Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs: das Luzerner HPV-Impfprogramm für Mädchen und junge Frauen startet im September
Luzern (ots)
In der Schweiz wird jedes Jahr bei mehr als 5000 Frauen die Diagnose einer Krebs-vorstufe am Gebärmutterhals gestellt. Etwa 250 Frauen erkranken und etwa 90 ster-ben daran. Fast alle Fälle werden durch eine Infektion mit den humanen Papilloma-viren, kurz HPV genannt, verursacht. Im Kanton Luzern können sich ab dem Schuljahr 2008 / 2009 alle Mädchen und jungen Frauen zwischen 11 und 19 Jahren kos-tenlos gegen dieses Virus impfen lassen. Der Regierungsrat hat gestern ein entsprechendes Konzept verabschiedet.
Mit fast einer halben Million Neuerkrankungen pro Jahr ist Gebärmutterhalskrebs weltweit die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jährlich wird in der Schweiz bei etwa 5'000 Frauen die Vorstufe einer Gebärmutterhalskrebs-Erkrankung entdeckt. Rund 250 Frauen erkranken an Gebärmutterhalskrebs und etwa 90 sterben daran. Fast alle Fälle werden durch humane Papillomaviren (HPV) ausgelöst. Es gibt noch kein Medikament, das eine durch HPV-Viren bedingte Krebserkrankung heilen könnte. Hingegen können durch einen neu entwickelten Impfstoff rund 70 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verhindert werden. Die Impfung wird allgemein sehr gut vertragen und ist weltweit bereits weit verbreitet.
Ab dem Schuljahr 2008/2009 können sich im Kanton Luzern alle Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 11 und 19 Jahren kostenlos gegen das Virus impfen lassen und damit gegen eine Neuinfektion schützen. Es wird keine Franchise erhoben. Die Impfung erfolgt in drei Dosen.
Um möglichst viele Mädchen und junge Frauen impfen zu können, hat das Gesundheits- und Sozialdepartement zusammen mit den Kantonsärztlichen Diensten ein kantonales HPV-Impfprogramm ausgearbeitet. Dies war auch Voraussetzung für die Kostenübernahme durch die Krankenversicherer. Denn mit rund 500 Franken Kosten pro Person handelt es sich um eine sehr teure Impfung. Möglichst viele der Mädchen und jungen Frauen sollen deshalb im Rahmen von Reihenimpfungen in den Schulen geimpft werden.
Die Mädchen und deren gesetzliche Vertreter (in der Regel die Eltern) sowie jungen Frauen zwischen 15-19 Jahren erhalten auf Beginn des neuen Schuljahres persönlich oder über die Schulen Informationsmaterial und können sich dann entscheiden, ob sie am Impfprogramm teilnehmen wollen.
Die Kosten für die Impfung werden gemäss den von der Gesundheitsdirektorenkonferenz abgeschlossenen Rahmenverträgen mit santésuisse und der Herstellerfirma des Impfstoffs von den Krankenversicherern und vom Kanton übernommen.
Kontakt:
Dr. Markus Dürr, Regierungspräsident
Tel.: +41/41/228'60'81
Dr. Annalis Marty-Nussbaumer, Kantonsärztin
Tel.: +/41/41/228'60'90