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Camper wachsen entgegen des Markttrends

Bern (ots)

Im dritten Quartal hat sich die Lage am Nutzfahrzeugmarkt der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein ein wenig stabilisiert. 28'221 Neuimmatrikulationen von leichten und schweren Nutz- sowie Personentransportfahrzeugen im laufenden Jahr bedeuten ein Minus von 5'351 Einheiten oder 15,9 Prozent zu 2019. Damit konnte ein Teil des relativen Marktrückgangs aufgeholt werden, nachdem zur Jahreshälfte noch 21,5 Prozent auf das vergleichbare Vorjahresresultat gefehlt hatten. Die Coronakrise ist aber noch lange nicht überwunden, was die rückläufigen Zahlen der leichten und schweren Nutzfahrzeuge von rund einem Fünftel belegen. Einzig die Camper können von der Pandemie-Situation profitieren und legen um 12,9 Prozent zu.

Die Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen sieht die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr nicht mehr ganz so schwarz wie auch schon. Der ursprünglich erwartete Konjunktureinbruch von 6,2 Prozent könnte nun geringer ausfallen und bei lediglich 3,8 Prozent zum Stehen kommen. Allerdings sehen die Experten bei den Ausrüstungsinvestitionen nach wie vor ein mögliches Minus von 6,0 Prozent zum Vorjahr, was der aktuellen Situation am Schweizer Nutzfahrzeugmarkt deutlich näherkommt.

Bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen steht nach drei Quartalen ein Rückgang von 20,3 Prozent oder 5'103 Fahrzeugen auf 20'075 Neuzulassungen zu Buche. Zum Halbjahr hatte das Minus noch 24,1 Prozent betragen. Vor allem die höheren Gewichtsklassen zwischen 2,6 und 3,5 Tonnen Gesamtgewicht werden deutlich weniger nachgefragt als vor einem Jahr. Viele Firmen scheuen derzeit Investitionen in die Erneuerung ihres Fahrzeugparks, was aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation keine Überraschung ist.

Auch bei den schweren Sachentransportfahrzeugen fehlt im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2019 jede fünfte Neuimmatrikulation. 2'719 neue Lastwagen und Sattelschlepper sind seit Jahresbeginn in Verkehr gesetzt worden, 678 oder 20,0 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Erfreulicherweise konnte hier nicht nur das relative, sondern auch das absolute Minus gegenüber der Halbjahresbilanz verringert werden. Ende Juni hatte noch ein Rückgang von 767 Fahrzeugen oder 29,1 Prozent zu Buche gestanden. Erklärbar ist dies durch möglicherweise verzögerte Fahrzeugauslieferungen, deren Bestellungen teilweise noch aus der Vor-Corona-Zeit stammen können.

Unterdessen geht der Campingboom trotz oder gerade wegen der Pandemiesituation unvermindert weiter. Angetrieben von den Wohnmobilen wachsen die Zulassungen neuer Personentransportfahrzeuge in den ersten neun Monaten 2020 um 430 oder 8,6 Prozent auf 5'427. Davon stellen allein die Camper 4'902 Inverkehrssetzungen, ein Plus von 561 oder 12,9 Prozent - das Minus bei Cars, Kleinbussen und übrigen Personentransportfahrzeugen kann so mehr als ausgleichen werden. "Der Trend zum Camping als ansteckungssichere Reiseform während der Pandemie setzt sich fort", konstatiert auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik. "Wir gehen davon aus, dass sich dieses Wachstumssegment auch in den kommenden Monaten gegen den allgemeinen Markttrend behaupten können wird."

Zusammen mit den 163'556 Personenwagen wurden in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein insgesamt 191'777 neue Motorfahrzeuge in Verkehr gesetzt. Im Vergleich zum identischen Vorjahreszeitraum stellt dies einen Rückgang um 68'059 Neuimmatrikulationen oder 26,2 Prozent dar.

Die detaillierten Nutzfahrzeug-Zahlen nach Segmenten und Marken stehen unter www.auto.swiss zur Verfügung.

Pressekontakt:

Christoph Wolnik, Mediensprecher
T 079 882 99 13
christoph.wolnik@auto.swiss

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