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Keine Sanierung auf dem Buckel der Versicherten! - GBI vertritt die geprellten Versicherten an der Rentenanstalt-GV in Zürich

Bern (ots)

Die alte Führung der Rentenanstalt hat während der
Börsenhausse mit den Geldern der Versicherten viel Geld verdient. Die
Gewinne sind aber nicht den Versicherten zu gute gekommen, sondern
flossen in verlustreiche Akquisitionen wie der Banca del Gottardo
oder versickerten in andere dunkle Kanäle. Jetzt soll die
angeschlagene Rentenanstalt auf dem Buckel der bereits geprellten
Versicherten saniert werden. Die Gewerkschaft Bau & Industrie (GBI)
und der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) wenden sich
entschieden gegen diese Abzockerpraktiken. Die GBI hat dies heute
Nachmittag den Aktionären der Rentenanstalt an deren
Generalversammlung in Zürich klargemacht.
Ein Beispiel für die dunklen Kanäle, in welche das Geld der
Rentenanstalt-Versicherten versickerte, ist der fragwürdige Deal, den
die Rentenanstalt mit der Chemiefirma Roche abwickelte und über den
die "Sonntags-Zeitung" im letzten November berichtete: So lieh die
Rentenanstalt der Roche-Pensionskasse 220'000 Aktien aus und
vereinbarte einen Rückkauf nach einem Jahr zum selben Preis. Der
Preis der Renten-Aktie war aber nach einem Jahr von 1350 auf 1080
Franken gesunken. Zusätzlich kassierte Roche eine 10-prozentige
Kommission, obwohl nur 4% üblich sind. Pikantes Detail: Der
Verwaltungsratspräsident der Rentenanstalt, Andres Leuenberger, war
damals auch Vizepräsident der Roche-Holding, und der Finanzchef der
Roche, Henri B. Meyer, nahm im Mai 2001 Einsitz in den Verwaltungsrat
der Rentenanstalt. Es stellt sich die Frage, welche guten Grosskunden
wohl ebenfalls in den Genuss solcher, von den Versicherten
unfreiwillig finanzierter "Geschenke" durch die Rentenanstalt
gekommen sind.
Auch in die eigene Tasche gewirtschaftet
Die Manager der Rentenanstalt haben sich aber auch direkt mit der
als exklusive "Firma in der Firma" geschaffenen Beteiligungsfirma LTS
bereichert. Das Bundesamt für Privatversicherungen hat festgestellt,
dass die Mitglieder der Konzernleitung zu Lasten der Rentenanstalt
und unter Gefährdung der Interessen der Versicherten
Vermögensvorteile erlangten und hat verfügt, dass die
Verwaltungsräte, welche die Kontrolle über die LTS hätten ausüben
sollen, nicht mehr kandidieren dürfen. Ausserdem verlangt der Bund,
dass die Gelder bei den alten Geschäftsleitungsmitgliedern im vollen
Umfang der Schädigung zurückgefordert werden.
Neue Leitung der Rentenanstalt saniert auf Kosten der Versicherten
Jetzt hat Rolf Dörig die Leitung übernommen und dafür mit zwei
Millionen Franken Jahressalär gleich den doppelten Lohn seines
Vorgängers erhalten. Dafür will er die Rentenanstalt auf dem Buckel
der Versicherten sanieren, indem er im überobligatorischen Bereich
sowohl den Zins- als auch den Umwandlungssatz senken will. Ein
Umwandlungssatz von 6% statt der heutigen 7,2% bedeutet für einen
Versicherten aber 17% weniger Rente!
Auf der anderen Seite sind die Prämien schon dieses Jahr
exorbitant erhöht worden. Einer Baufirma mit 80 Mitarbeitern wurde
die Prämie um 228'000 Franken erhöht. Kleine und mittlere Betriebe
können diese Prämienlast nicht mehr bezahlen. Es ist klar, dass mit
Prämienerhöhungen von 40% und mehr die Sanierung der Rentenanstalt
auf dem Buckel der Versicherten betrieben wird.
Klare Forderungen der Gewerkschaften
Die Forderung der GBI und des SGB als Interessenvertreter
zahlreicher Versicherter lauten deshalb klar:
  • Keine Kürzung der laufenden Altersrenten
  • Keine Kürzung der zukünftigen Leistungen
  • Rückforderung der Gelder, welche das alte Management mit der LTS abgezockt hat
  • Vollständige Transparenz über Risikoprämien und Verwaltungskosten
  • Firmenpensionskassen, die sich einer günstigeren Sammeleinrichtung anschliessen wollen, müssen ohne Verluste vorzeitig aus den Verträgen mit den Lebensversicherern aussteigen können
  • Einheitliche Risikoprämien im BVG-Bereich.
Weitere Auskünfte über die Aktion der GBI an der Rentenanstalt-GV.

Kontakt:

Röbi Riemer
Regionalsekretär GBI Kanton Zürich
Mobil +41/79/632'22'47

Roman Burger
Co-Leiter GBI-Sektion Zürich
Mobil +41/79/215'57'69

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