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SOFI und SIPPO gegen eine Fusion mit Osec

Zürich (ots)

Entwicklungszusammenarbeit auf dem Opfertisch der Exportförderung?
Die Organisationen SOFI (Swiss Organisation for
Facilitating Investments) und SIPPO (Swiss Import Promotion
Programme) wehren sich gegen die von Osec Business Network
Switzerland angestrebte Fusion der drei Organisationen.
Vertreter von Osec sind an einer Medienkonferenz am 6. Februar
2006 dafür eingetreten, die drei Organisationen Osec, SOFI und SIPPO
zu fusionieren. Sie bezogen sich dabei auch auf einen entsprechenden
Vorstoss der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrates
(WAK/NR) vom 31. Januar 2006.
Der Fusionsidee liegt eine unzulässige Vermischung der sehr
verschiedenen Aufgabenbereiche dieser Organisationen zugrunde. Die
völlig unterschiedlichen Ausrichtungen und daraus entstehende
Interessenskonflikte würden bei einem Zusammenschluss die
Glaubwürdigkeit aller beteiligten Organisationen in Frage stellen.
Anders als die Osec sind SIPPO und SOFI keine Instrumente zur
Förderung des schweizerischen Aussenhandels, sondern beide sind
Institutionen der wirtschaftlichen Entwicklungshilfe.
SIPPO unterstützt privatwirtschaftliche Unternehmen in
ausgewählten Entwicklungs- und Transitionsländern, welche Zugang zum
schweizerischen und europäischen Markt suchen. SOFI's Aufgabe ist es,
durch die Förderung ausländischer (nicht zwingend schweizerischer)
Investitionen in Entwicklungs- und Transitionsländer zur
sozioökonomischer Entwicklung dieser Länder beizutragen. Sowohl SOFI
wie SIPPO fokussieren ihre Aktivitäten auf eine aus-gewählte Gruppe
ärmerer Länder nach den Kriterien der Entwicklungszusammenarbeit und
nicht aufgrund ihrer Bedeutung für die schweizerische
Exportwirtschaft. SIPPO und SOFI arbeiten komplementär zu anderen
Programmen der handelsrelevanten entwicklungspolitischen
Zusammenarbeit und leisten in ihren Partnerländern einen wichtigen
Beitrag zur Verminderung der Armut. Im Gegensatz dazu fördert die
Osec direkt den schweizerischen Aussenhandel.
Weshalb SIPPO und SOFI mit Osec zusammengeführt werden sollen, ist
daher nicht nachvollziehbar. Gegen eine solche Zusammenlegung spricht
auch, dass die Mandate von SOFI und SIPPO auf anderen gesetzlichen
Grundlagen basieren als das der Osec.
Die Fusionsforderung ist überstürzt. Ein Zusammenschluss würde
nicht nur seine Ziele verfehlen, sondern auch die Reputation der
schweizerischen wirtschaftlichen Entwicklungszu-sammenarbeit
untergraben. Selbstverständlich sollen Synergien mit Osec genutzt
werden, so dass kosteneffizient, aber auch mandatsgerecht die
Aufgaben erfüllt werden können, z.B. Betrieb eines gemeinsamen
Service Centers als erste Anlaufstelle für KMUs, ausgewählte
gemeinsame Foren usw. Eine Fusion mit Osec ist aus Sicht von SIPPO
und SOFI allerdings ausgeschlossen.

Kontakt:

Markus Stern
Geschäftsführer SIPPO
Mobile +41/(0)79/455'48'88
E-Mail: mstern@sippo.ch
Internet: http://www.sippo.ch

George Malcotsis
Geschäftsführer SOFI
Tel. +41/(0)44/249'30'50
E-Mail: george.malcotsis@sofi.ch
Internet: http://www.sofi.ch