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"Ich hatte 24 Stunden täglich Gucci geatmet. Plötzlich war meine Welt dem Untergang geweiht"

München (ots)

Tom Ford, Ex-Chefdesigner Gucci/Yves Saint Laurent, enthüllt in
   VOGUE seine Pläne als Hollywood- Produzent und Regisseur
Bisher kannte man Tom Ford nur als ehemaligen Creative Director
von Gucci und Yves Saint Laurent. In der aktuellen VOGUE verrät der
Sohn texanischer Viehzüchter, dass er die Pferde wechselt: Er
gründete in Hollywood die Produktionsfirma "Fade to Black". Drei
Drehbücher liegen vor, Ford führt auch Regie. Hollywood bedeutet für
den Mode-macher eine neue ästhetische Herausforderung. Doch auch in
seinem angestammten Metier geht er neue Wege - mit neuem Partner. In
VOGUE deckt Ford seine Pläne auf: Mit Estée Lauder startet er eine
Make-up Serie und bringt eine modernisierte Neuauflage des
Duftklassikers "Youth Dew". Zudem expandiert er in Sachen Style: Er
kreiert Sonnenbrillen, eine Parfum- und Make-up-Linie und eine
Herrenkollektion unter eigenem Label. "Ich habe mich gefragt, ob ich
noch etwas zu sagen habe oder ob das nicht bereits alles war." Der
Designer mit dem Pioniergeist amerikanischer Vorfahren gibt zu: "Um
ehrlich zu sein, ich verstehe nicht, was passiert ist. Der Tag, an
dem das Ganze zusammenbrach, war von den Verkaufszahlen der
erfolgreichste des Unternehmens." Emotional enthüllt Ford: "Mein
Ausstieg war das Beste, was mir passieren konnte. Doch damals ist es
mir wie ein Erdbeben erschienen. Ich war 42 und bin in eine
vorgezogene Midlife-Crisis gestürzt. Ich hatte 24 Stunden täglich
Gucci gelebt und geatmet. Meine komplette Welt war plötzlich dem
Untergang geweiht."
Leicht schüttelt Ford die Depressionen nicht ab: "Viele Menschen
haben keine einzige Glückssträhne. Ich muss mich damit
auseinandersetzen, dass sie vielleicht nie wiederkommt." Doch nach
ersten Zweifeln siegt der amerikanische Optimismus: Schon das erste
Treffen mit Lauder führte Ford in eine neue Welt. "Meine Zukunft nahm
Gestalt an. Ich habe einen Film. Es geht darin nicht nur um Fashion,
doch die Oberfläche spielt eine große Rolle." Dabei hat der so
sensible wie egozentrische Selbstdarsteller eine Philosophie, die
zwischen Oberflächlichkeit und Stil balanciert: "Heute beurteilen wir
einander im Bruchteil einer Sekunde und übertreiben unsere Konturen,
damit sie leicht lesbar sind. Es gibt keine Nuancen mehr." Fast
kulturpessimistisch kritisiert er: "Wir haben uns in Plastik
verwandelt, und weil wir in den Magazinen nur noch manipulierte
Bilder vorfinden, haben wir jedes Gefühl für das Machbare verloren."
Sein Film will einen Kontrapunkt setzen. Mit der Belanglosigkeit
bunter Mode-Filme will Ford nichts gemein haben: "Viele meinen, Stil
sei nichts als Substanzlosigkeit. Doch Stil und Moral schließen sich
nicht aus. Bloß weil du ein schönes Glas liebst, musst du nicht
skrupellos sein."

Pressekontakt:

Condé Nast Verlag GmbH
Ingrid Hedley
Tel. 089 38104-142
Fax 089 38104-740

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