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Menschen für Menschen zum Weltfrauentag: Gleichstellung kommt voran - in Äthiopien

Menschen für Menschen zum Weltfrauentag: Gleichstellung kommt voran - in Äthiopien
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Abeba (ots)

Der Weltfrauentag am 8. März steht unter dem Motto «Ich bin Generation Gleichstellung: Das Recht der Frauen verwirklichen!» Beachtliche Fortschritte macht dabei überraschend eines der ärmsten Länder der Welt: In Äthiopien zeigen Statistiken, dass sich die Gleichberechtigung der Frauen mit grossen Schritten verbessert. Darauf weist das Schweizer Hilfswerk Menschen für Menschen hin. Bei der Besetzung von Regierungsämtern mit Frauen kann das ostafrikanische Land sogar als Vorbild gelten.

Noch könne kein Land der Welt für sich in Anspruch nehmen, Gleichstellung erreicht zu haben, erklären die Vereinten Nationen die Notwendigkeit ihrer Kampagne «Generation Equality»: «Frauen und Mädchen werden weiterhin unterbewertet. Sie arbeiten mehr und verdienen weniger. Sie erleben viele Arten von Gewalt im privaten und im öffentlichen Raum.» In Äthiopien können schädliche Traditionen als Gewalt gegen Mädchen und Frauen verstanden werden. Beispielsweise werden viele Teenager in frühe Ehen gezwungen. Das ist einer der Gründe für die hohe Müttersterblichkeit: Die Körper von 15-Jährigen sind häufig noch nicht für eine Schwangerschaft bereit. Die Regierung hat die Ehen unter 18 Jahren verboten und die Schwangerenbetreuung verbessert. Starben vor 20 Jahren noch 30'000 Äthiopierinnen im Kindbett, ist diese Zahl mittlerweile auf 14'000 pro Jahr gesunken. «Aber immer noch endet eine von 250 Geburten mit dem Tod der Mutter», sagt Kelsang Kone, Geschäftsführer von Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe Menschen für Menschen (www.mfm.ch). Zum Vergleich: in der Schweiz verstirbt eine Gebärende pro 20'000 Geburten. «Deshalb machen wir Aufklärungsprogramme, die sich gegen zu frühe und zu häufige Schwangerschaften richten», betont Kelsang Kone.

Insgesamt würden sich die Selbstbestimmung für Mädchen und Frauen in dem ostafrikanischen Land verbessern, sagt Kelsang Kone: «Es geht darum, diesen Trend weiter zu unterstützen.» Während Mitte der neunziger Jahre nur drei Prozent der Äthiopierinnen Familienplanung betrieben, nähmen heute 40 Prozent von ihnen Verhütungsmittel. Im gleichen Zeitraum sank die Kinderzahl pro Frau von sieben auf vier Kinder. Früher schickten die Eltern ihre Söhne in die Schule und die Töchter blieben zuhause - und damit Analphabetinnen. Nun aber hat sich dieser Unterschied nivelliert: Rund acht von zehn jungen Leuten zwischen 15 und 24 können lesen und schreiben - Knaben wie Mädchen.

«Frauen von traditioneller Benachteiligung befreien»

Einen Vorkämpfer für die Gleichstellung hat das Land offenbar in seinem Premierminister und Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed gefunden. Gleich nach seinem Amtsantritt vor zwei Jahren besetzte er die Hälfte der Ressorts in seiner Regierung mit Frauen - während in den Regierungen weltweit im Durchschnitt auf vier männliche Amtskollegen nur eine Ministerin kommt. Auch hat Äthiopien nun eine Staatspräsidentin und eine oberste Richterin.

«Unser Gründer Karlheinz Böhm sagte schon vor Jahrzehnten: Erst wenn wir die soziale Stellung der Frauen verbessern, wird Äthiopien dauerhaft die Armut überwinden können», erklärt Kelsang Kone. «Es geht weiter darum, das Potential und die Tatkraft der Frauen von traditioneller Benachteiligung zu befreien.» Die Schweizer Stiftung schliesst besonders arme Mütter in Selbsthilfegruppen zusammen, wo sie mit Hilfe eines Mikrokredits ein Kleingewerbe starten können. Kone verweist auch auf die Berufsförderung für arme Frauen. Nach einer Hauswirtschaftsausbildung bei Menschen für Menschen verdienen sie als Kellnerinnen und Köchinnen in internationalen Hotels teilweise über 100 Franken im Monat - ein beachtlicher Lohn in einem Land, in dem Textilarbeiterinnen für 25 Franken im Monat schuften müssen.

Menschen für Menschen setzt sich gegen Armut und Hunger ein. Die Stiftung wurde von dem Schauspieler Karlheinz Böhm (1928 - 2014) gegründet. Im Geiste des Gründers schafft das Schweizer Hilfswerk Lebensperspektiven für die ärmsten Familien in Äthiopien. Ziel der Arbeit ist es, dass sie in ihrer Heimat menschenwürdig leben können. Schwerpunkte der einzelnen Projekte sind Frauenförderung, Berufsbildung, Mikrokredite, Kinderhilfe, Familienplanung und landwirtschaftliche Entwicklung. Die Komponenten werden nach den lokalen Bedürfnissen kombiniert und mit sorgfältig ausgewählten einheimischen Partnern umgesetzt.

Spendenkonto:

Postkonto 90-700 000-4 
IBAN: CH97 0900 0000 9070 0000 4 
Online spenden: www.mfm.ch

Kontakt:

Michael Kesselring | m.kesselring@mfm.ch | Tel.: +41 (0)43 499 10 60

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