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Wachstum der Beschäftigung im Kanton Luzern - LUSTATaktuell 2007/03

Luzern (ots)

Am 30. September 2005 arbeiteten im Kanton Luzern -
ausserhalb des Primärsektors - 168'773 Beschäftigte in 15'792
Arbeitsstätten. 48'911 Beschäftigte entfielen auf Industrie und
Gewerbe, 119'862 auf die Dienstleistungen. Im Vergleich zu 2001 ist
die Zahl der Beschäftigten damit um 2,8 Prozent gewachsen, wie das
Amt für Statistik des Kantons Luzern mitteilt.
Gemäss den Ergebnissen der Eidgenössischen Betriebszählung 2005,
die vom Bundesamt für Statistik durchgeführt wird, erfuhr der
sekundäre Sektor im Kanton Luzern zwischen 2001 und 2005 ein Plus von
67 Beschäftigten oder umgerechnet 0,1 Prozent (Schweiz: -3,6%).
Demgegenüber legten die Dienstleistungsbranchen um 4'499 Beschäftigte
oder 3,9 Prozent zu (Schweiz: +2,4%). Im Vergleich zur Gesamtschweiz
ist der tertiäre Sektor im Kanton Luzern damit aber noch immer
schwächer vertreten. Im Gegenzug liegen die Beschäftigungsanteile
beim sekundären Sektor (Luzern: 26,4%; Schweiz: 25,5%) und in der
Landwirtschaft (Luzern: 8,9%; Schweiz: 5,4%) über dem Durchschnitt.
Zwar besitzt Luzern noch immer eine eher traditionelle
Wirtschaftsstruktur, im tertiären Sektor modernisiert sie sich aber
überdurchschnittlich schnell. Der Anteil der in modernen,
wissensintensiven Branchen beschäftigten Personen am gesamten
tertiären Sektor war in Luzern im Jahr 2005 mit 54,2 Prozent fast
ebenso hoch wie in der Gesamtschweiz (56,8%). Deutlich traditioneller
als im schweizerischen Durchschnitt ist die Luzerner
Branchenlandschaft dagegen im sekundären Sektor. Ähnlich wie in den
anderen Landesteilen zeigt sich in traditionellen Branchen im
längeren Zeitverlauf jedoch ein deutlicher Beschäftigungsabbau (-10%
seit 1995), während in Hochtechnologiebranchen die Einbussen moderat
bleiben (-2,4%).
Unterschiedliche Entwicklung nach Branchen
Mit 23'782 Beschäftigten stellt der Detail- und Grosshandel (ohne
Automobilhandel) von allen Branchen im Kanton Luzern am meisten
Arbeitsplätze. Gleichzeitig ist der Detail- und Grosshandel aber auch
die Branche mit der stärksten Abnahme der Arbeitsplätze seit 2001:
mit einem Minus von 1'325 oder umgerechnet 5,3 Prozent. Demgegenüber
verzeichneten die drei nächstkleineren Branchen ein
überdurchschnittlich starkes Wachstum. Die Branche "Grundstücks- und
Wohnungswesen; Erbringung unternehmenbezogener Dienstleistungen"
sowie das Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen wiesen in der
Eidgenössischen Betriebszählung 2005 rund 20'000 Arbeitsplätze und
ein zweistelliges Beschäftigungswachstum aus; die Bauwirtschaft legte
6,1 Prozent zu und zählte neu 15'089 Beschäftigte. Auch die
Öffentliche Verwaltung (+12,1% auf 7'214) sowie die Herstellung von
Gummi- und Kunststoffwaren (+14,2% auf 1'120) wuchsen stark. Grosse
Einbussen zwischen 2001 und 2005 registrierten dagegen das
Gastgewerbe (-9,2% auf 9'498), die Herstellu ng von Papier-, Verlags-
und Druckerzeugnissen (-10,1% auf 2'899) sowie die Herstellung von
Textilien und Bekleidung (-11,2% auf 1'015).
Boom auf der Achse Sursee-Dagmersellen
Sehr unterschiedlich entwickelt haben sich die Luzerner Regionen.
Punkto Arbeitsplätze ist die Achse Sursee-Dagmersellen die
Wachstumsregion schlechthin im Kanton Luzern; zwischen 2001 und 2005
erhöhte sich die Beschäftigung dort um 9,7 Prozent. Das Zentrum
dieser positiven Entwicklung, Sursee, wies sogar ein zweistelliges
Beschäftigungswachstum aus.
Die modernste Branchenstruktur hat die Stadt Luzern, gefolgt von
der Region Luzern und der Achse Sursee-Dagmersellen. Die
traditionellste Struktur findet man im Westen des Kantons. Die beiden
strukturschwächsten Regionen, das Seetal und die Region Luzern West
(dazu zählen vornehmlich die Gemeinden des Entlebuchs sowie des
oberen Wigger- und Luthertals), entwickelten sich zudem deutlich
weniger dynamisch als die anderen drei Luzerner Regionen, wo 1995
erst 40,8 und 2005 bereits 46,4 Prozent aller Arbeitsplätze des
sekundären und tertiären Sektors von Hochtechnologie- oder
wissensintensiven Branchen gestellt wurden.
Teilzeitarbeit liegt weiterhin im Trend
Rechnet man alle Teilzeitstellen in Vollzeitäquivalente (VZÄ) um,
so nahm die Beschäftigung im Kanton Luzern zwischen 2001 und 2005 um
1,1 Prozent zu. Die im Vergleich zur Zahl der Beschäftigten geringere
Zunahme an Vollzeitäquivalenten zeigt, dass insbesondere die
Teilzeitbeschäftigung wuchs. So erhöhte sich die Zahl der
Teilzeitstellen im sekundären und tertiären Sektor um 5'457 oder
umgerechnet 11,4 Prozent, während sich die Anzahl Vollzeitstellen um
891 oder 0,8 Prozent verringerte. Damit arbeitete im Jahr 2005 mit
53'410 Beschäftigten fast ein Drittel der insgesamt 168'773
Beschäftigten Teilzeit. Der Trend zur Teilzeitarbeit ist im Kanton
Luzern - analog zur Gesamtschweiz - somit seit 1991 ungebrochen.
Die Teilzeitstellen finden sich vor allem im stark wachsenden
tertiären Sektor. Dort fällt die Teilzeitquote mit 39,5% Prozent mehr
als dreimal so hoch aus wie im gewerblich-industriellen Bereich
(12,4%). Überwiegend teilzeitlich gearbeitet wird in den Branchen
Erziehung und Unterricht (63,9%) und im Gesundheits- und Sozialwesen
(57,4%) - zwei Branchen, die einen sehr hohen Frauenanteil aufweisen.
Das zeigt auch, dass die Teilzeitarbeit stark weiblich geprägt ist;
drei Viertel der Teilzeitstellen im Kanton Luzern sind von Frauen
besetzt.
Ausführlichere Informationen zu Struktur und Dynamik von
Arbeitsstätten und Beschäftigten im Kanton Luzern finden sich in der
neuen Ausgabe von LUSTATaktuell des Amtes für Statistik. Nach einem
Übersichtsartikel bringt das Heft statistisches Material und
Kommentare zur wirtschaftlichen Entwicklung nach Wirtschaftssektoren,
Branchen und Regionen, zum Verhältnis von Voll- und Teilzeitarbeit,
zur Erwerbsbeteiligung der Frauen sowie zur Situation Luzerns im
interkantonalen Vergleich. Die 16-seitige Ausgabe kann zum Preis von
16 Franken bezogen werden bei: Amt für Statistik des Kantons Luzern,
Burgerstrasse 22, Postfach 4168, 6002 Luzern (www.lustat.ch).

Kontakt:

lic. phil. Nathalie Portmann
wissenschaftliche Mitarbeiterin
Amt für Statistik
Tel. +41/41/228'58'71

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