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TARGET - Rüdiger Nehberg

Yusuf al-Qaradawi schreibt Fatwa
"Weibliche Genitalverstümmelung ist ein Werk des Teufels"

Hamburg/Katar (ots)

Was Sheikh Yusuf al-Qaradawi, der große
Rechtsgelehrte aus Katar, sagt, hat in der gesamten islamischen Welt 
größtes Gewicht. Er gilt als "Sprachrohr Afrikas", als "wandelndes 
Lexikon des Islams". Weltweit bekannt ist der 82-Jährige nicht 
zuletzt durch seine wöchentlichen Predigten im arabischen Sender 
Al-Jazeera. Am 2. März gewährte er dem  Menschenrechtler Rüdiger 
Nehberg, der seit neun Jahren mit seinem Verein TARGET gegen den mehr
als 5000 Jahre alten Brauch der Weiblichen Genitalverstümmelung 
kämpft, in seiner Residenz in Doha eine Audienz. Das Resultat ist ein
verbindliches Rechtsgutachten ("Fatwa"). Die wichtigste Aussage 
darin: "Weibliche Genital¬be¬schneidung ist eine Änderung der 
Schöpfung Gottes und damit ein von Gott verbotenes Werk des Teufels."
"So eindeutig hat Qaradawi bisher noch nie Stellung gegen diese 
grausame Praxis bezogen," freut sich Nehberg. "Auf ihn hören die 
Völker Afrikas. Er ist der gewichtigste Prediger in der islamischen 
Welt." Sheikh Qaradawi, der auch Vorsitzender der "International 
Union for Muslim Scholars" ist, hat ganz klar festgehalten, dass in 
den Heiligen Schriften des Islams keinerlei Beweise für die 
Verpflichtung, geschweige denn eine Empfehlung für Weibliche 
Genitalverstümmelung bestünden.
Nehberg wurde begleitet von Imam Tarafa Baghajati aus Wien, 
Vorsitzender der "Initiative muslimischer ÖstereicherInnen". Er 
sprach schon auf der von TARGET initiierten Internationalen 
Gelehrtenkonferenz in der bedeutungsvollen Azhar-Universität zu Kairo
(Nov. 2006). "Diese Fatwa ist von unermesslichem Wert für die 
betroffenen Frauen. Denn noch immer werden nach einer UNO-Schätzung  
täglich 8.000 Mädchen verstümmelt. Qaradawis Wort ist für viele 
Muslime unerschütterliches Gesetz."
In der Fatwa heißt es weiter:
"Da die sachliche Untersuchung durch neutrale Experten und 
Spezialisten, die nicht ihren eigenen Interessen, noch 
Begehrlichkeiten anderer folgen, bewiesen hat, dass die Weibliche 
Genitalverstümmelung in ihren vorhandenen Formen dem weiblichen 
Geschlecht körperliche und seelische Schäden zufügt und das eheliche 
Leben der Frauen stark beeinträchtigt, muss dieser Brauch gestoppt 
werden, um diesen Schaden zu vermeiden."
Viele Gelehrte haben bisher anders geurteilt. Qaradawi erklärt es 
damit, dass sie bislang nicht die Informationen hatten, die heute zur
Verfügung stehen. Ein Rechtsgutachten zu ändern, sei aber jederzeit 
möglich und nötig, wenn sich der Erkenntnisstand ändert. "Hätten die 
Gelehrten vor uns das erfahren, was wir jetzt wissen, hätten sie ihre
Meinung geändert, da sie immer nach der Wahrheit streben", schreibt 
er. Er unterzeichnet seine Fatwa mit den Worten: "Der bescheidene 
Diener Allahs Yusuf al-Qaradawi".
Qaradawi zu Nehberg und Baghajati: "Wenn Eltern mich fragen, ob 
sie ihre Tochter beschneiden lassen sollen oder nicht, gibt es nur 
eine Antwort von mir: 'Nein, lass' deine Tochter nicht beschneiden!'"
Annette Weber, Lebenspartnerin Nehbergs und Mitbegründerin von 
TARGET: "Das ist zum Internationalen Frauentag das größte je da 
gewesene Geschenk des Islams an die Mädchen."
Nähere Informationen  sowie die gesamte Fatwa in Original und 
Übersetzung und Fotos zum Download auf der Homepage 
http://www.target-nehberg.de,  oben rechts "Medien".

Pressekontakt:

Ansprechpartner für die Medien
Annette Weber (Info, Fotos, O-Töne Nehberg)
Tel.: +49(0)4154-99 99 40 / mobil +49(0)172-621 56 77
info@target-nehberg.de

Thomas Reinecke (Filmmaterial)
Tel.: 0171/833 83 27
thomas.reinecke@t-online.de

Ansprechpartner für die Medien in Österreich
Tarafa Baghajati
0043/664 521 5080
baghajati@aon.at

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