BFS: BFS: Volkszählung 2000
(ots)Volkszählung 2000 Markanter Anstieg des privaten Wohneigentums
Im Jahr 2000 wurden in der Schweiz erstmals über eine Million Erstwohnungen im Eigentum gezählt. Die Wohneigentumsquote hat sich damit seit 1990 von 31,3 Prozent auf 34,6 Prozent erhöht. Dies ist eines der auffallendsten Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung 2000. Insgesamt sind im Jahr 2000 3,03 Mio. Erstwohnungen gezählt worden. Gegenüber 1990 hat die Zahl der Erstwoh-nungen um 8 Prozent zugenommen, während die Wohnbevölkerung einen Zuwachs von 6 Prozent aufweist. Die Wohnungsbelegung sinkt damit weiterhin. Geringe Zunahme der Mieterwohnungen Rückgang der Mieter In der Schweiz herrschen weiterhin Mieter- und Genossenschafterwohnungen vor. Ihre Zahl stieg zwischen 1990 und 2000 um 4 Prozent von 1,86 Mio. auf 1,93 Mio., während ihr Anteil an allen Erstwohnungen von 66 Prozent auf 64 Prozent zurückging. Statt 61 Prozent leben nur noch 58 Prozent oder 3,96 Mio. aller Bewohnerinnen und Bewohner in Mieter- und Genossenschafterwohnungen - dies sind 50'000 weniger als noch 1990. Die Kantone Basel-Stadt (87%), Genf (83%) und Zürich (74%) haben weiterhin die höchsten Mieteranteile. Ein Fünftel mehr Eigentümerwohnungen, Verdoppelung des Stockwerkeigentums Die Zahl der Eigentümerwohnungen erhöhte sich seit 1990 um 19 Prozent von 878'000 auf 1'047'000. Entsprechend nahm die Zahl der Bewohner in Eigentümerwohnungen um über 300'000 auf 2,75 Mio. zu. Dieser markante Anstieg der Eigentümerwohnungen auf über eine Million rührt vor allem daher, dass die Anzahl Wohnungen im Stockwerkeigentum zugenommen hat. Deren Zahl ist zwischen 1990 und 2000 von 122'000 auf 238'000 angestiegen und hat sich somit nahezu verdoppelt.
Gesamthaft erhöhte sich die Wohneigentumsquote von 31,3 Prozent auf 34,6 Prozent, am stärksten in Kantonen des östlichen Mittellandes und der Nordwestschweiz. In den Kantonen Schaffhausen, Thurgau, Basel-Landschaft, St.Gallen, Solothurn und Aargau nahm sie jeweils um über 4 Prozent zu, meist mindestens zur Hälfte über Stockwerkeigentum. Die mit Abstand höchsten Wohneigentumsquoten finden sich weiterhin in den Kantonen Wallis (61%), Appenzell I.Rh. (58%) und Jura (51%). Vordringen privater Vermieter Rückzug der Bau- und Immobiliengesellschaften Am häufigsten werden Eigentümerwohnungen von den Hauseigentümern (Mit- und Alleineigentümern) selbst bewohnt; dies ist im Jahr 2000 bei 810'000 oder 77 Prozent aller Eigentümerwohnungen der Fall, was einer Zunahme von 7 Prozent seit 1990 entspricht. Aber nicht nur beim selbst genutzten Wohneigentum, sondern auch als Eigentümer von Mieterwohnungen haben Privatpersonen zwischen 1990 und 2000 zugelegt und ihren Mietwohnungsbestand von 959'000 auf 1108000 (+15%) ausgebaut. Ähnliche Zuwachsraten hatten nur noch die Genossenschaften (+9%) und die Immobilienfonds (+21%), jedoch auf viel tieferem Niveau. Mehrheitlich bauten die anderen Eigentümer- gruppen in den 90er Jahren ihre Mietwohnungsbestände ab, am stärksten die Bau- und Immobiliengesell-schaften, die sich zunehmend aus dem Mietwohnungsmarkt zurückziehen. Trend zu grossen Wohnflächen hält an Mieter- und Eigentümerwohnungen unterscheiden sich grundsätzlich in ihrer Grössenstruktur. Zwei Drittel der Mieterwohnungen sind, wie schon 1990, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen. Den grössten Zuwachs ver- zeichnen die grösseren Mieterwohnungen (5 und mehr Zimmer) mit 26 Prozent, während die vermieteten 1- und 2-Zimmer-Wohnungen an Wichtigkeit verloren haben (-7%). Über die Hälfte der Eigentümerwohnungen (54%) haben dagegen mindestens fünf Zimmer. Wohl aufgrund des zunehmenden Stockwerkeigentums hat sich die Zahl der Eigentümerwohnungen mit 34 Zimmern um 24 Prozent von 354'000 auf 437'000 stark erhöht. Die verhältnismässig kleine Zahl der Eigentümer-wohnungen mit 12 Zimmern stieg um 46 Prozent, von 33'000 auf 48'000.
Der Trend zu grösseren Wohnflächen zeigt sich einerseits durch den deutlichen Rückgang der Zahl der Wohnungen mit weniger als 60 Quadratmetern, sowohl bei den Mieter- wie auch bei den Eigentümer- wohnungen. Andererseits hat die Zahl der Grosswohnungen mit über 120 Quadratmetern zugenommen - bei Mieterwohnungen um 13 Prozent und bei Eigentümerwohnungen sogar um 24 Prozent. Aufgrund dieser Entwicklungen haben sich zwischen 1990 und 2000 die durchschnittlichen Wohnflächen pro Person weiter erhöht: insgesamt von 39 auf 44 Quadratmeter, etwas weniger bei Mieterwohnungen (von 36m2 auf 39m2) als bei Eigentümerwohnungen (von 45m2 auf 50m2). Je nach Haushaltsgrösse hat die durchschnittliche Wohnfläche pro Person seit 1990 unterschiedlich stark zugenommen. Privathaushalte mit 5 und mehr Personen weisen einen geringen Zuwachs (von 24m2 auf 25m2) auf. Am deutlichsten ist der Zuwachs der Wohnfläche pro Person bei den Einpersonenhaushalten feststellbar (von 68m2 auf 75m2). Der Trend zum grösseren Flächenkonsum wird durch den immer grösser werdenden Anteil der Einpersonenhaushalte noch verstärkt (1990: 32% und 2000: 36%).
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