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Buchpreisbindung: Deutsche profitieren von neuem Gesetz - Schweizer Konsumenten zahlen wegen überhöhten Buchpreisen 70 bis 120 Millionen Franken mehr pro Jahr - Konsumenten kaufen im Ausland

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Dietikon (ots)

- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
     unter http://presseportal.ch/de/pm/100008365 heruntergeladen 
   werden -
Dietikon, 8. Oktober 2008 - Wird ein Buchpreisbindungsgesetz 
eingeführt, muss jeder Schweizer Buchhändler Bücher zu dem vom Verlag
vorgeschrieben Preisen verkaufen. In der Vergangenheit lag dieser 20 
und mehr Prozent über jenen in Deutschland. Die Schweizer Konsumenten
müssen wegen dieses Gesetzes mit jährlichen Mehrkosten von 70 bis 120
Millionen Franken rechnen. Die grossen Profiteure kommen vor allem 
aus Deutschland. Neben dem Onlinehändler Amazon, der früher von 
überhöhten Schweizer Preise profitierte, sind es deutsche Buchhändler
die, über ihre Schweizer Filialen, Nutzniesser einer 
Buchhochpreisinsel Schweiz sind. Das ist auch der Grund, wieso Ex 
Libris als Einziger in der Branche gegen dieses Preisdiktat kämpft - 
und vom Buchkartell bekämpft wird. Die ausländischen Anbieter wollen 
nicht auf satte Schweizer Margen verzichten. Der Schweizer Kultur 
wird dieses Gesetz nicht helfen.
"Wir haben in den vergangenen Monaten gespürt, dass Schweizer 
Buchkonsumenten nicht mehr geschröpft werden wollen. Im Internet 
(www.billigbuch.ch) kann jeder Konsument sofort herausfinden, wo ein 
Buch teuer oder günstig ist. Kein Konsument begreift heute, warum er 
mit einem Kartellgesetz für das exakt gleiche Buch bis zu 30 Prozent 
mehr bezahlen muss, als ein deutscher oder österreichischer 
Konsument. "Deshalb unterstützt uns auch eine grosse Mehrheit der 
Schweizer Konsumenten im Kampf gegen überhöhte Buchpreise und 
äussern sich öffentlich im Internet oder in Leserbriefen", freut sich
Peter Bamert, Geschäftsführer von Ex Libris.
Ex Libris steht in diesem Kampf alleine da. Der deutsche 
Buchkonzern Thalia (mit seinen in der Schweiz zusammengekauften 
Geschäften Stauffacher, Jäggi, Meissner, ZAP, Vogel, etc.) sowie der 
deutsche Buch-verkäufer Weltbild haben kein Interesse an günstigen 
Büchern in der Schweiz. In Deutschland existiert eine 
Buchpreisbindung, die man durch das Verhalten der Schweizer Filialen 
nicht in Gefahr bringen will. Auch der Buchhändler Orell Füssli (dazu
gehören ebenfalls die aufgekauften Krauthammer, Rösslitor, Huber, 
Meili, Raeber, etc.) ist zu 49 Prozent in deutscher Hand 
(Hugendubel-Gruppe). Keine dieser Tochtergesellschaften will auf das 
Abschöpfen der hohen Margen im Schweizer Buchmarkt verzichten.
Ins Fäustchen lacht sich gemäss "Handelszeitung" auch der 
Onlinehändler Amazon. Er war bis zum Fall der Buchpreisbindung im 
vergangenen Jahr einer der grossen Profiteure des Preiskartells. 
Kunden aus der Schweiz kauften jedes Jahr Bücher für 100 Millionen 
Franken über das Internet im Ausland. Sollte das Gesetz eingeführt 
werden, sind nicht die kleinen Schweizer Buchhandlungen die grossen 
Profiteure des neuen Gesetzes, sondern Tochtergesellschaften von 
deutschen Unternehmen sowie der weltgrösste Online-händler. Schweizer
Politikerinnen und Politiker, die sich sonst in den Medien immer für 
Schweizer Konsumenten einsetzen, sind heute überraschend für dieses 
Schweizer Kartellgesetz. Doch anstatt der heimischen Kultur zu 
helfen, verhelfen sie vor allem ausländischen, börsenkotierten 
Buchhandelskonzernen zu höheren Renditen. "Dieses Gesetz, gemacht von
Schweizer Politikerinnen und Politiker, wird ein teures Eigengoal für
die Schweizer Konsumenten!" sagt Peter Bamert.
Buchhändlerrente
Wie wichtig den deutschen Buchhändlern das Preiskartell in der 
Schweiz ist, zeigt auch die Tatsache, dass der Schweizer Buchhändler-
und Verleger-Verband SBVV von den Kollegen aus Deutschland beraten 
sowie personell und finanziell massiv bei dieser Lobbyarbeit 
unterstützt wird. Dieser Verband, der das Preiskartell wieder 
einführen will, erklärt dies immer mit dem Argument, "man wolle die 
Kultur unterstützen". In Wahrheit kämpft der Verband nur um 
"Strukturerhaltung".
Der SBVV versucht unter dem Deckmantel der Kultur das neue Gesetz 
durchzudrücken, damit seine Mitglieder eine eigentliche 
"Buchhändlerrente" bekommen. "Kultur ist dabei nur das trojanische 
Pferd in diesem Kampf. So hilft der SBVV deutschen Buchhändlern, die 
in der Schweiz tätig sind, satte Margen abzu-schöpfen. Dafür dürfen 
die vergleichsweise kleinen Schweizer Buchhändler noch ein paar Jahre
länger von überhöhten Preisen profitieren.
Diese Strukturerhaltung kostet die Konsumenten rund 70 bis 120 
Millionen Franken (die Mindereinnahmen der MwSt. durch den 
reduzierten Ansatz von rund 50 Mio. Fr. noch nicht mal eingerechnet).
Und der informierte Kunde wandert bei einem neuen Gesetz mit seinem 
Einkauf im Umfang von 100 Millionen Franken ins Ausland ab - zulasten
des Schweizer Buchmarktes. "Unsere Kunden sind nicht mehr bereit, 
überhöhte Preise zu bezahlen, deshalb werden wir gegen solch ein 
Gesetz kämpfen", erklärt Bamert. "Wir agieren hier im Sinn von 
Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler und seinem Credo: "Was zählt ist 
der Dienst am Kunden, mit Produkten zu vorteilhaften Preisen." Wir 
setzen uns dafür ein, dass alle Marktteilnehmer in der Schweiz nicht 
durch diktierte Franken-Preise gegenüber dem deutschsprachigen 
Ausland im Nachteil sind - sondern, im Gegenteil, sich durch freie 
Preise unternehmerischen Freiraum schaffen und innovativ sind.

Kontakt:

Ex Libris ist das führende Unternehmen im Bereich Musik, Film, Buch
und Software/Games. Ex Libris - eine Tochter-gesellschaft der Migros
- ist Marktführer in der Schweiz und erwirtschaftete 2007 einen
Umsatz von 188 Mio. Fr. Ex Libris verfügt über ein flächendeckendes
Netz mit 120 Filialen und bietet im Onlineshop ein multimediales
Vollsortiment von mehr als 3 Millionen Artikeln an. Jeden Monat
besuchen weit über 2 Millionen Kunden den Onlineshop www.exlibris.ch,
um Bücher, Musik, DVDs, Software/Games, Electronics sowie Music-
Download-Produkte zu kaufen oder herunterzuladen. Ex Libris
beschäftigt 470 Personen.

Roger Huber
Pressestelle
079 600 77 27
roger.huber@huber-media.ch

Peter Bamert
Geschäftsführer
Ex Libris AG
Telefon: 044 743 72 01

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