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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Preisträger als Pioniere nachhaltigen Wirtschaftens: Ernst Ulrich von Weizsäcker und Holger Zinke

Osnabrück (ots)

Deutscher Umweltpreis der DBU ehrt Chef der Bren School für
   Umweltwissenschaften (USA) und Gründer der BRAIN AG
Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)
steht 2008 im Zeichen eines schonenden Umgangs mit Rohstoffen, eines 
bewussten Umgangs mit Energie und nachhaltigen Wirtschaftens: Prof. 
Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (69), Dekan der Donald Bren School 
für Umweltwissenschaft und -management der Universität Kalifornien 
(Santa Barbara), und Dr. Holger Zinke (45), Gründer des 
mittelständischen Biotech-Unternehmens BRAIN AG (Zwingenberg), werden
am 26. Oktober von Bundespräsident Horst Köhler den mit 500.000 Euro 
höchstdotierten Umweltpreis Europas in der Rostocker Stadthalle in 
Empfang nehmen. Von Weizsäcker wird geehrt, weil er seit Jahrzehnten 
hervorragende Überzeugungsarbeit weltweit für nachhaltiges 
Wirtschaften in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft leistet. Zinke, 
weil es ihm mit innovativer weißer Biotechnologie gelungen ist, 
neuartige Wirkstoffe aus der Natur mit großem Erfolg für die 
industrielle Produktion bereitzustellen und damit die Umwelt zu 
entlasten.
Bei der Vorstellung der neuen Preisträger, die je 250.000 Euro 
erhalten, würdigte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde heute den
Neffen des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker als 
"herausragende Persönlichkeit, die weltweit dafür bekannt ist, 
pionierhafte Antworten auf globale Umweltprobleme zu finden." 
Professor Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker habe die seltene, ungeheuer
wichtige Gabe, schwierige umweltpolitische Themen verständlich zu 
machen und lebensnah für Menschen aus unterschiedlichen Welten mit 
unterschiedlichen Lebenserfahrungen zu übersetzen. Er berate 
vorbildlich Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft 
auf nationaler und internationaler Ebene und vernetze Experten 
verschiedener Wissenschaften zum Wohle der Umwelt.
In seinem jahrzehntelangen Wirken habe von Weizsäcker nicht nur 
als Physiker und Biologe in vielen Funktionen Spuren hinterlassen, 
sagte Brickwedde. Als bestechender Experte für Umwelt und 
Ökoeffizienz habe er einflussreiche Bücher veröffentlicht, darunter 
den Bestseller "Faktor Vier" (1995). Seit vielen Jahren fordere er 
eine bedingungslose Effizienzrevolution. Nach seiner Überzeugung ist 
eine Verdoppelung des verteilbaren Wohlstands mit halbiertem 
Naturverbrauch möglich und erhöht zudem noch die Lebensqualität. Der 
Teufelskreis zwischen wachsender Wirtschaft und vermehrter 
Umweltverschmutzung könne durch nachhaltiges Wirtschaften 
durchbrochen werden. In der heutigen Klima- und Umweltpolitik seien 
seine wissenschaftlich entwickelten Ideen zur Umweltvorsorge fest 
verankert. Brickwedde: "Mittlerweile ist Umweltpolitik weit über den 
nationalen Rahmen hinausgewachsen. Sie spielt eine entscheidende 
Rolle für die Friedens- und Entwicklungspolitik weltweit. Das 
verdanken wir auch dem Einsatz von Ernst Ulrich von Weizsäcker."
Die BRAIN (Biotechnology Research And Information Network) AG mit 
ihrem Gründer Dr. Holger Zinke erforscht und verwendet Stoffe aus der
Natur, wie zum Beispiel Mikroorganismen, um durch ihren Einsatz 
chemische Prozesse durch umweltfreundliche Verfahren zu ersetzen und 
zu verbessern. "Denn die industrielle oder 'weiße' Biotechnologie 
hilft Energie und Materialien einzusparen, schont endliche 
Ressourcen, entlastet damit die Umwelt und erhöht die wirtschaftliche
Wertschöpfung. Dieses Potenzial hat Zinke als einer der Ersten 
erkannt und genutzt", erläutert Brickwedde. Er habe als Protagonist 
ein Arbeitsgebiet von hoher sozialer, ökonomischer und ökologischer 
Bedeutung besetzt. Damit helfe er, Nachhaltigkeit bei 
Herstellungsprozessen in der Industrie auf natürlicher und 
biologischer Basis zu etablieren und die Unabhängigkeit von endlichen
fossilen Rohstoffen zu erhöhen.
Noch vor wenigen Jahren sei dieses Potenzial, das in Millionen 
unterschiedlicher Arten winziger Lebewesen steckt, nur wenig beachtet
worden. Denn nur ein Prozent der Organismen lasse sich im Labor 
vermehren. Seit in den 90er Jahren Holger Zinke sein Unternehmen 
gründete, habe sich einiges geändert: Mit gentechnischen Methoden und
viel Entwicklungsarbeit sei es nun möglich geworden, die 
Erbinformationen von nicht kultivierbaren Mikroorganismen zu 
"entschlüsseln". So hätten ehemals unzugängliche Mikroorganismen und 
deren Syntheseleistung erstmals für die Produktion nutzbar gemacht 
werden können. "Der Ansatz, den Zinke und sein Team verfolgen, ist 
innovativ, weil nunmehr erstmals der vollständige Werkzeugkasten der 
Natur für industrielle Zwecke zur Verfügung steht", so Brickwedde. So
habe zum Beispiel ein Waschmittel entwickelt werden können, durch das
über eine Million Tonnen Kohlendioxid jährlich eingespart wird.
Hinweis an die Redaktionen: Fotos nach IPTC-Standard, 
Einzelwürdigungen, Vitae, Firmenportrait und Interviews mit den 
Preisträgern mit O-Tönen (mp3-Dateien) zur freien Verwendung unter 
www.dbu.de .
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