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«Die neuen Freiwilligen» - GDI-Studie heute erschienen

Rüschlikon (ots)

Die Zukunft der Freiwilligenarbeit: mitdenken und mitbestimmen

Freiwillige zu finden, wird immer schwieriger. Wer sich heute engagiert, will keine langfristigen Verpflichtungen eingehen, sondern schnell und projektbezogen mithelfen. Anstelle von hierarchischen Aufgabenzuweisungen braucht es in Zukunft Freiräume und Partizipation. Was dies für die Gesellschaft bedeutet und welche Chancen sich daraus ergeben, zeigt eine neue Studie, die am 28. Mai am Gottlieb Duttweiler Institute (GDI) in Rüschlikon präsentiert wurde. Damit lanciert das Migros-Kulturprozent den Diskurs über die Zukunft der Freiwilligenarbeit in der Schweiz.

Jahr für Jahr engagieren sich weniger Schweizerinnen und Schweizer freiwillig: Musikvereinen fehlen die Aktuare, Gemeinden die Präsidentinnen, der Feuerwehr die Helfer. Was nicht nur Vereine und andere Institutionen schwächt, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet. Die heute veröffentlichte Studie «Die neuen Freiwilligen», die das GDI im Auftrag des Migros-Kulturprozent verfasst hat, ergründet Ursachen und Konsequenzen. Zudem beschreibt sie zentrale Rahmenbedingungen für zukünftiges zivilgesellschaftliches Engagement.

Klassische Freiwilligenarbeit ist rückläufig

Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel, so die zentrale These der GDI-Studie. Denn in einer Multioptionsgesellschaft werden regelmässige Verpflichtungen immer unbeliebter, was zusammen mit der zunehmenden Individualisierung zu einem Rückgang der klassischen Freiwilligenarbeit führt. Im Gegenzug nehmen kurzfristige und projektbezogene Engagements zu: Die Teilnahme an einer Tauschbörse, der Projektchor mit Flüchtlingen, das Mithelfen in einem Gemeinschaftsgarten, das Verfassen von Wikipedia-Einträgen. Statt um Pflichten geht es dabei immer häufiger um Gestaltungsmöglichkeiten.

Neue Formen der Freiwilligenarbeit sind gefragt

Für einen erfolgreichen Wechsel zu dieser neuen Freiwilligkeit müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein: Die neuen Freiwilligen wollen nicht mehr nur ausführen und Gratisarbeiter sein, sondern mitdenken und mitbestimmen können. Dabei hilft auch die Digitalisierung, die den Austausch mit den Interessierten vereinfacht. Projekte können neu weitgehend hierarchiefrei verhandelt und entwickelt werden. So lässt sich Individualismus mit Gemeinschaftlichkeit vereinen. Und damit auch der gesellschaftliche Zusammenhalt stärken.

Das Migros-Kulturprozent lanciert den Diskurs

Die Direktion Kultur und Soziales des Migros-Genossenschafts-Bunds verantwortet die nationale Ausrichtung des Migros-Kulturprozent. Sie beobachtet gesellschaftliche und sozialpolitische Entwicklungen und leistet neben der Projektarbeit auch Grundlagenarbeit zur Weiterentwicklung relevanter Gesellschaftsthemen. Die Abteilung Soziales (www.migros-kulturprozent.ch/soziales) lanciert den Diskurs zur Zukunft der Freiwilligenarbeit im Zeitalter von Mobilität, Flexibilisierung und Individualisierung.

Die Studie «Die neuen Freiwilligen» wurde am 28. Mai 2018 vor über 300 Vertreterinnen und Vertretern von NPOs und öffentlicher Hand am GDI in Rüschlikon präsentiert. Sie ist ab sofort als kostenloser Download in Deutsch und Französisch erhältlich: www.gdi.ch/freiwillige2018

* * * * * *

Das Migros-Kulturprozent ist ein freiwilliges, in den Statuten verankertes Engagement der Migros für Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft. www.migros-kulturprozent.ch

Das Gottlieb Duttweiler Institute (GDI) ist ein unabhängiger Think Tank in Wirtschaft, Gesellschaft und Konsum. Das Trendforschungsinstitut ist die älteste Denkfabrik der Schweiz. www.gdi.ch

Kontakt:

Barbara Salm, Leiterin Kommunikation, Direktion Kultur und Soziales,
Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich, Telefon 044 277 20 79,
barbara.salm@mgb.ch

Alain Egli, Head Communications, Gottlieb Duttweiler Institute,
Rüschlikon, Telefon 044 724 62 78, alain.egli@gdi.ch

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