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Helsana-Arzneimittelreport: Patientinnen und Patienten der Spitex sind grossen Medikationsrisiken ausgesetzt

Zürich (ots)

Die Medikamentenkosten in der Schweiz beliefen sich 2019 auf rund CHF 7.6 Milliarden Franken. Spitzenreiter bleiben die Krebs-/Immunsystem-Mittel, gefolgt von Nervensystemmitteln und Stoffwechselpräparaten. Der Einsatz von Biosimilars (Nachahmerpräparaten) birgt grosses Einsparpotential, das leider immer noch praktisch ungenutzt blieb. In einer Zusatzanalyse beleuchtete Helsana die Medikation von Patientinnen und Patienten der Spitex, wo verschiedene Problemfelder im Medikationsprozess existieren. Die Patientinnen und Patienten nehmen eine hohe Zahl an Medikamenten ein, was grosse Gefahren in sich birgt.

Der neuste Helsana-Arzneimittelreport zeigt: Die Medikamentenkosten zu Lasten der Grundversicherung belaufen sich 2019 auf CHF 7.6 Milliarden und haben sich gegenüber 2018 stabilisiert. Es kamen weniger neue Medikamente auf den Markt und Patentabläufe wie auch die Preisüberprüfung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) wirkten kostendämpfend, wenngleich jährlich nur ein Drittel der Medikamente überprüft wird. Die stabile Kostenentwicklung stellt jedoch keine Trendwende dar. Neue hochpreisige Medikamente verursachen sehr schnell enormes Kostenwachstum, wie die Entwicklung bei den Krebsmedikamenten beispielhaft zeigt (+9.5%). Das grösste Umsatzwachstum (CHF + 37 Mio.) erzielte ein zur Krebsbehandlung eingesetztes Medikament (Keytruda). Das Medikament hat seit der Zulassung 2017 mehrere Indikationserweiterungen erfahren, die sich bisher nicht in einer signifikanten Preisreduktion niederschlugen.

2019 kamen lediglich 13 neue Wirkstoffe - Krebsmittel und Immunsuppressiva - auf den Markt, wovon nur zwei Medikamente als potentielle Innovationen einzustufen sind. Grosses Einsparpotential besteht bei den Nachahmerpräparaten von biologisch hergestellten Arzneimitteln, den sogenannten Biosimilars. Auch zehn Jahre nach der ersten Einführung eines Biosimilars bleibt das enorme Einsparpotential im Schweizer Gesundheitssystem nahezu ungenutzt. Und dieses Potenzial nimmt jährlich zu, da aufgrund von Patentabläufen immer mehr günstigere Nachahmerprodukte auf den Markt gelangen. Wichtige Reformen wie die Einführung von preisunabhängigen Margen (Fixmargen) oder die Gleichstellung der Biosimilars mit den Generika würden die Anreize zu deren Verschreibung setzen.

Spitex-Patientinnen und Patienten nehmen gefährlichen Medikamenten-Cocktail ein

Getrieben durch den Wunsch vieler Menschen das Lebensalter zu Hause zu verbringen, nehmen immer mehr Personen Spitex-Leistungen in Anspruch. Daten zur Medikation von vulnerablen Patientengruppen sind in der Schweiz rar. Mit Daten von Helsana war eine Analyse der Medikation möglich. Seit 2013 steigen die Bezüge von Medikamenten der Spitex-Patienten drastisch an (+ 47.7%). Durchschnittlich werden parallel 16 Präparate bezogen (Pflegeheimbewohner: 9 Präparate). Eine Einnahme von gleichzeitig mindestens fünf Wirkstoffen wird als problematisch erachtet (Polypharmazie). Die Hälfte der Spitex-Patienten/innen (47.8%) wies im Jahr 2019 einen Langzeitbezug einer potenziell inadäquaten Medikation (PIM) auf. Diese betrafen schlaffördernde Mittel wie zum Beispiel den Wirkstoff Benzodiazepine. PIM sind nachweislich mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen, einem erhöhten Hospitalisierungsrisiko verbunden mit zusätzlichen Kosten sowie einer erhöhten Mortalität assoziiert.

Eine periodische, systematische Überprüfung der verordneten Medikamente ist zwingend notwendig. Abrechnungsdaten von Krankenversicherern helfen hierbei und unterstützen das fachmedizinische Personal. Die Spitex könnte künftig eine unterstützende Rolle übernehmen.

Lesen Sie mehr unter: www.helsana.ch/arzneimittelreport

Helsana - engagiert für das Leben

Wir engagieren uns für die Gesundheit und Lebensqualität unserer Kunden. Wir beraten und koordinieren sie im Sinne der bestmöglichen Versorgungsqualität in jeder Gesundheitssituation. Mit innovativen Services und Angeboten bieten wir individuelle Unterstützung für einen gesunden Lebensstil. Als Gestalterin im Schweizer Gesundheitssystem setzen wir uns daher für ein nachhaltiges, qualitativ hochstehendes, wettbewerblich organisiertes und kundenfreundliches Gesundheitssystem ein. Die Helsana Versicherungen AG ist eine nicht börsenkotierte Aktiengesellschaft und in einer Holding organisiert. Diese beschäftigt schweizweit über 3300 Mitarbeitende und nimmt mit einem Prämienvolumen von über 6,7 Milliarden Schweizer Franken im Schweizer Versicherungsmarkt eine führende Position ein. Mit einem breiten Angebot in den Bereichen Grund-, Zusatz- und Unfallversicherung sowie Krankentaggeld schützt Helsana über zwei Millionen Menschen gegen die finanziellen Folgen von Krankheit, Unfall, Mutterschaft und Pflegebedürftigkeit im Alter. Für weit über 60 000 Firmen und Verbände mit insgesamt rund 700 000 Versicherten entwickeln wir Versicherungslösungen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen krankheits- oder unfallbedingter Absenzen.

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Diese Medienmitteilung finden Sie auch im Mediencorner unter www.helsana.ch/media.