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St Vincent's Hospital, Sydney

Sirolimus gibt Herztransplantatpatienten langfristigen Schutz gegen Erkrankungen der Koronararterien

Sydney, Australien (ots/PRNewswire)

Eine heute in der
Fachzeitschrift Circulation veröffentlichte Studie zeigt, dass
Sirolimus bei Verabreichung ab dem Zeitpunkt einer
Herztransplantation nachhaltigen Schutz gegen kardiale
Allotransplantat-Vaskulopathie bietet und zugleich bei dieser
Patientengruppe die akute Organabstossung um die Hälfte verringert.
Bei kardialer Allotransplantat-Vaskulopathie, einer aggressiven
Erkrankung der Koronararterien, verengen sich die Koronararterien z.
T. bis hin zur Blockierung. Diese Erkrankung tritt bei 50 Prozent(1)
und mehr der Herztransplantatpatienten in den ersten fünf Jahren nach
einer Transplantation auf. Sie ist bei dieser Patientengruppe die
häufigste Todesursache, und ihre Bedeutung nimmt parallel mit der
Zeitspanne nach einer Transplantation zu. Akute Abstossung ist für
frühzeitige Todesfälle innerhalb des ersten Jahrs nach einer
Herztransplantation verantwortlich, während kardiale
Allotransplantat-Vaskulopathie 17 Prozent aller Todesfälle nach dem
Ablauf von drei Jahren verursacht.(2)
Associate Professor Anne Keogh vom St. Vincent's Hospital in
Sydney kommentierte die Forschungsresultate mit folgenden Worten:
"Die kardiale Allotransplantat-Vaskulopathie stellt bei
Herztransplantatpatienten die wichtigste Herausforderung dar. Die
Behandlungsmöglichkeiten für diese unaufhaltsam fortschreitende
Komplikation sind bisher enttäuschend geblieben. Cholesterinsenkende
Arzneimittel und Kalziumkanal-Blocker bieten eine gewisse
Schutzwirkung, eliminieren das Problem aber nicht. Dieses
faszinierende Arzneimittel, der mTOR-Blocker Sirolimus, verhindert
die Entwicklung dieser Erkrankung bei Herztransplantatpatienten
tatsächlich beträchtlich. Dies entspricht stark den Wirkungen des
Mittels bei allgemeinen Erkrankungen der Koronararterien, bei denen
es In-Stent-Restenosen verhindern hilft. Dieser Effekt ist
mittlerweile seit einigen Jahren bekannt."
Fünf Herztransplantatzentren in Australien und Neuseeland gewannen
für diese Open-Label-Studie 136 Herzempfänger. Nach der
Herztransplantation wurden Patienten randomisiert entweder einem
Behandlungszweig mit Sirolimus oder Azathioprin in Kombination mit
Cyclosporin und Steroiden zugeteilt. Von den 136 Patienten erhielten
34 3 mg Sirolimus, 57 5 mg Sirolimus und 43 Azathioprin. Nur zwei
Patienten (je einer im Azathioprin- und im 5 mg-Sirolimus-Zweig)
erhielten im Rahmen der Studie keinerlei Medikation. Von diesen 136
Patienten wurden 41 Prozent auf Anforderung der Forscher nach zwei
Jahren per intrakoronarem Ultraschall untersucht um festzustellen, ob
die positiven Auswirkungen auf die Vaskulopathie nachhaltig waren.
Intrakoronare Ultraschalluntersuchungen und koronare Angiographien
wurden nach sechs Wochen, sechs Monaten und zwei Jahren vorgenommen
und zwischen den beiden Gruppen verglichen. Nach zwei Jahren waren
bei den Azathioprin-Patienten alle Parameter der kardialen
Allotransplantat-Vaskulopathie deutlich fortgeschritten. Im Gegensatz
hierzu wurde bei den mit Sirolimus behandelten Patienten keine
Entwicklung der Vaskulopathie beobachtet. Diese Resultate bestätigen,
dass Sirolimus bei Verabreichung vom Zeitpunkt der Transplantation ab
mit einem deutlichen Schutz gegen kardiale
Allotransplantat-Vaskulopathie in Verbindung steht.
    Intrakoronare Ultraschallmessungen nach zwei Jahren
                                         AZA           SRL         p-Wert
                                                                (SRL / AZA)
    Maximale Dicke der Intima
     und Media (mm)                 0,9 +/- 0,4     0,5 +/- 0,3      0,0865
    Mittlere Dicke der Intima
     und Media (mm)                 0,32 +/- 0,19   0,22 +/- 0,16    0,0048
    Mittlere Oberfläche der
     Intima und Media (mm2)         3,8 +/- 2,2     2,8 +/- 2,0      0,0397
    Mittlerer Lumen-
     durchmesser (mm)               3,4 +/- 0,7     3,8 +/- 0,6      0,0042
    Mittlere Lumen-
     oberfläche (mm2)               9,4 +/- 3,8     11,7 +/- 3,7     0,0047
    Mittlere Gefäss-
     oberfläche (mm2)               13,3 +/- 4,4    14,6 +/- 4,5     0,1600
    Ablagerungs-
     oberfläche (mm2)               7,1 +/- 4,7     5,7 +/- 4,1      0,1105
    Ablagerungsbelastung (%)        28,7 +/- 15,3   18,3 +/- 11,3    0,0002
"Die Resultate dieser Studie sind faszinierend und sehr aufregend.
Die Prävention der Transplantat-Vaskulopathie - nicht nur nach sechs
Monaten, sondern auch nach zwei Jahren - legt nahe, dass die Wahl der
anfänglich verabreichten immunsuppressiven Therapie die langfristigen
Resultate von Herztransplantatpatienten bezüglich Erkrankungen der
Koronararterien beeinflussen kann. Wir konnten für diese Studie mehr
als 90 Prozent aller Empfänger von Herztransplantaten in Australien
und Neuseeland während des gesamten Zeitraums gewinnen, was bedeutet,
dass Sirolimus in der Mehrheit aller Fälle von praktischem Nutzen
ist", so Associate Professor Keogh.
Weitere Resultate der Studie:
Akute Abstossung während der ersten sechs Monate war fast um die
Hälfte geringer, wenn statt Azathioprin Sirolimus verabreicht wurde.
Dieser Rückgang wurde beachtenswerterweise ohne einen Anstieg bei
Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Cholesterinwerten und mit
vergleichbaren Überlebensraten erzielt. Tatsächlich waren sowohl
Malignitäten als auch Cytomegalovirus-Infektionen tendenziell
seltener. Es wird erwartet, dass die bezüglich Malignität
beobachteten Vorteile über längere Zeiträume noch zunehmen.
    Akute Abstossung
     - Nach sechs Monaten trat bei 32,4 Prozent der mit 3 mg Sirolimus
       behandelten Patienten (p=0,027) und 32,8 Prozent der mit 5 mg
       Sirolimus behandelten Patienten (p=0,013) akute Abstossung ein,
       verglichen mit 56,8 Prozent der Patienten in der Azathioprin-Gruppe.
    Überlebensrate
     - Die Überlebensraten nach 12 Monaten unterschieden sich nicht
       signifikant (85,3 Prozent für 3 mg Sirolimus, 86,2 Prozent für 5 mg
       Sirolimus, 90,0 Prozent für Azathioprin, Log-Rank p=0,746).
Darüber hinaus entsprechen die Resultate der Studie aktiv
denjenigen von mit Sirolimus beschichteten Stents der
Koronararterien, die für allgemeine Erkrankungen der Koronararterien
verwendet werden und dort Okklusionsraten auf ein Minimum reduzieren.
Daher besteht nach dieser Art Stent grosse Nachfrage.
    Literaturhinweise:
    (1) Avery RK. Cardiac-Allograft Vasculopathy. NEJM. 2003 349:829-830.
    (2) Taylor DO et al. The registry of the International Society for Heart
        and Lung Transplantation: twentieth official adult heart transplant
        report - 2003. J Heart Lung Transplant. 2003;22;6:616-624.

Pressekontakt:

David Faktor, Public Affairs & Communications Manager,
+02-8382-2866, +0405-497-510, für St Vincent's Hospital, Sydney.
HINWEIS AN REDAKTEURE: Wenden Sie sich bei Interesse an weiteren
Materialien oder einem Interview mit Professor Anne Keogh bitte an
David Faktor.