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Schulkinder und ältere Menschen bilden die grösste Buchpreisjury der Schweiz

Zürich (ots)

Mehr als 4'000 Seniorinnen und Senioren stellten mit Kindern im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren für den Prix Chronos die grösste Literaturpreis-Jury der Schweiz. Allein in der Deutschschweiz lasen, besprachen und bewerteten über 2'000 Teilnehmende im letzten Halbjahr vier ausgewählte Jugendromane, die sich humoristisch und durchaus kritisch dem Thema der Generationenbeziehungen annehmen und zum gegenseitigen Verständnis beitragen.

"Oma zählt das Geld, aber das klappt nicht so gut", stellt Romy fest, die seit der Scheidung ihrer Eltern oft Zeit im Friseursalon ihrer Grossmutter verbringt. "Sie hat Stapel gemacht und braucht nur noch alles zusammenzuzählen. Das hat sie schon einmal gemacht. Aber offensichtlich stimmt es nicht. Vor Wut streicht sie das Ergebnis durch", beobachtet das Schulmädchen und ahnt noch nicht, dass dies erst der Anfang einer Bewährungsprobe für Jung und Alt sein würde. Oma Stine hat die Unterstützung ihrer Enkelin nämlich schon bald bitter nötig, denn sie ist dement und ihr Zustand verschlechtert sich rapide. Schliesslich muss Stine ihren Salon aufgeben und in ein Heim für Demenzkranke ziehen, wo es ihr nicht gut geht. Romy beschliesst kurzerhand, ihre Oma zu entführen und ihr einen grossen Traum zu erfüllen: eine Reise zurück in ihre Kindheit - nach Dänemark.

Das Siegerbuch des diesjährigen Prix Chronos Deutschschweiz der niederländischen Autorin Tamara Bos schafft es, eine unverhoffte Wendung des Lebens mit Charme und Herz zu erzählen und das noch immer tabuisierte Thema Alzheimer feinfühlig, aber direkt anzusprechen. Gerade in der jetzigen Situation, in der das Coronavirus den Rückzug ins Private bedingt, ist gute Lektüre gefragt. Das Siegerbuch der 16. Durchführung des Literaturpreises bietet auf 176 Seiten nicht nur kurzweilige Lektüre, sondern auch Gesprächsstoff für ein Telefonat mit den Grosseltern respektive den Enkeln.

Seit 16 Jahren im Dienste der Generationensolidarität

Der Prix Chronos fördert den Austausch zwischen den Generationen über gemeinsame Lektüre. Pro Senectute und Pro Juventute laden Bibliotheken, Schulen, Jugendgruppen, Altersheime und Kirchgemeinden zur Teilnahme ein und bringen so Menschen aus zwei Generationen zusammen. "Besonders in der heutigen schnelllebigen Zeit wollen wir daran erinnern, dass es wichtig ist, Raum für generationenübergreifende Projekte zu bieten", sagt Renate Ammon, die für Pro Senectute Schweiz den Prix Chronos in der Deutschschweiz verantwortet. "Darum ist dieser Preis, der in der Deutsch- und Westschweiz über 4'000 Jugendliche und Senioren über das gemeinsame Lesen in Kontakt bringt, so wichtig. Wir leisten damit einen kleinen, aber nachhaltigen Beitrag für ein besseres Verständnis zwischen den Generationen."

Beim Prix Chronos 2021 mitwirken

Neben Tamara Bos Werk "Romys Salon" standen drei weitere Generationengeschichten zur Auswahl. Die Buchauswahl traf das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM). Die SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte war ausserdem dafür besorgt, dass alle Werke in geeigneter Form für Menschen mit Legasthenie oder einer Seheinschränkung zugänglich sind.

Bald bietet sich die Gelegenheit, das nächste Gewinnerbuch des Prix Chronos zu wählen. Ab August sind die nominierten Bücher 2021, die auf www.prixchronos.ch aufgeschaltet sind, in rund 40 Bibliotheken ausleihbar. Für Personen mit Legasthenie stehen die Werke wiederum als Hörbucher und E-Books in der Online-Bibliothek buchknacker.ch zur Verfügung. Leserinnen und Leser mit einer Seheinschränkung erhalten die Bücher in Grossdruck und Braille bei der SBS.

Weiterführende Informationen:

Der Prix Chronos wurde 1996 in Frankreich lanciert ( www.prix-chronos.org). Ein Jahr später folgte die Romandie. In der Deutschschweiz gibt es den Preis seit 2005. Pro Senectute und Pro Juventute organisieren den Prix Chronos in Kooperation mit der SBS Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte. Der Kreis der Mitlesenden wächst jedes Jahr: Bibliotheken, Schulen, Altersheime, Lesezirkel, Familien. Sie alle vereint die Idee der gemeinsamen Lektüre und Diskussion von Jugendbüchern, welche die Beziehungen zwischen den Generationen thematisieren. www.prixchronos.ch / www.prosenectute.ch

Kontakt für Medienschaffende:

Pro Senectute Schweiz: Tatjana Kistler, Medienverantwortliche,
Telefon: 044 283 89 57, E-Mail: tatjana.kistler@prosenectute.ch

Pro Juventute: Bernhard Bürki, Telefon: 044 256 77 22, E-Mail:
bernhard.buerki@projuventute.ch

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