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Neue Pharmakotherapie zur Reduktion des Alkoholkonsums

Zürich (ots)

Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) gibt es in der Schweiz 250'000 bis 300'000 alkoholabhängige Menschen. Jährlich sterben ca. 1'600 Personen als Folge ihres Alkoholkonsums. Nur geschätzte 10% der alkoholabhängigen Patienten in der Schweiz sind in ärztlicher Behandlung. Die bisher vorhandenen pharmakologischen Therapiemöglichkeiten sind ausschliesslich auf totale Abstinenz ausgerichtet, was sich für viele alkoholabhängige Menschen, zumindest zu Beginn, als ein zu grosser Schritt erweist. Mit dem neu in der Schweiz zugelassenen verschreibungspflichtigen Medikament Selincro steht den Therapeuten die neue Therapieoption Reduktion des Alkoholkonsums zur Verfügung.

Die Alkoholabhängigkeit zählt in der Schweiz zu den häufigsten Suchterkrankungen. Eine vom BAG in Auftrag gegebene, seit März 2014 vorliegende Studie über alkoholbedingte Kosten in der Schweiz besagt, dass missbräuchlicher Alkoholkonsum die Schweizer Öffentlichkeit im Jahr 2010 mit 4,2 Milliarden Franken belastete. Die Gesundheitsrisiken steigen mit der Schwere des Konsums überproportional an. Die WHO hat dementsprechend Risikostufen definiert in Abhängigkeit der Menge des täglichen Konsums, gemessen in Anzahl Gläsern (Drinks) à 10 Gramm reiner Alkohol. Diese sind für Frauen und Männer verschieden: Ein täglicher Konsum von maximal 2 (Frauen) respektive 4 (Männer) Drinks pro Tag bedeuten ein niedriges Risiko, maximal 4 resp. 6 Drinks ein mittleres, max. 6 resp. 10 Drinks pro Tag ein hohes, und ein darüber hinaus gehender Konsum ein sehr hohes Gesundheitsrisiko mit entsprechendem Leid für Patient und deren Angehörigen und entsprechenden Folgekosten.

Die Alkoholabhängigkeit ist unter anderem charakterisiert durch einen schleichend zunehmenden Kontrollverlust des Trinkverhaltens. Versuche der Betroffenen, ihren Konsum zeitlich und mengenmässig zu reduzieren und zu kontrollieren werden immer schwieriger und scheitern immer öfters. Es entwickeln sich zunehmend Schamgefühle und eine geringere Bereitschaft, das Problem gegenüber dem Arzt oder Vertrauenspersonen zu thematisieren. Diese Veränderungen im Verhalten der Betroffenen gehen einher mit Veränderungen von Hirnstrukturen, die Motivation, Belohnungen und Kontrolle regulieren. Die Tabuisierung, zusammen mit der Therapieaussicht auf totale Abstinenz, mögen die tiefe Behandlungsrate von lediglich 10% der alkoholkranken Menschen mit zu erklären.

Neues Therapiekonzept kann das Verlangen nach Alkohol reduzieren

Die neue Therapieoption mit Selinco greift regulierend ins Motivations- und Belohnungssystem ein und kann den Drang nach Alkohol reduzieren. Der Teufelskreis von steigendem Kontrollverlust, erhöhtem Konsum mit der Folge von weiterem Kontrollverlust, kann gestoppt und unterbrochen werden. Selincro ist bei den Alkoholabhängigen mit hohem Alkoholkonsum indiziert und soll nur mit einer psychosozial unterstützenden ärztlichen Therapie eingesetzt werden, die in der hausärztlichen Praxis geboten werden kann. Diese besteht im Ansprechen und in der Aufklärung des Alkoholproblems, dem Formulieren von gemeinsam erarbeiteten Therapiezielen und der aktiven Begleitung dazu. In einem solchen Konzept eingebettet, stellt diese Therapieoption für den eigenverantwortlichen Patienten eine Hilfe dar, seinen Konsum zu reduzieren, indem der Patient die Tablette nach Bedarf (an Tagen mit hoher Gefährdung zu trinken) einnimmt. Grosse Zulassungsstudien konnten zeigen, dass ein grosser Anteil von alkoholabhängigen Patienten mit diesem Therapieangebot umgehen konnte und ihren Alkoholkonsum deutlich reduzierte und damit tiefere, oft minimale gesundheitliche Risikostufen erreichten. Fachleute verbinden mit dieser Therapiemöglichkeit die Hoffnung, mehr Patienten erreichen zu können und einen wesentlichen Beitrag bei der Risikominderung von alkoholkranken Menschen zu leisten.

Über Alkoholabhängigkeit

Alkoholabhängigkeit entsteht im Gehirn dadurch, dass Bereiche des Belohnungszentrums durch Alkohol verändert werden und eine grosse Präferenz für alles entsteht, was mit Alkohol in Verbindung steht. Gemäss wissenschaftlichen Untersuchungen ist die genetische Vorbelastung sogar höher als jene für Diabetes (Typ-2). Übermässiger Alkoholkonsum kommt in vielen Teilen der Welt und insbesondere in Europa häufig vor, wo über 14 Millionen Menschen alkoholabhängig sind. Allein in der Schweiz sind zwischen 250'000 bis 300'000 Menschen an Alkoholabhängigkeit erkrankt.

Über die Lundbeck (Schweiz) AG

Lundbeck ist ein international tätiges Pharmaunternehmen mit Gründungssitz in Kopenhagen, Dänemark. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung und den Vertrieb innovativer Medikamente zur Behandlung von psychischen und neurologischen Erkrankungen. Lundbeck wurde 1915 in Dänemark gegründet und beschäftigt heute mehr als 5.800 Mitarbeiter in über 57 Ländern. Lundbeck (Schweiz) AG hat den Schweizer Firmensitz in Glattbrugg.

Weitere Informationen unter: http://www.lundbeck.com/ch

Pressekontakt:


Lundbeck (Schweiz) AG
Dr. Hendrik von Waldburg
Product Manager CNS
Marketing Department
Cherstrasse 4, 8152 Glattbrugg
Tel +41 44 87 43 41 6 (direct)
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