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Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 5. März 2008: Themen siehe Lead im Text.

Zürich (ots)

Thomas Borer: "Banken unterschätzen Risiken der
deutschen Steueraffäre"
Es sei offensichtlich, dass wegen der deutschen Steueraffäre eine 
grosse Lawine auf unser Land zukomme, sagt Thomas Borer, 
Ex-Botschafter der Schweiz in Deutschland im Interview mit der 
"Handelszeitung" . «Wir haben nur wenig Zeit, uns darauf 
vorzubereiten.» Laut dem früheren Chef der Task Force Schweiz-Zweiter
Weltkrieg drohen dem Schweizer Finanzplatz nicht nur von Deutschland,
sondern auch aus den USA Gefahren. «Ich nehme an, dass im 
Präsidenten-Wahljahr 2008  auch Forderungen aufgestellt werden, die 
gegen die Schweiz gerichtet sein könnten.» Deshalb warnt er: «Aus den
Erfahrungen mit den Holocaust-Geldern sollten die Schweiz und 
insbesondere die Banken gelernt haben, dass man internationale Kritik
wie sie jetzt Deutschland an der Schweiz und Liechtenstein übt, auf 
keinen Fall unterschätzen darf.» Es sei kurzsichtig, Liechtenstein 
allein im Regen stehen zu lassen. «Genau wie zum Beginn der 
Holocaust-Affäre spielen Politik und Banken die scharfe Kritik 
Deutschlands herunter.» Jetzt brauche es dringend eine neue Task 
Force zum Schutz des Schweizer Finanzplatzes, fordert er im 
"Handelszeitung"-Interview weiter.
Aderlass bei Julius Bär
Julius Bär ist zur gesuchten Adresse für Topleute der 
Subprime-gebeutelten Grossbanken geworden. Umso mehr überraschen die 
aktuellen Kündigungen. So verlässt das gesamte Team von Wealth 
Engineering - das sind 14 Leute -die grösste reine 
Vermögensverwalterin der Schweiz. Ebenfalls von Bord gehen der Chef 
der Analyseabteilung, der zur Rothschild Privatbank wechselt, sowie 
zwei weitere Mitarbeiter aus dem Research. Alle gehören zur neuen 
Sparte Investment Products von Beat Wittmann, der vergangenen Herbst 
von der Konkurrentin Clariden Leu zu Julius Bär gestossen war. Und 
damit nicht genug: Wittmann kündigt bereits weitere Kündigungen an.
SBB-Präsidium: Hans-Jörg Bertschi zeigt Interesse
Das Rennen um die Nachfolge von SBB-VR-Präsident Thierry Lalive 
D'Epinay ist offen. Gute Chancen hat Logistikunternehmer Hans-Jörg 
Bertschi. "Ich bin offen, mich bei SBB Cargo in geeigneter Form zu 
engagieren", sagt Bertschi, Chef den gleichnamigen Logistikkonzerns, 
gegenüber der "Handelszeitung". Derweil winkt Ex-SBB-Chef Benedikt 
Weibel ab, er stehe nicht zur Verfügung. Als neutraler Experte wird 
Paul Kurrus gehandelt. Er ist bei der Swiss zuständig für 
Öffentlichkeitsarbeit und Umwelt und ist bei Economiesuisse Präsident
der Verkehrskommission.
Shell will mit Bedienen verdienen
Der traditionelle Tankwart erlebt in der Schweiz eine Wiedergeburt. 
«Wir haben im vergangenen Jahr begonnen, den Service in der Schweiz 
auszurollen», bestätigt Edgar Bachmann, Tankstellen-Chef von Shell 
Schweiz. Zur Aufgabe des Tankwarts gehört tanken, Motorenöl und 
Wischwasser prüfen sowie die Frontscheibe reinigen. Aktuell bietet 
Shell in der Schweiz an 22 Tankstellen den neuen Vollservice an, 
davon sind 14 in der Deutschschweiz, und acht in der Romandie. Es 
sollen noch mehr werden. Bachmann: «Unser Ziel ist es, den Service an
ausgewählten Standorten kontinuierlich auszubauen.» Der Kunde kann 
freiwillig 2 Fr. für den Dienst bezahlen. Konkurrenten wie Avia, BP 
oder Migrol planen nichts dergleichen.
Thomas Borer: "Banken unterschätzen Risiken der deutschen 
Steueraffäre"
Es sei offensichtlich, dass wegen der deutschen Steueraffäre eine 
grosse Lawine auf unser Land zukomme, sagt Thomas Borer, 
Ex-Botschafter der Schweiz in Deutschland im Interview mit der 
"Handelszeitung". «Wir haben nur wenig Zeit, uns darauf 
vorzubereiten.» Laut dem früheren Chef der Task Force Schweiz-Zweiter
Weltkrieg drohen dem Schweizer Finanzplatz nicht nur von Deutschland,
sondern auch aus den USA Gefahren. «Ich nehme an, dass im 
Präsidenten-Wahljahr 2008 auch Forderungen aufgestellt werden, die 
gegen die Schweiz gerichtet sein könnten.» Deshalb warnt er: «Aus den
Erfahrungen mit den Holocaust-Geldern sollten die Schweiz und 
insbesondere die Banken gelernt haben, dass man internationale Kritik
wie sie jetzt Deutschland an der Schweiz und Liechtenstein übt, auf 
keinen Fall unterschätzen darf.» Es sei kurzsichtig, Liechtenstein 
allein im Regen stehen zu lassen. «Genau wie zum Beginn der 
Holocaust-Affäre spielen Politik und Banken die scharfe Kritik 
Deutschlands herunter.» Jetzt brauche es dringend eine neue Task 
Force zum Schutz des Schweizer Finanzplatzes, fordert er.
Hranov drohen bis zu 185000 Franken Strafe
Dem Financier Rumen Hranov, der als Kläger gegen die Bank Swissfirst 
bekannt geworden ist, steht bald selber vor dem Strafrichter: Zwar 
wurde die auf den 5. März 2008 anberaumte, öffentliche Verhandlung am
Strafgericht des Kantons Zug abgesagt. Es dürfte jedoch zu einem 
Aktenprozess mit schriftlichem Urteil kommen. Die Anklage der Zuger 
Staatsanwaltschaft lautet auf Versuchte Nötigung, Widerhandlung gegen
das Banken- und Börsengesetz sowie das Gesetz gegen unlauteren 
Wettbewerb. Konkret geht es um Hranovs Versuch, eine ehemalige 
Swissfirst-Mitarbeiterin bei einem Treffen in Zug zur Herausgabe von 
Informationen zu bewegen, wonach sich Matter bei der 
Swissfirst-Bellevue-Fusion angeblich bereichert habe. Die Zuger 
Staatsanwaltschaft, die ihrerseits ermittelte, fordert nun von Hranov
eine bedingte Geldstrafe von 180000 Fr. sowie ¬eine Busse von 5000 
Fr. Zahlt Hranov nicht, drohen ihm 50 Tage Haft.
Basler Flughafen wird zum Billig-Hub
Billigfluglinien bieten Langstreckenflüge für wenige hundert Franken 
an. Bei der Chinesischen Airline Oasis etwa kostet ein Flug von 
Hongkong nach London-Gatwick knapp 350 Fr. Bald könnten solche 
Billigflüge auch von der Schweiz aus abheben. Denn der EuroAirport 
führt derzeit Gespräche mit Oasis, Air Asia X und weiteren Airlines. 
Das Ziel: Von Basel aus ein internationales Netzwerk mit 
Discount-Linien zu spannen. Die Gespräche mit dem Discount-Anbieter 
laufen, wie EuroAirport-Direktor Jürg Rämi Recherchen der 
"Handelszeitung" bestätigt.
Schulthess-Präsident: Industrielle Investoren sehr willkommen
Nach dem überraschenden Ausstieg des US-Hedge Fonds Focus Capital 
glühen beim Bauausrüster Schulthess die Drähte. «Ich hatte einige 
sehr positive Anrufe von interessierten Investoren aus dem In- und 
Ausland », sagt VR-Präsident Rudolf Kägi im Gespräch mit der 
«Handelszeitung». Namen nennt Kägi keine. Dafür formuliert er 
konkrete Wünsche zur künftigen Besitzerstruktur. «Wir möchten ein 
breit diversifiziertes Aktionariat mit stabilen, langfristigen 
Investoren», erklärt der VR-Präsident. Besonders begrüssen würde Kägi
«industrielle beziehungsweise strategische Investoren, die ihren 
geografischen Schwerpunkt in der Schweiz haben.» Der VR-Präsident 
zeigt sich auch bereit für Beteiligungsgespräche mit 
Industrieunternehmen aus dem In- und Ausland, die in ähnlichen 
Bereichen wie Schulthess tätig sind. Eine vollständige Übernahme von 
Schulthess sieht er aber nicht.
Industriechefs sehen 2008 mehr Wachstum
Die Chefs der führenden Schweizer Industriekonzerne sind, zur 
Überraschung mancher Ökonomen, auch für die nächsten Jahre 
optimistisch. «Unser Auftragspolster dürfte uns über 2008 hinaus 
beschäftigen», sagt etwa Ton Büchner, CEO des Industriezulieferers 
Sulzer. 2009 werde Sulzer mindestens mit dem Markt wachsen. Auch aus 
dem Bausektor, der in Westeuropa und den USA schwächelt, senden 
Firmen positive Signale. «Die Bücher für das laufende Jahr sind voll,
wir sind sehr gut aufgestellt», sagt etwa Edgar Oehler, Chef des 
Bauausrüsters Arbonia Forster. Positiv zeigt sich auch der 
Zementhersteller Holcim. «Als global tätiges Unternehmen können wir 
zuversichtlich in die Zukunft blicken», erklärt Holcim-CEO Markus 
Akermann. Profitieren soll der Konzern vor allem «vom Wachstum der 
Schwellenländer Asiens und von den positiven Impulsen des 
Infrastrukturbaus in Europa und Nordamerika.»
Ascom will in Europa und den USA zukaufen
"2008 wird Ascom 5% wachsen", sagt Ascom-CEO Riet Cadonau im 
Interview der "Handelszeitung". Um dieses Ziel zu erreichen, plant 
der 46-Jährige auch Übernahmen: "Mein Ziel ist es, vor der GV 2009 
Akquisitionen tätigen zu können." Und zwar in Europa und den USA. 
Ascom hat einen "tiefen dreistelligen Millionenbetrag" in der 
Kriegskasse. Bis Ende Jahr will Cadonau zudem vier verlustbringende 
Geschäfts-Einheiten devestieren.

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00.

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