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Thomas Cottier: "Die Schweiz wird die EU nach der Krise positiver sehen"

29.04.2020 – 17:30 

Zürich (ots) -

Thomas Cottier, ehemals Professor am Berner Welthandelsinstitut und Befürworter des Rahmenabkommens, ist überzeugt, dass die Zusammenarbeit der Schweiz mit der EU in der Corona-Krise gut funktioniere. Die Krise zeige, "dass man im Ernstfall durchaus kooperieren kann und ideologische Debatten zur Seite schiebt", sagt er im Interview mit der "Handelszeitung".

So habe die EU die Schweiz bei den Pandemiedaten wie ein Mitgliedsland behandelt und die Repatriierungen wären ohne die Zusammenarbeit so nicht möglich gewesen. Die Schweiz werde die EU nach der Krise positiver sehen, ist er überzeugt.

Thomas Cottier bedauert, dass das Rahmenabkommen nun auf die lange Bank geschoben worden sei. Das Problem sei, dass sich alles auf den Arbeitnehmerschutz konzentriere. "Die Gewerkschaften haben sich in eine Situation hineinmanövriert, aus der sie nun ohne Gesichtsverlust nicht mehr herauskommen." Sie bestünden darauf, dass der heutige Lohnschutz mit dem Abkommen nicht zu machen sei, doch das sei rechtlich nicht haltbar.

Für die Klimaziele hingegen sei das Abkommen entscheidend. Die Schweiz brauche ein Stromabkommen mit der EU, "sonst geht es uns im Winter bei der Elektrizität irgendwann gleich wie mit den Gesichtsmasken, wenn es eng wird: Es gibt keine mehr."

Auch bei der digitalen Wirtschaft sei die Schweiz auf die EU angewiesen. Die Schweiz sei ein wichtiger Standort für die Speicherung von Daten. "Wir sind darauf angewiesen, dass die EU hier unser Recht anerkennt - und so zulässt, dass EU-Daten in der Schweiz gespeichert werden können."

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