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Industrielle Biotechnologie - ein junger Biotechzweig mit Zukunft Trinationale Clustertagung "Weiße Biotechnologie - 1st International Convention on Industrial Biotechnology" auf der BIOTECHNICA 2007

Hannover (ots)

Der Einsatz biotechnologischer Verfahren in der
industriellen Produktion hat Zukunft, denn immer mehr Lebensmittel 
und Chemikalien werden mit Hilfe biotechnologischer Verfahren 
produziert oder verfeinert. Die Zellen oder Eiweißstoffe - entweder 
aus der Natur oder aus gentechnisch veränderten Organismen - sparen 
Energie und Rohstoffe in industriellen Prozessen.
Die Geschichte der weißen Biotechnologie begann in Bäckereien, 
Gerbereien und Brauereien und ist inzwischen in großindustriellen 
Prozessen angekommen: Vitamin B2 musste früher in sechs chemischen 
Stufen synthetisiert werden - heute reicht ein biologischer Schritt. 
Eine moderne Jeans ist inzwischen enzymatisch, also mit biologisch 
aktiven Eiweißstoffen gebleicht. Diese neuen biotechnologischen Wege 
sparen nicht nur Rohstoffe und Energie, sie sind zudem auch 
umweltschonender.
Um diese Technologie weiter voranzutreiben, hat das 
Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem Wettbewerb 
"BioIndustrie 2021" die Bildung interdisziplinärer Projekte angeregt,
die im Wettbewerb den Standort Deutschland in der industriellen 
Biotechnologie stärken sollen.
Fünf deutsche Gewinner-Cluster auf der BIOTECHNICA
Neben den fünf Gewinner-Clustern des jüngsten BMBF-Wettbewerbs 
"Bioindustrie 2021" werden sich der Industrieverbund Mikrobielle 
Genomik und entsprechende Initiativen aus Österreich und der Schweiz 
auf der diesjährigen BIOTECHNICA präsentieren. Im Rahmen der Tagung 
"Weiße Biotechnologie - 1st International Convention on Industrial 
Biotechnology" am 10. Oktober 2007 geben sie einen Überblick über die
wichtigsten Trends und Entwicklungen in diesem stark wachsenden 
Sektor.
"CLIB 2021: Cluster Industrielle Biotechnologie" hat sich zum Ziel
gesetzt, klassische Bulk-Produkte der Chemischen Industrie wie etwa 
Mono- und Polymere auf eine neue Rohstoffbasis zu stellen: 
nachwachsende Rohstoffe statt Petrochemie. Der Cluster 
"Biopolymere/Biowerkstoffe" sucht nach neuen Werkstoffen für den 
Automobilbau, die Verpackungsindustrie und das Baugewerbe. Neben der 
Entwicklung völlig neuer biobasierter Basischemikalien sollen 
technologische Engpässe in bestehenden Industrieverfahren beseitigt 
werden.
Nicht die Rohstoffbasis, sondern den Produktionsweg hat der 
Cluster "Biokatalyse 2021" im Fokus. Er sucht und entwickelt neue 
Biokatalysatoren für den industriellen Einsatz. Zwar werden Enzyme im
Pharmabereich und der Lebensmittelproduktion bereits seit langem 
eingesetzt; unter drastischen Reaktionsbedingungen, wie sie in der 
Chemie häufig herrschen, können sie jedoch nicht genutzt werden. Die 
Eiweißstoffe sollen nun durch genetische Manipulationen an den 
Organismen, die sie bilden, modifiziert werden, sodass sie den harten
Produktionsbedingungen standhalten. Und es werden durch 
Screening-Verfahren ganz neue Enzyme gesucht, die auch noch unter 
besonders hohen Temperaturen, pH-Werten, Salzkonzentrationen oder 
sogar Lösungsmitteln als Biokatalysatoren wirken.
Für Bioprodukte benötigt die Industrie auch biologische 
Grundstoffe  -  an deren Bereitstellung arbeitet der Cluster 
"Industrielle Prozesse mit biogenen Building Blocks und Performance 
Proteinen" mittels eines neuen Bioraffinerie-Konzeptes. In diesen 
Bioraffinerien soll Biomasse mit Holz und Fasern in 
industrietaugliche Rohstoffe umgewandelt werden - ein Verfahren, das 
bislang an der schwierigen Aufarbeitung der Produkte krankt. Mit 
einem völlig neuen enzymatischen Mehrschrittverfahren sollen so 
Basischemikalien gewonnen werden, die derzeit noch auf 
petrochemischem Weg erzeugt werden.
Durch die Cluster-Initiative "Integrierte BioIndustrie" entsteht 
ein Exzellenzzentrum, das einige besonders wirtschaftlich relevante 
Projekte optimiert. Das Spektrum dieses kombinierten Forschungs- und 
Industrie-Clusters reicht von der Erzeugung von Biokraftstoffen über 
neue Geruchsstoffe für Kosmetika und Waschmittel bis zur 
enzymatischen Herstellung von Basischemikalien wie Aldehyden, die für
Pharmaka, Farb- und Kunststoffe benötigt werden.
Mit diesen Projekten im Rahmen der BIOTECHNICA-Konferenzen 
spiegelt die BIOTECHNICA den Status quo einer neuen Branche wider - 
und weist den Trend in die Zukunft der industriellen Biotechnologie.
Die Trinationale Clustertagung wird von der Deutschen Messe 
Hannover in Kooperation mit der BIOCOM AG, Berlin, veranstaltet. Sie 
findet am 10. Oktober 2007 von 10 bis 14 Uhr im Convention Center 
(CC), Messegelände Hannover, Saal 3 A, statt. Ergänzt wird dieses 
Gipfeltreffen der Weißen Biotechnologie durch eine hochkarätig 
besetzte Podiumsdiskussion zum Thema "Mitteleuropa als führender 
Standort der industriellen Biotechnologie - jetzt und in Zukunft!?" 
und der ausführlichen Gelegenheit zum Business-Networking. Die 
Teilnahme an der Konferenz ist kostenfrei. Weitere Informationen zum 
Konferenzprogramm finden Sie unter www.biotechnica.de/tc_d .
Pressekontakt:

Pressekontakt:

Katharina Siebert
Tel. +49 (0)511 89-31028
E-Mail: katharina.siebert@messe.de

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