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Ukraine: Ehemalige Streunerhündin Busia hilft bei Therapie verwundeter Soldaten

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Ukraine: Ehemalige Streunerhündin Busia hilft bei Therapie verwundeter Soldaten

VIER PFOTEN «Animal Assisted Therapy» Programm unterstützt Trauma-Bewältigung

Zürich, 7. Juni 2022 – Der Krieg in der Ukraine verursacht weiterhin immenses Leid für Millionen von Menschen. Nicht zuletzt bei denen, die sowohl mit psychischen als auch mit körperlichen Verletzungen aus dem aktiven Kriegsgeschehen zurückkehren und besondere Betreuung benötigen.

Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN bietet seit 2018 das Programm « Animal Assisted Intervention (AAI) » an, für das ehemalige Streunerhunde ausgewählt und trainiert werden, um als Therapiehunde zu arbeiten. Neben dem therapeutischen Nutzen ist das Ziel des Programms auch, den Ruf von Streunertieren positiv zu beeinflussen.

Aktuell unterstützt die AAI-Therapiehündin Busia auch verletzte Soldaten im Krankenhaus in Winnyzja in der Zentralukraine. Sie bietet traumatisierten Soldaten emotionale Unterstützung zur Vorbeugung Posttraumatischer Belastungsstörungen (PTBS).

Psycholog:innen verweisen auf die positive Wirkung anderer Rehabilitationsformen bei jenen Veteranen, die zusätzlich auch mit Therapiehunden arbeiten. Aus diesem Grund entschieden die AAI-Expert:innen von VIER PFOTEN in Winnyzja, die seit Beginn des Kriegs geflüchtete Menschen aus der Ostukraine unterstützen, auch Soldaten bei ihrer Genesung zu helfen. Der Hund fungiert dabei als Vermittler zwischen Psychologe und Patient und sorgt für eine vertrauensvolle, ruhige Atmosphäre. Sobald sich Patienten wohlfühlen, öffnen sie sich, lautet dabei der therapeutische Ansatz.

«Unsere Hauptaufgabe ist es, Patienten zu unterstützen, die Angriffen, Rettungsoperationen oder Verletzungen ausgesetzt waren. Eine Posttraumatische Belastungsstörung ist bereits eine psychische Erkrankung, der wir mit unserer Arbeit vorbeugen wollen. Es fällt Patienten häufig leichter, sich einem Hund als einem Menschen zu öffnen. Oft sehen wir im Krankenhaus Personen, die zuvor mit niemanden gesprochen haben, aber innerhalb kürzester Zeit auf Busia zugehen und mit ihr interagieren», sagt Viktoriia Habryk, die VIER-PFOTEN-Psychologin, die gemeinsam mit Busia mit den Soldaten arbeitet.

Therapiehunde können bei Stress, Depression, Krisen, Aggression und Hyperaktivität wirksam helfen. Die Interaktion mit dem Hund hilft bei der sozialen Entwicklung, lindert Ängste, beruhigt und entspannt.

Busia: Vom Streuner zum Therapiehund

Nach dem Erfolg mit Lisa, der ersten Streunerhündin in der Ukraine, die für AAI ausgebildet und eingesetzt wurde, begab sich das VIER-PFOTEN-Team auf die Suche nach Lisas Nachfolgerin, nachdem diese das Programm mit ihrer Halterin verlassen hatte. Busia, ebenfalls eine ehemalige Streunerhündin aus Lemberg, bestand alle Tests mit Bravour.

«Busia erfüllt ihre Therapeutenrolle professionell und kann so wertvolle Unterstützung leisten. Im Zuge unseres AAI-Programms wurde sie dazu ausgebildet, menschliche Gefühle wie Anspannung, Stress oder Trauma zu erkennen und auf sie zu reagieren. Busia leckt die Hände der Patienten ab, berührt sie mit ihrer Pfote und lädt sie dazu ein, mit ihr zu interagieren. Wenn die Patienten sie streicheln und umarmen, beruhigen sie sich langsam. Busia urteilt nicht, sie spendet bedingungslos Liebe und Zuneigung», so Habryk.

Das AAI-Programm von VIER PFOTEN

«Durch unser AAI-Programm wollen wir den Menschen näherbringen, dass Streunerhunde wertvoll für die Gesellschaft sind, weil sie unter anderem zu ihrem Wohlergehen beitragen können. Da sich ehemalige Streunerhunde ausserdem auch als Haustiere gut eignen, möchten wir lokale Tierheimadoptionen fördern», sagt James Pirnay, der für die Community Engagement Programme bei VIER PFOTEN verantwortlich ist.

VIER PFOTEN hat eigene Standards für AAI entwickelt, um für alle dazugehörigen Aktivitäten die höchste Qualität, sowie die bestmögliche Lebensqualität für die ehemaligen Streunerhunde zu gewährleisten und das Programm so effektiv und effizient wie möglich durchzuführen. Zunächst werden geeignete Hunde ausgewählt und mit Hilfe tierschutzgemässer Methoden, wie positiver Verstärkung, ausgebildet. Nach etwa zwölfmonatiger Ausbildung werden Gesundheit, Temperament und Verhalten des Hundes bewertet.

«Hunde, die bereit für die anspruchsvolle Aufgabe sind, sollen in allen Situationen ruhig bleiben. Ein Rollstuhl oder das Hantieren mit Krücken darf sie nicht irritieren. Ausserdem ist es wichtig, dass der Hund mit Fremden arbeiten möchte, zugänglich und freundlich ist und keine Formen der Aggression zeigt. Es darf nie eine Bürde für den Hund sein», so Pirnay.

VIER PFOTEN bietet die AAI-Programme neben der Ukraine auch in Bulgarien und Rumänien an.

Über VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die 1988 von Heli Dungler und Freunden in Wien gegründete Organisation tritt für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Im Fokus ihrer nachhaltigen Kampagnen und Projekte stehen Streunerhunde und -katzen sowie Heim-, Nutz- und Wildtiere – wie Bären, Grosskatzen und Orang-Utans – aus nicht artgemässer Haltung sowie aus Katastrophen- und Konfliktzonen. Mit Büros in Australien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Grossbritannien, Kosovo, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Südafrika, Thailand, der Ukraine, den USA und Vietnam sowie Schutzzentren für notleidende Tiere in elf Ländern sorgt VIER PFOTEN für rasche Hilfe und langfristige Lösungen. In der Schweiz ist die Tierschutzstiftung ein Kooperationspartner vom Arosa Bärenland, dem ersten Bärenschutzzentrum, welches geretteten Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause gibt.  www.vier-pfoten.ch 

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