieden: Etwa 300 Vorhaben werden europaweit gefördert, 
in Deutschland nur 40. Eines davon ist das Vorhaben von Dr. Lorenz 
Adrian, Privatdozent und Mitarbeiter im Fachgebiet Technische 
Biochemie des Instituts für Biotechnologie der TU Berlin. Er erhält 
rund eine Million Euro.
"Wie können Lebewesen in der Tiefsee überleben, ohne Sauerstoff, 
ohne Licht, unter einem Druck der Hunderte Male höher ist als der 
Luftdruck an der Oberfläche? Wie schaffen es Bakterien, giftige 
Stoffe in ungiftige umzuwandeln und daraus Energie zu gewinnen?", 
fragt Dr. Lorenz Adrian und erklärt damit die komplizierten Grundzüge
seiner Forschung. In seiner Doktorarbeit gelang es ihm, das ohne 
Sauerstoff lebende Bakterium Dehalococcoides CBDB1 zu isolieren. Es 
kann Energie aus Chlorbenzolen gewinnen und ist inzwischen überall 
auf der Welt in Grundwasserleitern und Böden nachgewiesen. Während 
seiner Habilitation am Institut für Biotechnologie der TU Berlin 
konnte Adrian zeigen, dass das Bakterium auch viele andere Benzole 
und Dioxine zur Energiegewinnung nutzen kann.
Die Stämme des Bakteriums sind in der Lage, toxische Verbindungen 
in weniger toxische Stoffe umzuwandeln. Inzwischen sind in 
Tiefseesedimenten ähnliche dieser so genannten "Chloroflexi" 
nachgewiesen worden. Diese will Adrian in den nächsten fünf Jahren 
isolieren und mit den kultivierten Dehalococcoides-Stämmen aus 
Grundwasserleitern vergleichen. Diese Forschung soll zur Aufklärung 
der komplexen biochemischen Vorgänge in der Tiefsee beitragen. In der
Tiefsee könnte sogar das Leben selbst entstanden sein, wie man heute 
vermutet.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
PD Dr. Lorenz Adrian, Tel.: 030/45 08 02 66, E-Mail: 
mailto:lorenz.adrian@tu-berlin.de
Berlin, 01. April 2008
Pressekontakt:

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Christoph Lang
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