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Fast 2 Millionen Menschen über 50 befürchten Verlust des Ansehens von Seniorinnen und Senioren

Zürich (ots)

Eine repräsentative Befragung von Pro Senectute Schweiz zeigt, dass viele ältere Menschen während der Corona-Krise auf Unterstützung zählen konnten und die Familie eine zentrale Rolle einnahm. Pro Senectute besorgt jedoch die Tatsache, dass fast zwei Drittel der Menschen* im Alter ab 50 Jahren unsicher sind, ob das Verhältnis zwischen Jung und Alt langfristig unter der Krise leiden könnte.

Die auf Bundesebene verordneten Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus stellten Wirtschaft, Politik und das gesellschaftliche Miteinander auf eine harte Bewährungsprobe. Eine Vielzahl von Rückmeldungen aus der Bevölkerung zeugte von der Befürchtung, dass sich der Dialog zwischen Jung und Alt negativ verändern könnte. Ob die Corona-Krise einen langfristigen Einfluss auf den Generationenzusammenhalt haben könnte, wollte Pro Senectute Schweiz mit einer repräsentativen Umfrage herausfinden. Dafür wurden in den letzten drei Wochen mehr als 1200 Personen im Alter ab 50 Jahren durch das Umfrageinstitut gfs Zürich befragt. Die Ergebnisse zeigen ein gemischtes Bild.

Generationensolidarität hat nicht unter Lockdown gelitten

Positiv zu werten ist, dass die Hilfe dort ankam, wo sie gebraucht wurde: 76 Prozent, respektive mehr als eine halbe Million Menschen im Alter ab 75 Jahren erfuhren in ihrem Alltag Unterstützung. Bei den 65- bis 74-Jährigen waren dies noch 56 Prozent. Ein Grossteil der über 50-Jährigen ist aktuell der Meinung, dass die Pandemie und die deshalb ergriffenen Massnahmen nicht zu einer Stigmatisierung älterer Menschen geführt haben. Fast 2,5 Millionen Menschen (73%) im Alter ab 50 empfinden, dass die Generationensolidarität während des Lockdowns kurzfristig sogar besser wurde.

Langfristige Konsequenzen schwer abschätzbar

Sorge bereitet Pro Senectute jedoch, dass 37 Prozent der Befragungsteilnehmenden, sprich 1,1 Millionen Menschen im Alter über 50 Jahren, aktuell nicht beurteilen können, ob das Altersbild bei jüngeren Menschen längerfristig Schaden nehmen könnte. Mehr als 700'000 Menschen gehen sogar von einer negativen Entwicklung aus. Diese Annahme ist bei Menschen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren noch ausgeprägter. "Diese Unsicherheit müssen wir sehr ernst nehmen. Wir werden die Entwicklungen weiter genau beobachten", betont Alain Huber, Direktor von Pro Senectute Schweiz. "Sollte sich dieser Trend verstärken, werden wir vermehrt Gegensteuer geben müssen. Schliesslich fusst das Erfolgsmodell Schweiz auf einem einvernehmlichen Miteinander der Generationen und garantiert so Stabilität und Wohlstand", ergänzt Huber.

Familie, Nachbarn und Freunde als sozialer Anker

Sicherheit vermittelte hingegen das private Umfeld. So erhielten 67 Prozent der Personen im Alter über 50 Jahren während der Corona-Krise Unterstützung von Familienangehörigen, gefolgt von Nachbarschaftsinitiativen (19%), Freunden (12%) und Organisationen (6%). "Dies zeigt die grosse Bedeutung enger sozialer Netze sowohl in Krisensituationen wie auch im normalen Alltag", hebt der Direktor von Pro Senectute Schweiz hervor.

* Alle Hochrechnungen basieren auf den BFS Zahlen "Bevölkerung 2019" und einem Total von 3'416'208 Menschen im Alter über 50 Jahren.

Pressekontakt:

Kontakt für Medien:
Tatjana Kistler, Medienverantwortliche Pro Senectute Schweiz
Telefon: 044 283 89 57 oder 079 811 07 36, E-Mail:
medien@prosenectute.ch

www.prosenectute.ch

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