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Pleitewelle in Deutschland: Die wichtigsten Insolvenzursachen

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Zürich (ots)

- Hinweis: Die ausführliche Medienmitteilung kann kostenlos im    
   pdf-Format unter http://presseportal.ch/de/pm/100009350        
   heruntergeladen  werden -
Neuste Studie über Insolvenzursachen in der aktuellen 
Wirtschaftskrise
Düstere Prognosen für Schweizer Exporteure: Die 
Allianz-Gesellschaft Euler Hermes rechnet in Deutschland mit einer 
Zunahme der Firmeninsolvenzen um mindestens 20 Prozent in 2009. 
Deutsche Insolvenzverwalter stützen diese Prognosen und erwarten bis 
spätestens 2010 sogar neue Rekordwerte an Firmenpleiten. Dabei soll 
jeder dritte Insolvenzantrag durch die Finanz- und Wirtschaftskrise 
bedingt sein.
Es sind es vor allem die Aufträgseinbrüche, die den Unternehmen zu
schaffen machen sowie Dominoeffekte durch Insolvenzen von 
Auftraggebern oder Lieferanten. Auch sind Unternehmen, die über 
Private-Equity Eigner verfügen, besonders gefährdet. Eine wichtige 
Rolle spielt ausserdem die restriktive Kreditvergabe der Banken. Das 
ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Euler Hermes zusammen 
mit dem Zentrum für Insolvenz und Sanierung an der Universität 
Mannheim (ZIS) über die Ursachen von Insolvenzen in der gegenwärtigen
Wirtschaftskrise.
In der Studie wurden im März und April 2009 zahlreiche 
Insolvenzverwalter Deutschlands befragt, die aktuell insgesamt rund 
21'000 Fälle von Unternehmensinsolvenzen bearbeiten. Die 
Insolvenzverwalter schätzen, dass 34 Prozent der Insolvenzanträge 
durch die weltweite Rezession ausgelöst wurden. Das Besondere an der 
jetzigen Krise und Grund für die erwartete massive Zunahme sind nach 
Meinung von 94 Prozent der Insolvenzverwalter die Auftragseinbrüche. 
So berichten die Insolvenzverwalter aus ihrer Praxis, dass davon 
betroffene kleinere und mittlere Unternehmen (KMUs) einen 
durchschnittlichen Rückgang von über 50 Prozent zu verzeichnen 
hatten. An nächster Stelle kommen mit 73 Prozent der Nennungen die 
Stornierung oder Verschiebung von Aufträgen sowie mit 68 Prozent 
Folgeinsolvenzen. Es folgen die Krisenanfälligkeit von Private-Equity
finanzierten Unternehmen (64 Prozent) und die restriktive 
Kreditvergabe der Banken mit 62 Prozent.
Höchstmarke von 2003 wird überschritten
Fast zwei Drittel der Befragten glauben, die bisherige Höchstmarke
von 39'000 Firmenpleiten aus dem Jahr 2003 werde überschritten. Den 
Höhepunkt der kommenden Insolvenzwelle erwartet die Hälfte noch 2009,
die andere Hälfte im nächsten Jahr. "Die Studie zeigt, mit welcher 
Wucht sich die Finanzkrise auf die Unternehmen auswirkt und wie 
besonders KMUs zu kämpfen haben. Inzwischen hat die Krise die 
Wirtschaft fest im Griff", sagt Dr. Gerd-Uwe Baden, 
Vorstandvorsitzender von Euler Hermes Deutschland.
Managementfehler als Insolvenzursachen weiterhin vorn
Auch in der aktuellen Studie zeigt sich, dass Managementfehler wie
beispielsweise ein unzureichendes Debitorenmanagement bei den 
Insolvenzursachen weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Allerdings 
kommt es in der aktuelle Krise zu einer anderen Gewichtung: Waren es 
in Nicht-Krisenzeiten eher rein betriebswirtschaftliche Faktoren wie 
fehlendes Controlling, die bemängelt wurden, sind es jetzt eher 
strategische Aspekte, die aus Sicht der Insolvenzverwalter massiv 
vernachlässigt werden. So fehlt es nach Einschätzung der Experten den
Unternehmen an Reserven für unerwartete Ereignisse und einer internen
Stelle, die sich mit strategischen Aufgaben befasst. Auch das zu 
starre Festhalten an alten Konzepten wird bemängelt.
Kreditzurückhaltung bei Banken
Die restriktive Kreditvergabe der Banken wird von einigen 
Verwaltern ebenfalls kritisiert. So sagen 39 Prozent der Befragten, 
die mangelnde Bereitschaft der Kreditinstitute zur weiteren 
Kreditvergabe sei "die zentrale Ursache" für die Insolvenz von KMUs 
gewesen, die sie betreuen. "Die Kreditverweigerung trotz guter 
unternehmerischer Projekte verschärft die ohnehin angespannte 
wirtschaftliche Lage in Deutschland", so Prof. Dr. Georg Bitter vom 
Zentrum für Insolvenz und Sanierung an der Universität Mannheim 
(ZIS).
Ähnliche Insolvenzursachen in der Schweiz
Die Ursachen für Firmeninsolvenzen in der Schweiz weisen sehr 
starke Ähnlichkeiten mit denjenigen in Deutschland auf. "Es gibt 
klare Parallelen zu Deutschland. Die Situation punkto Insolvenzen in 
der Schweiz ist momentan jedoch noch etwas entspannter, insbesondere 
weil bei uns der Abschwung zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt 
hat. Und bis heute spüren wir in der Schweiz grundsätzlich keine 
Kreditklemme," erklärt Christian Pletscher, Risk Director bei Euler 
Hermes Schweiz. Die Experten des weltweit führenden 
Kreditversicherers erwarten auch in der Schweiz einen Rekordwert an 
Firmenpleiten bis Ende 2009.

Kontakt:

Stephanie Kunz
Mediensprecherin Euler Hermes Schweiz
Tel.: +41/44/283'65'14
E-Mail: stephanie.kunz@eulerhermes.com
Internet: www.eulerhermes.ch

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