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Tsunami forderte Hunderte von Menschenleben - Wo blieb die Frühwarnung ?

Bonn (ots)

Ein Erdbeben der Stärke von 7,7 auf der Richterskala
vor der Küste Javas hat am Montag, 17.07.06, 15.20 Uhr einen Tsunami
ausgelöst.  Das Beben ereignete sich ca. 200km, also relativ nah, vor
der Südküste von Java. Die Tsunamiwelle erreichte die Küste in ca.
20 Minuten. Die ca. 4 m hohe Welle tötete mehrere 100 Menschen und
machte 10.000de obdachlos.
Derart nah vor der Küste stattfindende Erdbeben lassen nur extrem
wenig Zeit zur Reaktion, falls sie eine Tsunamiwelle auslösen. 
Bei allen vorhandenen technischen Möglichkeiten - so haben z.B. das
Tsunamicenter in Hawaii und die Warnzentrale in Japan das Beben
geortet, registriert und Warnungen verbreitet - sind Information und
Training der Bevölkerung die entscheidende Komponente, um Leben zu
retten.
Nach Erdbeben müssen in Tsunami gefährdeten Gebieten zwingend
höher gelegene Regionen als Schutz und Rückzugsgebiete aufgesucht
werden. Warnzeichen - wie das vorherige Zurückziehen des Meeres -
müssen bekannt sein und zu sofortiger Reaktion der Menschen führen.
Die neuerlichen Ereignisse auf Java haben gezeigt, dass 1 1/2
Jahre nach der großen Tsunamikatastrophe rund um den Indischen Ozean
in diesen wichtigen Bereichen immer noch viel zu tun bleibt.
Regierungen in gefährdeten Ländern und die Internationale
Gemeinschaft sind dringend aufgefordert, neben dem weiteren Ausbau
der technischen Vorhersagesysteme vor allem Anstrengungen auf der
kommunalen Ebene zu verstärken.

Pressekontakt:

Deutsches Komitee Katastrophenvorsorge e.V. Friedrich-Ebert-Allee 40
53113 Bonn, Tel. 0228/44601-827, Geschäftsführer: Karl- Otto Zentel,
PrÖ: Winfried Glass

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