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Mit mTOR-Hemmern behandelte Patienten leiden weniger häufig an frühzeitigen Malignitäten als Patienten, deren Therapie auf Ciclosporin basiert

Wien, Österreich (ots/PRNewswire)

  • Auf TOR-Hemmern basierte Behandlungsmethoden zur Immunabwehrunterdrückung deuten auf geringere Krebswahrscheinlichkeit nach der Transplantation. Autoren: H. Myron Kauffman, M.D(1)., Wida S. Cherikh, Ph.D(1)., Yulin Cheng, B.S.(1) Douglas W. Hanto, M.D(2)., Bertram L. Kasiske, M.D(3), Barry D. Kahan, M.D., Ph.D(4).
  • (1)United Network for Organ Sharing (UNOS), Richmond, VA (USA), (2)Beth Israel Deaconess Medical Center, Boston, MA, (3)Hennepin County Medical Center, Minneapolis, MN, (4)University of Texas Medical School in Houston
Neue Daten, die heute von der US-amerikanischen
Organspendeorganisation OPTN/UNOS (Organ Procurement and Transplant
Network/United Network for Organ Sharing) vorgestellt wurden,
belegen, dass das relative Risiko einer Krebserkrankung nach der
Transplantation wesentlich verringert ist bei Patienten, deren
Immunsuppressionstherapie auf mTOR-Hemmern beruht, im Gegensatz zu
Patienten, die mit traditionellen Calcineurin-Hemmern behandelt
werden. Herkömmliche Immunsuppressivtherapien wie Ciclosporin oder
Tacrolimus sind mit einem erhöhten Risiko einer Krebserkrankung
verbunden, was zum späteren Tod mancher Transplantempfänger führt,
insbesondere bei Patienten mit bekannten Faktoren für eine erhöhte
Malignitätsneigung.
Neue Daten aus den Datenbanken der US-amerikanischen
Organspendeorganisationen OPTN/UNOS (Organ Procurement and Transplant
Network/United Network for Organ Sharing) belegen, dass das relative
Post-Transplantationskrebsrisiko bei Patienten, die auf mTOR-Hemmern
basierende Behandlungsmethoden zur Immunabwehrunterdrückung erhalten
haben, wesentlich geringer ist als bei Patienten, die einer
Behandlung mit traditionellen Calcineurin-Hemmern unterzogen wurden.
Herkömmliche Behandlungen zur Immunabwehrhemmung, z.B. mit
Ciclosporin oder Tacrolimus, können mit hohen Krebsraten einhergehen
und für den späteren Tod für eine Reihe von Transplantatempfängern
verantwortlich sein.
Dies sind die Schlussfolgerungen einer Studie, die von Forschern
des United Network for Organ Sharing (UNOS) und drei weiteren
US-Transplantatprogrammen anlässlich des diese Woche in Wien
abgehaltenen internationalen Transplantationskongresses vorgestellt
wurden.
"Es ist uns bekannt, dass Transplantationspatienten einem höheren
Krebsrisiko ausgesetzt sind als die Allgemeinbevölkerung; leider ist
exzessive Immunsuppressionstherapie, insbesondere der Einsatz
bestimmter Arzneimittel, ein wesentlicher Faktor", meint Dr. H. M.
Kauffman, ein leitender Forscher bei UNOS. "Da ständig verbesserte
Medikamente eingeführt und neue, innovative Behandlungsmethoden
entwickelt werden, wollten wir sehen, ob diese die Krebsrate
beeinflussen würden. Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um
die grösste ihrer Art, wobei verschiedene Behandlungsmethoden
verglichen wurden. Dabei stellten sich die mTOR-Hemmer als klar
vorteilhaft heraus, da sie die Rate kurzfristig auftretender
bösartiger Krebsarten bei Transplantatempfängern deutlich verringern
konnten. Dies ist die umfassendste Analyse dieser Art, bei der
verschiedene Therapien verglichen werden, und es ist klar
ersichtlich, dass die mTOR-Hemmer eine signifikante Abnahme
kurzfristiger Malignitätsraten bei Transplantatempfängern aufweisen.
Ferner identifizierte die Studie andere Faktoren, die massgeblich zu
einer Post-Transplantations-Malignität beitragen, darunter männliches
Geschlecht, weisse Rasse, Personen höheren Alters, frühere
Malignitäten sowie die Behandlung akuter Abstossung kurz nach der
Transplantation."
Die retrospektive Studie untersuchte über 36.000 Patienten, die
zwischen 1996 und 2002 eine einzelne, erste Nierentransplantation
untergangen hatten. Die Daten zeigten, dass nur 0,78% der mit den
mTOR-Hemmern behandelten Patienten (über 97% erhielten Sirolimus)
während der nächsten zwei Jahren erneut an Krebs erkrankten. Diese
Rate ist bedeutend niedriger als bei Patienten, die mit
Calcineurin-Hemmern (Ciclosporin oder Tacrolimus, 1,84%; p<0,001)
behandelt wurden. Das Vorkommen von Hautkrebs und Krebsbefall der
Prostata, Lunge, Niere, Brust, Darm war deutlich verringert; bei den
nach der Transplantation auftretenden lymphoproliferativen Störungen
(post-transplant lymphoproliferative disease, PTLD) wurde hingegen
keine Abnahme beobachtet.
In einer risiskobereinigten "Multivariat"-Analyse wiesen Patienten
mit auf mTOR-Hemmern basierter Immunsuppressionstherapie ein um 47%
reduziertes relatives Risiko einer neuen Krebserkrankung (relatives
Risiko 0,529, 95% CI 0,355, 0,788) auf als Patienten, die mit
Calcineurin-Wirkstoffen behandelt wurden. Es ist also eine enorm
signifikante Verringerung des relativen Risikos (p=0,0017)
ersichtlich.
"Allerdings müssen diese kurzfristigen Ergebnisse sowohl mit
Langzeitdaten untermauert als auch hinsichtlich der Transplantation
anderer Organe wie Leber, Herz und Lunge ausgewertet werden", fügt
Dr. Kauffman hinzu.
Tierversuche lassen vermuten, dass herkömmliche.  Calcineurin-
Immunsuppressionstherapien die Entwicklung von Krebs eher fördern als
hemmen.  Es wurde gezeigt, dass Calcineurin-Hemmer sowohl die
Krebsprogression  fördern als auch die Expression des TGF-B-Faktors
(Transforming Growth  Factor-B, TGF-B) ankurbeln, der mit den
zellularen Veränderungen einhergeht,  die für die Befallsfähigkeit
charakteristisch sind.  Im Gegensatz dazu  scheinen sich mTOR-Hemmer
negativ auf das Wachstum bösartiger Zellen  auszuwirken. Beim Tier
reduzieren mTOR-Hemmer die Expression von TGF-B und  VEGF (vascular
endothelial growth factor, VEGF) und hemmen die  Tumorenangiogenese.
Informationen über Malignitäten und Transplantation:
Transplantatempfänger haben generell ein erhöhtes Risiko einer
Krebserkrankung (ein bis zwei Prozent pro Jahr). Bestimmte Krebsarten
treten gar mit 15- bis 20-facher Häufigkeit auf. Das allgemeine
Auftreten aller bösartigen Tumore nimmt nach einer
Nierentransplantation mit fortschreitender Zeit zu und scheint sowohl
von der Dauer wie auch der Intensität der Immunsuppression
abzuhängen. Hautkrebs und andere lymphoproliferative Störungen wie
etwa das Non-Hodgkins-Lymphom sind nach einer Transplantation die am
häufigsten auftretenden Krebstypen. Ebenfalls erhöht ist das Risiko,
an Gebärmutter-, Brust- und Darmkrebs zu erkranken.
Informationen über UNOS
Als private und gemeinnützige Vereinigung verwaltet die UNOS das
Organspendensystem in den USA und beaufsichtigt im Namen der
Bundesregierung die weltweit umfangreichste Datenbank für
organspenderelevante Informationen. Die UNOS betreibt ein
computergestütztes Organspendesystem, das Spender und in der
Warteliste der Organsuchenden registrierte Menschen zusammenbringt.
Die UNOS versucht, durch Aufklärung für Organspenden zu werben. Sie
versucht auch, die Erfolge bei Transplantationen zu erhöhen, indem
sie zielorientierte Forschung betreibt und politisch aktiv wird. Die
Stärke der Transplantat-Datenbank stützt sich auf die gewissenhaft
berichtenden 469 UNOS-Mitgliederorganisationen. Diese Arbeit wird
teilweise von der Health Resources and Services Administration
unterstützt: +1 231 00-0115

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