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International Campaign for Tibet

Tibet-Ausstellung verschweigt historische Wahrheit - Tibetorganisationen kritisieren "Tibet-Klöster öffnen ihre Schatzkammern"

Berlin (ots)

Als "unerträgliche Ausblendung historischer
Wahrheit" haben heute deutsche Tibetorganisationen die in Berlin 
eröffnete Ausstellung "Tibet-Klöster öffnen ihre Schatzkammern" 
kritisiert. In einer gemeinsamen Erklärung fordern der Verein der 
Tibeter in Deutschland, die International Campaign for Tibet 
Deutschland und die Tibet Initiative Deutschland e.V. die 
Ausstellungsmacher auf, ihr Schweigen über Gewalt und Zerstörung in 
Tibet nach 1949 zu brechen: "In fast jeder tibetischen Familie finden
sich Opfer von Kulturrevolution und chinesischer Besatzung. Es ist 
entwürdigend, wenn nun so getan wird, als sei all dies nicht 
geschehen, " erklärte Dalha Agyitsang vom Verein der Tibeter in 
Deutschland. "Deshalb muss Bundespräsident Köhler als Schirmherr der 
Ausstellung öffentlich zu Religionsunterdrückung, politischer 
Verfolgung und systematischer Benachteiligung in Tibet Stellung 
beziehen", so Agyitsang weiter. Aus Anlass der Ausstellungseröffnung 
finde eine Protestaktion vor dem Ostasiatischen Museum statt.
Die Organisationen begrüßten grundsätzlich, dass die tibetische 
Kultur durch die Ausstellung einem breiten Publikum in Deutschland 
näher gebracht werde. Sie ziehe sich aber leider inhaltlich völlig 
auf den kunsthistorischen Anspruch zurück. Die politische Geschichte 
Tibets wie auch die aktuelle Menschenrechtslage auf dem Dach der Welt
werden konsequent ausgeklammert. Die Tibetunterstützergruppen seien 
daher in großer Sorge, dass Besucher der Ausstellung einen falschen 
Eindruck der Realität Tibets erhalten könnten, die bis heute durch 
Menschenrechtsverletzungen, sowie politische und religiöse 
Unterdrückung gekennzeichnet ist.
An keiner Stelle werde in der Ausstellung darauf hingewiesen, dass
ein Großteil der tibetischen Kunstschätze in den 60er und 70er Jahren
von den chinesischen Invasoren systematisch zerstört worden ist. 
Damit, so die Organisationen, sei unwiederbringlich verloren 
gegangen, was zum Kulturerbe der Menschheit gehörte. Hinzu komme, 
dass der chinesische Staatspräsident Hu Jintao, der 1989 in Lhasa 
Aufstände mit Waffengewalt niederschlug, die Schirmherrschaft der 
Ausstellung übernommen hat. Hierdurch werde die Tibet-Ausstellung zum
Politikum.
"Das Mindeste, was die Ausstellungsmacher jetzt tun müssen, ist 
durch zusätzliche Ausstellungselemente auf die Zerstörung nach 1949 
hinzuweisen", verlangten die Organisationen abschließend.
Der Verein der Tibeter in Deutschland ist die Interessenvertretung
der in Deutschland lebenden Tibeter.
Die Tibet Initiative Deutschland e.V. setzt seit 1989 für das 
Selbstbestimmungsrecht der Tibeter und die Wahrung der Menschenrechte
ein.
Die International Campaign for Tibet ist die weltweit größte 
Tibet-Unterstützerorganisation mit mehr als 100.000 Förderern.
Pressekontakt:

Kontakt:

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
Deutschland / Germany
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
Mobil: +49 (0) 162 2087358
www.savetibet.de presse@savetibet.de

Tibet Initiative Deutschland
Nadine Baumann
Greifswalder Str. 4
10405 Berlin
Tel.: 030-42 0815-24
Fax: 030-42 0815-22
Mobil: 01637933859

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