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auto-schweiz: Autos würden massiv teurer werden

17.09.2009 – 13:50 

Bern (ots) -

Im Rahmen seines Entwurfes zur Teilrevision des
CO2-Gesetzes will das UVEK bei Nichteinhaltung der CO2-Limiten - 
vorgesehen ist per 2015 der gleiche Grenzwert wie in den EU-Ländern, 
nämlich 130g/km - die Schweizer Autokäufer mit rund doppelt so hohen 
Bussen bestrafen wie in der EU. Zum Vergleich: In den EU-Ländern wird
ab dem vierten Gramm CO2 zuviel eine Strafsteuer von 95 Euro fällig, 
in der Schweiz sollen es 285 Franken sein!
Das geht den Schweizer Autoimporteuren eindeutig zu weit; nicht 
zuletzt auch deshalb, weil die Sanktionen nicht nur die Besitzer von 
grösseren, weniger verbrauchsgünstigen Fahrzeuge treffen, sondern 
schlichtweg sämtliche Käuferinnen und Käufer von 4x4-Autos, also auch
familienfreundliche Modelle. Selbst Besitzer preisgünstiger 
Familienautos müssten demnach mit Preisaufschlägen zwischen 50 und 
100 Prozent rechnen.
Dabei übersieht das UVEK geflissentlich, dass wir es in unserem 
Land mit einem Sonderfall zu tun haben:
  • Hierzulande haben wir aus fiskalpolitischen Gründen einen wesentlich geringeren Anteil an Dieselautos (CH: 32,5 %, EU: 53,6 %).
  • Darüber hinaus ist in der Schweiz aus klimatischen und topografischen Gründen der Anteil an Allrad-Autos deutlich höher (CH: 26 %, EU: 9,4 %).
  • Kommt dazu, dass der neue Grenzwert in der EU nicht etwa pro Land erreicht werden muss, sondern es kommt eine Mischrechnung zum Tragen. So können bspw. Länder wie Portugal oder Italien mit ihren traditionell eher kleineren Fahrzeugen mithelfen, die höheren CO2-Emissionen von Ländern mit grösseren Autos wie Schweden oder Finnland zu kompensieren. Die Schweiz aber steht diesbezüglich allein auf weiter Flur.
CO2-Emissionen sind ein globales Problem. Sie sind, neben dem 
motorisierten Individualverkehr, auf zahlreiche andere Emittenten 
zurückzuführen. Das UVEK täte gut daran, sich in Erinnerung zu rufen,
dass die Schweiz am weltweiten CO2-Ausstoss einen marginalen Anteil 
von 0,2 Prozent verzeichnet. Das wiederum heisst nicht, dass in 
unserem Land weniger zur Bekämpfung dieses Übels unternommen werden 
muss. Wäre die Schweiz in der EU, könnte sie den künftigen 
europäischen CO2-Richtlinien gelassen entgegensehen. Allein kann sie 
aber die Emissionsziele nicht in derselben Zeit erreichen wie die 
Gesamt-EU. Also kann es doch nach Meinung von auto-schweiz nicht 
sein, dass die schweizerischen Autokäufer dafür abgestraft werden, 
dass die Schweiz nicht in der EU ist.

Kontakt:

Andreas Burgener
Direktor
Tel: +41/31/306'65'65
E-Mail: a.burgener@auto-schweiz.ch