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Economiesuisse-Chefökonom Rudolf Minsch: «Corona ist viel einschneidender als Sars»

26.02.2020 – 17:50 

Zürich (ots) -

Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse, ist besorgt über die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus, wie er in der «Handelszeitung» erklärt. Minsch: «Die Auswirkungen sind viel einschneidender als bei Sars.» Weil China mittlerweile 20 Prozent - und damit doppelt so viel - an der globalen Weltwirtschaftsleistung erbringt als 2003.

Economiesuisse hat die Erfahrungen mehrerer Tausend Schweizer Unternehmen rund ums Coronavirus abgefragt. Minsch zu den Rückmeldungen: «Diverse Firmen spüren bei vielen Komponenten, die aus China in die Schweiz geliefert werden, Lieferengpässe.» Dies betreffe zwar nicht die Mehrheit der Firmen, aber der Anteil steige. Am stärksten betroffen seien Abnehmer von Elektronikteilen oder von Hardware. Auch bei Seltenen Erden würden Schweizer Probleme erleben. Derzeit seien viele daran, Alternativen zu China zu suchen, etwa in Vietnam oder Pakistan. Minsch: «Dieser Trend verschärft sich eindeutig, weil man das Klumpenrisiko China verkleinern will.»

Der Chefökonom des wichtigsten Wirtschaftsverbandes ist überzeugt, dass auch die Tochterfirmen in China leiden. Minsch: «Die Produktionsdrosselung wird sich niederschlagen im Jahresergebnis.» Vielen Schweizer Unternehmern sei klar: «Je länger die Unsicherheit andauert, desto tiefer werden die Spuren.» Sie gingen heute davon aus, dass es erst ab April zu einer Entspannung käme. Im 1. und 2. Quartal würden die Spuren der Epidemie in den Firmenbüchern sichtbar werden.

Für 2020 hat Economiesuisse ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent prognostiziert. Diese Prognose werde schon bald um 0,2 Prozent nach unten korrigiert, meint er.

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