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Medical University of Vienna

Internationale Studie zum Absetzen von Cyclosporin zeigt gesenkte Inzidenz von Krebserkrankungen bei Transplantatempfängern, die Sirolimus einnahmen

Philadelphia, November 13 (ots/PRNewswire)

Die Ergebnisse einer
internationalen, multizentrischen Studie, die heute anlässlich der
Jahrestagung der American Society of Nephrology vorgestellt wurden,
zeigten, dass die Häufigkeit des Auftretens sowohl von Haut- als auch
von Nicht-Haut-Krebserkrankungen fünf Jahre nach einer
Nierentransplantation bei Patienten, die Sirolimus
(Rapamune)-Therapie nach einem frühzeitigen Absetzen der
Cyclosporin-Therapie erhielten, signifikant erniedrigt war. Diese
Analyse war Teil der grössten, randomisierten Studie zum Absetzen von
Cyclosporin, die bisher durchgeführt wurde, der Rapamune Maintenance
Regimen (RMR)-Studie.
"Bösartige Erkrankungen zählen jetzt zu den häufigsten Gründen für
Morbidität bei langfristigen Transplantatempfängern und als ein
wahrscheinlicher Grund dafür wird die Immunsuppression angesehen. Wir
müssen lernen, dieses Problem anzugehen", sagte Ao. Univ. Prof. Dr.
Rainer Oberbauer, Medizinische Universität Wien, Allgemeines
Krankenhaus, Wien, Österreich, ein Studienkoordinator. "Einer der
Ziele der RMR-Studie ist es, uns dabei zu helfen, Strategien zu
entwickeln, die möglicherweise die Inzidenz von Malignomen in dieser
Population senken können."
Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung in den USA haben Patienten
am Dreijahreszeitpunkt nach der Nierentransplantation ein ca. 90-fach
erhöhtes Risiko eine Haukrebs vom Nicht-Melanom-Typ und ein sechsfach
erhöhtes Risiko ein Melanom zu entwickeln.
Sirolimus ist der erste Wirkstoff einer neuen Klasse von
Immunosuppressiva, bei denen im Gegensatz zu Cyclosporin nachgewiesen
werden konnte, dass sie in experimentellen Modellen krebshemmend
wirken. Neuere Veröffentlichungen haben gezeigt, dass diese
Eigenschaft möglicherweise auch bei menschlichen
Transplantatempfängern zum Tragen kommt. Eine im Oktober 2005
veröffentlichte retrospektive Studie, die auf der UNOS (United
Network for Organ Sharing)-Datenbank basierte, zeigte, dass bei
33.000 Nierentransplantatempfängern das Risiko, nach der
Transplantation eine bösartige Erkrankung zu entwickeln, bei
Patienten, die eine immunsuppressive Erhaltungstherapie mit
mTOR-Inhibitoren erhielten im Vergleich zu Patienten, die
herkömmliche Calcineurin-Inhibitoren erhielten, signifikant
erniedrigt war.
Die Ergebnisse der RMR-Studie
Im Rahmen der RMR-Studie wurden vierhundertdreissig Patienten aus
Europa, Australien und Kanada zum Dreimonatszeitpunkt nach
Nierentransplantation randomisiert zwei Gruppen zugeteilt, wobei in
der einen die Kombinationstherapie mit Sirolimus und Cyclosporin
weitergeführt wurde, während in der anderen Gruppe Cyclosporin
abgesetzt wurde. Die Daten zu allen Haut- und
Nicht-Haut-Krebserkrankungen, die im Laufe von fünf Jahren berichtet
worden waren, wurden analysiert.
Die Zeit bis zur Entwicklung des ersten Hautkarzinoms wurde
durchschnittlich um 53 Monate verzögert und das relative Risiko für
Karzinome der Haut fand sich bei Patienten, die nach dem
Rapamune-Erhaltungstherapieregimen (Rapamune maintenance regimen,
RMR) behandelt wurden, um 65 Prozent gesenkt. Zum Fünfjahreszeitpunkt
hatten 18 Patienten, die Rapamune plus Cyclosporin eingenommen
hatten, einen Nicht-Haut-Krebs entwickelt im Vergleich zu acht
Patienten, bei denen Cyclosporin abgesetzt worden war.
Diese Analyse ist eine aus einer Serie von Prüfungen, die sich auf
die Daten der RMR-Studie beziehen. Dabei zeigten andere Analysen,
dass durch das Absetzen von Cyclosporin eine Verbesserung der
Nierenfunktion und eine signifikante Verbesserung des Überlebens des
Transplantats erreicht werden konnte.
Die RMR-Studie wurde von Wyeth finanziell unterstützt.

Pressekontakt:

Mag. Nina Hoppe, Leiterin der Abteilung Public Relations & Sponsoring
der Medizinischen Universität Wien, +43-1-40-160-11-501, oder
Mobil-Telefon, +43-664-800-16-11-501, oder
nina.hoppe@meduniwien.ac.at