Gentechnisch hergestelltes Vitamin B2 bewilligt
Bern (ots)
Nach einer umfassenden Sicherheitsprüfung hat das BAG heute für Lebensmittelzwecke ein Vitamin B2 bewilligt, das in einem gentechnisch veränderten Stamm des Bakteriums Bacillus subtilis hergestellt wird. Die Prüfung hat ergeben, dass nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit und der Umwelt ausgeschlossen werden kann. Die gentechnische Veränderung für die Vitaminproduktion beinhaltet die Vervielfältigung von B. subtilis-eigenen Genen. Das von der Firma Roche Vitamins AG in Deutschland gentechnisch hergestellte Vitamin B2 ist in seiner Verwendungsform für Lebensmittelzwecke reiner als die herkömmliche, chemisch synthetisierte Form, welche bis heute hauptsächlich verwendet wird.
Vitamin B2 ist ein wasserlösliches Vitamin, welches in allen Pflanzen und in verschiedenen Mikroorganismen gebildet wird und eine wichtige Rolle im Stoffwechsel der Zelle spielt. Menschen und Tiere können dieses Vitamin selber nicht bilden und müssen es deshalb mit der Nahrung aufnehmen. Um die Versorgung sicher zu stellen, wird chemisch synthetisiertes Vitamin B2 seit langem verschiedenen Lebensmitteln zugesetzt. Zudem wird Vitamin B2 als gelber Farbstoff (E101) in Lebensmitteln verwendet. Die gentechnische Veränderung von Bacillus subtilis erlaubt es nun, Vitamin B2 in genügenden Mengen durch Bakterien herstellen zu lassen. Um den gentechnisch veränderten Stamm von B. subtilis herzustellen, wurden B. subtilis- Gene vervielfältigt. Diese Gene produzieren im gentechnisch veränderten Stamm Enzyme, welche eine erhöhte Produktion von Vitamin B2 bewirken. Die Prüfung der Gesuchsunterlagen zeigte folgende Befunde:
- die für die Vitaminsynthese verantwortlichen Gensequenzen stammen aus B. subtilis.
- alle eingeführten Sequenzen sind im Erbgut von B. subtilis stabil eingebaut.
- der Produktionsstamm wurde klar als B. subtilis identifiziert.
- das aus B. subtilis gewonnene Vitamin B2 ist vom Organismus abgetrennt, hoch gereinigt und enthält weniger Begleitstoffe als das chemisch synthetisierte Produkt.
- die vorgelegte Fütterungsstudie und die Toxizitäts-Prüfungen zeigen, dass sich das aus B. subtilis gewonnene Vitamin B2 nicht vom chemisch-synthetischen Produkt unterscheidet und toxikologisch unbedenklich ist.
- die geforderte Nachweismethode für B. subtilis wurde in den Laboratorien des BAG überprüft.
Im Einvernehmen mit den Bundesämtern für Landwirtschaft, für Veterinärwesen und für Umwelt, Wald und Landschaft kommt das BAG zum Schluss, dass nach dem aktuellen Wissensstand eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit und der Umwelt durch das gentechnisch hergestellte Vitamin B2 ausgeschlossen werden kann. Aus diesen Gründen hat das BAG heute die Bewilligung für dieses Vitamin erteilt. Die Bewilligung ist auf fünf Jahre befristet und das Produkt wird während dieser Zeit durch die Behörden überwacht.
Kontakt:
Bundesamt für Gesundheit Medien und Kommunikation,
Tel. +41 31 322 95 05
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