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Lehrstellenbarometer 2006 Damit Jugendliche nicht leer ausgehen: 10'000 neue Lehrstellen jetzt!

Bern (ots)

Trotz Konjunkturaufschwung: 2006 wird für die
Schulabgänger/innen nicht besser als 2005 – ein Skandal, der auf 
strukturelle Probleme in der Berufsbildung hinweist.
Das Lehrstellenbarometer, das in der Regel die Lage der Jugendlichen 
eher zu rosig darstellt, bestätigt unmissverständlich: Trotz rund 
1000 zusätzlichen Lehrstellen aufgrund der von den Gewerkschaften 
verlangten Massnahmen reicht das erweiterte Angebot angesichts der 
wachsenden Zahl von Schulabgänger/innen deutlich nicht aus. Die 
Warteschlaufe mit den Brückenangeboten ohne klaren Bildungsauftrag 
wird wiederum aus- statt abgebaut. Damit wird das ganze 
Berufsbildungssystem destabilisiert. Dies führt zu unnötig langen 
Ausbildungszeiten ohne genügenden Bildungsmehrwert.
In den nächsten Jahren wird die Zahl der Schulabgänger/innen 
nochmals beträchtlich ansteigen. Es braucht deshalb rasch wirksame 
Massnahmen zur Verhinderung einer wachsenden Perspektivlosigkeit von 
Schulabgänger/innen mit all den unermesslichen psychosozialen und 
gesellschaftlichen Schäden, die sich heute schon in der 
Sozialhilfestatistik spiegeln.
Das Lehrstellenbarometer bestätigt bereits zum dritten Mal: Die von 
den Lehrbetrieben erwarteteten Kompetenzen werden von den 
Schulabgänger/innen deutlich übertroffen. Das Lamento über die 
inkompetente Jugend wird – einmal mehr – als billige Ausrede 
entlarvt.
Der SGB verlangt von den Arbeitgebern, vom Bund und von den 
Kantonen, dass sofort zusätzliche 10'000 Angebote in der beruflichen 
Grundbildung geschaffen werden: Lehrstellen und Basislehrjahre sowie 
Angebote in Lehrwerkstätten, Fach- und Handelsmittelschulen. Dabei 
sind zweijährige Lehrstellenangebote mit Attestabschluss für die 
sozial Benachteiligten besonders zu berücksichtigen.
Auskunft: Peter Sigerist  079 404 56 65; Jean Christophe Schwaab 078 
690 35 09

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