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Heinz Sielmann Stiftung

Tierfilmer und Naturschützer Prof. Heinz Sielmann verstorben

München (ots)

Der Stiftungsrat und der Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung
geben mit großer Trauer bekannt, dass Prof. Heinz Sielmann am
Freitag, den 6. Oktober 2006, im Alter von 89 Jahren in München
verstorben ist. Er entschlief ruhig und in Würde im Kreise seiner
Familie und Freunde.
Mit Prof. Heinz Sielmann verliert der Naturschutz eine prägende
und einzigartige Persönlichkeit. Seine vielfach preisgekrönte Arbeit
als Tierfilmer, Filmproduzent und Publizist zeigte den Menschen in
Deutschland eindrucksvoll die überwältigende Schönheit der Natur und
die Schutzwürdigkeit ihrer Artenvielfalt auf allen Kontinenten. Sein
Vermächtnis ist die "Heinz Sielmann Stiftung", die er 1994 zusammen
mit seiner Frau Inge Sielmann gegründet hat. Sie sichert unter
anderem große unzerschnittene Gebiete in Deutschland durch Ankauf und
Pflege für den Natur- und Artenschutz. Diese "Sielmanns
Naturlandschaften" sind ein bedeutender Beitrag zur Bewahrung des
nationalen Naturerbes in Deutschland. Wesentliches Ziel der Heinz
Sielmann Stiftung ist es, Menschen das persönliche Erleben der freien
Natur zu ermöglichen und zu ihrem Schutz zu motivieren.
Prof. Heinz Sielmann erkannte frühzeitig die Bedeutung der
Massenmedien Film und TV für Belange des Naturschutzes. Am Anfang
seiner Berufslaufbahn produzierte er Lehrfilme für das Institut für
Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) und das Institut
für den Wissenschaftlichen Film (IWF). Im Fernsehen begeisterte er
Millionen von Zuschauern durch seine charakteristische, einprägsame
Moderation und durch innovative Filmtechniken, mit denen er in seinen
Sendungen das Verhalten der Tiere entschlüsselte. Legendäre Kinofilme
wie "Herrscher des Urwalds" (1959) und "Galápagos" (1962) sind ebenso
mit seinem Namen verknüpft wie die ab 1965 über drei Jahrzehnte
ausgestrahlte TV-Serie des Norddeutschen Rundfunks "Expeditionen ins
Tierreich" (NDR). Auch im Privatfernsehen war er ab 1991 mit
Fernsehreihen präsent, der Serie "Sielmann 2000" (RTL) sowie
"Sielmann-Report" (SAT 1).
Die britische BBC und die National Geographic Society in den USA
beauftragten Heinz Sielmann mit Produktionen, die in der ganzen Welt
ausgestrahlt wurden. Er pflegte stets den engen Kontakt mit der
internationalen Fachwissenschaft, für die seine Filmaufnahmen von
hohem Wert waren. Prof. Heinz Sielmann erlebte und dokumentierte bei
seiner Arbeit rund um den Globus die Folgen der Umweltzerstörung in
direkter Anschauung und setzte sich infolge dessen immer stärker für
einen Bewusstseinswandel in unserem Umgang mit der Umwelt ein. Der
begeisterte Naturfilmer wurde in den 1980er Jahren zunehmend ein
nachdrücklicher Mahner und engagierter Naturschützer: "Besonders die
Erkenntnisse der letzten Jahre haben mir gezeigt, wie wichtig es ist,
dass wir uns in unserer Maßlosigkeit gegenüber der Natur
einschränken. Nur dann haben auch künftige Generationen die Chance
auf eine lebenswerte Zukunft", erklärte er.
Zusammen mit seiner Frau Inge Sielmann hat er 1994 die Heinz
Sielmann Stiftung unter dem Leitsatz "Naturschutz als positive
Lebensphilosophie" ins Leben gerufen. Seither verfolgt die Heinz
Sielmann Stiftung in seinem Sinne folgende Ziele:
- Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, durch persönliches
     Erleben an einen positiven Umgang mit der Natur heranführen;
   - letzte Refugien für seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten;
   - die Öffentlichkeit für die Natur und deren Schutz 
     sensibilisieren;
   - das Heinz Sielmann-Archiv des Naturfilms aufbauen.
Zu den zahlreichen Ehrungen, die Heinz Sielmann erhielt, gehören
Filmpreise wie der "Deutsche Filmpreis", die "Goldene Kamera", der
"Goldene Bär" und der "Silberne Bär" der Filmfestspiele Berlin sowie
der Bambi. Zu seinen öffentlichen Auszeichnungen zählen unter anderem
das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland, das Verdienstkreuz 1. Klasse des
Niedersächsischen Verdienstordens, der Verdienstorden des Landes
Brandenburg, das Ehrenzeichen "Goldene Arche" des WWF, sowie für
seine Lebensleistung der Ehrenpreis des Deutschen Umweltpreises 2005
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Es war Prof. Heinz Sielmann vergönnt, in mehr als sieben
Jahrzehnten ein Lebenswerk von bleibender Wirkung zu schaffen.
Naturschützer und Wissenschaftler weltweit hatten in ihm jederzeit
einen Freund und Ratgeber. Naturfotografen und -filmer fanden in
seinen Filmen Vorbilder und Inspirationen. Bis zuletzt förderte er
aktiv den Ausbau seiner Stiftung und sorgte für die langfristige
konzeptionelle und betriebswirtschaftliche Absicherung der "Sielmanns
Naturlandschaften".
Die Heinz Sielmann Stiftung ist sein Vermächtnis für die
nachfolgenden Generationen. Sie wird mit Inge Sielmann als
Vorsitzender des Stiftungsrates die Arbeit für den Natur- und
Artenschutz sowie in der Umweltbildung im Geist ihres verstorbenen
Mannes fortsetzen.

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