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Thielert: Neuer Termin zur Veröffentlichung des Jahresergebnisses 2006

Hamburg (euro adhoc) -

  ots.CorporateNews übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer
  europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt der Mitteilung ist das Unternehmen
  verantwortlich.
Unternehmen/Geschäftsbericht
Die Thielert AG wird die Veröffentlichung des
testierten Jahresergebnisses 2006 vom 28. März 2007 auf den 13. April
2007 verschieben. Diese Entscheidung wurde erforderlich, denn die 
Gesellschaft wird Entwicklungsleistungen, die bisher gemäß IAS 18.13 
(Mehrkomponentenverträge) gebucht wurden, nunmehr nach 
übereinstimmender Meinung mit den Wirtschaftsprüfern gemäß IAS 11.23 
buchen. Daraus ergibt sich ein erheblicher Umbuchungsaufwand.
Ein Teil der Umsätze aus Entwicklungsdienstleistungen, die im Jahr 
2006 im Rahmen kombinierter Entwicklungs- und 
Serienbelieferungsverträge nach IAS 18.13 voll erfolgswirksam gebucht
wurden, werden nun als Folge dieser Entscheidung erst mit Beginn von 
Serienlieferungen gebucht. Daraus ergeben sich Umsatz- und 
Ertragsverschiebungen von 2006 auf 2007 und Folgejahre. Die 
Gesellschaft rechnet durch diese Änderung der Rechnungslegung mit 
einer Umsatzverschiebung in Höhe von ca. 12 Mio. Euro von 2006 auf 
2007 und Folgejahre. Bezogen auf das Vorsteuerergebnis ergibt sich 
eine Verschiebung von ca. 5 Mio. Euro. Die Umbuchungen werden keinen 
Einfluss auf den operativen Cash-Flow haben.
Selbst unter Berücksichtigung dieser Verschiebung ergibt sich von 
2005 auf 2006 eine Umsatzausweitung von ca. 60 Prozent. Das 
Unternehmen sieht operativ keinerlei Veränderung bei dem Erfolg 
seiner Produkte und geht weiterhin von einem zukünftigen Wachstum von
mindestens 50 Prozent bei Umsatz und Ertrag aus.
Hintergrund
Es bestehen generell zwei verschiedene Vertragstypen mit unseren 
Hauptkunden.
1. komplett separate Entwicklungsverträge mit klaren 
Entwicklungszielen und unabhängigem Vertrag für die 
Serienbelieferung. Dieser Vertragstyp findet vor allem bei 
Wehrtechnik-Kunden und kundenspezifischen Entwicklungen Anwendung. 
Die Vergütung der Entwicklungsleistung erfolgt unabhängig von der 
Serienbelieferung.
2. kombinierte Entwicklungs- und Serienbelieferungsverträge bei denen
die Serienbelieferung im Vordergrund steht. Die 
Entwicklungsleistungen werden mit der Serienlieferung vergütet.
In den Jahren bis einschließlich 2005 wurden keinerlei 
Entwicklungsumsätze unter dem Vertragstyp 2 gebucht. In den Jahren 
2001 bis 2005 wurden Entwicklungsleistungen gemäß IAS 38 aktiviert, 
aber auch erst dann, wenn die entwickelten Produkte die Marktreife 
erreicht hatten und Zulassungsanträge bei den Behörden gestellt 
wurden, sowie das Marktpotenzial präzise abschätzbar war. 
Forschungsleistungen und allgemeine Entwicklungsleistungen wurden zu 
keinem Zeitpunkt aktiviert.
In 2006 wurden zwei neue Motoren, der Centurion 2.0 und der Centurion
4.0, zur Serienreife entwickelt, zertifiziert und in Serienproduktion
gebracht sowie teilweise schon an erste OEM-Kunden ausgeliefert. 
Außerdem wurden die Produktionseinrichtungen der Nachfrage nach 
großen Stückzahlen angepasst und dementsprechend erheblich 
investiert.
Die Gesellschaft hatte sich aufgrund der bevorstehenden 
Serienlieferungen mit Schlüsselkunden dazu entschieden, die 
erheblichen kundenspezifischen Entwicklungsleistungen gemäß IAS 18.13
als Mehrkomponentengeschäft zu buchen, um eine möglichst gute 
zeitliche Deckung von Leistung und Ertrag zu erzielen. Eine derartige
Vorgehensweise wird auch von anderen Triebwerksherstellern angewendet
und ist somit branchenüblich.
Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung ist das Unternehmen jedoch 
gemeinsam mit den Wirtschaftsprüfern zu der Erkenntnis gelangt, dass 
diese kombinierten Entwicklungs- und Lieferverträge als einheitlicher
Vertrag gewürdigt werden sollen und die Entwicklungsumsätze nach der 
"cost-to-cost"-Methode bilanziert werden sollten. Es werden 
Entwicklungsleistungen mehrheitlich also erst bei Lieferung der Serie
erfolgswirksam gebucht.
Durch die Buchung nach IAS 11.23 ergeben sich Umsatzverschiebungen in
Höhe von ca. 12 Mio. Euro aus 2006 in 2007 und die Folgejahre. Es 
handelt sich um einen konservativeren Bilanzierungsansatz der 
zukünftig auch beibehalten wird. Die Auswirkungen auf die Gewinn- und
Verlustrechnung werden in den nächsten Jahren nicht ergebnisbelastend
sein, da für die nächsten fünf Jahre lediglich die Entwicklung eines 
neuen Motors geplant ist. Das Jahr 2006 war also insoweit eine 
Ausnahme, da zwei Motorenbaureihen parallel in Serie gebracht wurden.
Mit der FAA-Zertifizierung des Centurion 2.0 am 12. März 2007 in 
allen wesentlichen Baureihen der Cessna 172 in den USA steht ab 
sofort eine Flotte von 40.000 Flugzeugen für Umrüstungen bereit, die 
ein jährliches Retrofit-Potenzial von ca. 4.000 Einheiten bietet. 
Ebenso ist der Centurion 2.0 Einbau in die Piper PA28 am 23. März 
2007 von der EASA zugelassen worden. In Kürze wird mit einer 
zeitnahen Validierung in den USA gerechnet, da der Vorgänger des 
Centurion 2.0, der Centurion 1.7 bereits in den USA in der Piper PA28
zugelassen ist.
Der Centurion 4.0 ist schon am 12. Februar 2007 von der EASA in der 
Cirrus SR 22 zugelassen worden. Mit der Zulassung des Centurion 4.0 
eingebaut in die Cessna 206 wird in den nächsten Tagen gerechnet. 
Durch diese beiden Zulassungen wird der Markt für die Auslieferungen 
des 4.0-Motors eröffnet.
Die Änderung der Rechnungslegung wird also weder auf den Absatz noch 
auf die Rentabilität einen dauerhaften Einfluss haben, es kommt 
lediglich zur Verschiebung von Umsatz und Gewinn sowie zu einem 
Einmal-Effekt in 2006. Die Absatz-, Umsatz- und Ertragsplanung des 
Unternehmens bleibt unverändert.
Das Working Capital wird sich durch diese Änderung der 
Rechnungslegung positiv beeinflußt, eine Auswirkung auf den 
operativen Cash-Flow ergibt sich hieraus nicht. Die Covenant Ratios 
mit den Kreditinstituten werden auch nach den Veränderungen 
eingehalten.
Die Gesellschaft ist überzeugt, den Jahresabschluss mit dem 
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk am 13. April 2007 
veröffentlichen zu können.

Rückfragehinweis:

Sebastian Wentzler
Leiter Unternehmenskommunikation
Telefon: +49(0)40/696950-35
E-Mail: presse@thielert.com

Branche: Maschinenbau
ISIN: DE0006052079
WKN: 605207
Index: SDAX, CDAX, Prime All Share, Classic All Share
Börsen: Frankfurter Wertpapierbörse / Amtlicher Markt/Prime Standard
Börse Berlin-Bremen / Freiverkehr
Hamburger Wertpapierbörse / Freiverkehr
Baden-Württembergische Wertpapierbörse / Freiverkehr
Börse Düsseldorf / Freiverkehr
Bayerische Börse / Freiverkehr

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