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Media Service: Heute in der "Handelszeitung" vom Mittwoch, 27. Februar 2008: Themen siehe Text im Lead.

Zürich (ots)

Aufspaltung der UBS gefordert
Der Privatbankier und VR der Deutschen Börse, Konrad Hummler 
verlangt, dass der Regulator zu grosse Finanzkonglomerate aufteilen 
solle: «Ich habe mich dazu durchrungen, ein regulatorisches Verbot 
der grossen Finanzkonglomerate zu fordern», proklamiert Konrad 
Hummler, der eigentlich als liberaler Querdenker bekannt ist. Auch 
SVP-Nationalrat Hans Kaufmann hat über die Forderung nach einem 
verbindlichen Trennbankensystems nachgedacht: «Aber nach reiflicher 
Abwägung habe ich die Idee verworfen, unter anderem wegen den 
Synnergien und dem positiven Diversifikationseffekt.» Allen 
Ärgernissen zum Trotz, vertagt Hummler eine Aufteilung der UBS aber 
zu den «Hausaufgaben von Übermorgen». Jetzt ginge es erst einmal 
darum, die Kreditkrise zu überleben. VRP Marcel Ospel hat seiner 
Meinung nach das Vertrauen verspielt. Als mögliche Nachfolger nennt 
Hummler drei Favoriten: Den Banker und ehemaligen Leiter des 
AHV-Ausgleichsfonds Ulrich Grete, den Investmentbanker und Investor 
Jorge Lemann sowie den Chef der Deutschen Bank Josef Ackermann. (
Gazprom-Chef erobert mit neuer Erdgasfirma die EU von Zug aus
Die Russen steuern die grossen Erdgasprojekte, von denen die Zukunft 
von Europas Energiemarkt abhängt, aus Zug. Mit der neu gegründeten 
Gesellschaft Shtokman Development AG will Gazprom eines der grössten 
Erdgasfelder der Welt, Shtokman-Field in der Barentssee, 
erschliessen. Verwaltungsratspräsident ist Gazprom-Chef und 
Putin-Vertrauter Alexej Miller. Die jüngste Firma wird in der Schweiz
Milliarden aufnehmen und ein einträglicher Steuerzahler sein. 
Befördert werden wird das Gas über die Gazprom-Firma 
Nord-Stream-Pipeline, ebenfalls in Zug domiziliert und mit 
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder als Verwaltungsrat. Auch neu in Zug
angesiedelt wurde die Gazprom-Tochter South-Stream AG - über deren 
Leitung Iran die Schweiz dereinst mit Erdgas beliefern könnte.
Emmi prüft eine Expansion nach Russland
Fritz Wyss, Verwaltungsratspräsident des Luzerner Emmi-Konzerns, 
bezeichnet den russischen Markt im Interview erstmals als «sehr 
interessant». Es wäre dort viel einfacher, Fuss zu fassen, als in 
China, da die Russen Milchprodukte bereits kennen, sagt Wyss. Dieser 
Schritt wird wohl ohne ihn an der Spitze des Milchverarbeiters 
vollzogen werden: Fritz Wyss kündigt nach 17 Jahren bei Emmi seinen 
Rücktritt im nächsten Jahr an.
Kampf um die Depots
Seit die beiden Grossbanken in Schieflage geraten sind, steigt der 
Kundenzufluss bei kleineren Banken an, so der Tenor aus der 
Bankenszene. Die Institute nutzen die Gunst der Stunde und verstärken
ihre Anstrengungen im Kampf um attraktive Depots. Die meisten Banken 
sind bei einem ausrechend hohen Depotvermögen bereit, die 
Auflösungsgebühren zu übernehmen. Das hat eine Umfrage der 
"Handelszeitung" ergeben. "Wenn ein Kunde mit grossem Vermögen 
wechseln will, wird der rote Teppich ausgerollt.", sagt Oliver 
Wünsch, Oberassistent und Lehrbeauftragter am Swiss Banking Institute
(ISB) der Universität Zürich. PostFinance, die Basler Kantonalbank 
und AAM Privatbank führen derzeit Spezial-Aktionen durch um neue 
Kundengelder zu gewinnen.
Seco-Chefökonom Aymo Brunetti warnt vor höheren Risiken
Nach Einschätzung von Aymo Brunetti haben die Risiken für die 
Konjunktur in der Schweiz merklich zugenommen. "Die Schweizer 
Wirtschaft wird sich 2008 verlangsamen", sagt er im Interview mit der
"Handelszeitung". Derzeit erwarte er nach wie vor ein Wachstum von 
1,9%, was gegenüber den beinahe 3% von 2007 doch ein deutlicher 
Rückgang der Dynamik wäre. "Allerdings ist die Unsicherheit 
insbesondere über die Entwicklung der US-Konjunktur deutlich 
gestiegen, seit wir unsere letzte Prognose im Dezember 2007 erstellt 
haben." Das Ausmass dieser Effekte und deren Auswirkungen auf die 
Realwirtschaft für das Jahr 2008 in der Schweiz seien noch schwer zu 
prognostizieren. Falls es zu einer länger anhaltenden Rezession in 
Amerika käme, würde dies die Wirtschaft in der Schweiz 
beeinträchtigen, erklärt er in der "Handelszeitung" weiter.
Dividenden Stripping: Die Zürcher Kantonalbank will blockierte 
Guthaben zurück
Wegen Steuerumgehungsgeschäften, so genanntem Dividenden-Stripping, 
blockierte die Eidgenössische Steuverwaltung (ESTV) bei der Zürcher 
Kantonalbank (ZKB) im 2007 Verrechnungssteuer-Guthaben in 
dreistelliger Millionenhöhe. Bis heute hält die ZKB jedoch an der 
Rückforderung dieser Guthaben fest. Ob sie dafür den Rechtsweg 
beschreiten wird, will die Bank nicht kommentieren. Beat Furrer, 
Leiter Kommunikation bei des ESTV, gibt einem Rechstreit bei klar 
bewiesenem Dividenden-Stripping wenig Erfolgschancen. Die ESTV hatte 
wegen Dividenden-Stripping bei mehreren Schweizer Banken 
Untersuchungen eingeleitet. Seit dem September 2007 seien keine neuen
Fälle mehr bekannt geworden, so Furrer.
Turbulenzen beim Schweizer Tiefkühlbackwarenproduzenten Hiestand
Der britische Investor Lion Capital will sich diese Woche bei 
Hiestand vorstellen. Dies erklärt Hiestand Verwaltungsratspräsident 
Wolfgang Werlé der Handelszeitung. Werlé ist überrascht vom Einstieg 
des neuen Investors mit 32% am Aktienkapital des 
Tiefkühlbackwarenproduzenten. Er glaubt aber nicht, dass der irische 
Hauptaktionär IAWS, der ebenfalls 32% der Aktien besitzt und der neue
Investor Lion künftig zusammenspannen werden.
Hans Geiger: "Bankgeheimnis ist Markenzeichen der Schweiz"
Mit dem illegalen Erwerb von Bankkundendaten aus Liechtenstein hat 
Deutschland eine neue Qualität in den Steuerwettbewerb gebracht. 
Deshalb hofft Hans Geiger, Professor am Swiss Banking Institute der 
Uni Zürich, im «Handelszeitung»-Interview auf einen einmaligen 
Ausrutscher. Denn: «Sollte der Kauf und die Verwertung von Diebesgut 
durch einen europäischen Staat  Schule machen, sehe ich schwarz.» 
Doch weder der Bundesrat noch die Hauptakteure des Finanzplatzes 
Schweiz nehmen diese Warnung ernst. Sie geben sich gelassen. Und 
dies, obwohl eine UBS-Filiale in München und eine Tochter der Bank 
Vontobel ins Visier der deutschen Steuerfahnder geraten sind und 
Deutschlands Finanzminister Peer Steinbrück der «Steueroase» Schweiz 
den Krieg erklärt hat. Für Geiger ist klar: Die Schweiz müsse die 
Rechte, die sie aus Völkerrecht und Verträgen hat, durchsetzen, mit 
allen Rechtsmitteln und durch alle Instanzen. Und sie muss das 
Bankgeheimnis pflegen und verschärfen: «Es ist ein Markenzeichen der 
Schweiz.»

Kontakt:

Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
"Handelszeitung", Zürich. Tel. 043 444 59 00.

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