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Pressemitteilung Reservationssystem bringt keine Verkehrsreduktion

22.05.2003 – 14:15 

Altdorf (ots) -

Das Reservationssystem schafft vor allem für die
Transportunternehmungen und die Chauffeure Erleichterungen. Es 
bringt aber nicht die von Verfassung und Gesetz ver-langte Reduktion 
des alpenquerenden Schwerverkehrs. Trotzdem begrüsst die Alpen- 
Initiative das System, weil es eine Vorstufe zur Alpentransitbörse 
sein kann.
Im Vorschlag des Bundes für die Schaffung eines Reservationssystem 
für den Schwerverkehr auf A2 und A13 fehlt das wichtigste Element: 
eine schrittweise Reduktion der Fahrten ge-mäss 
Verkehrsverlagerungsgesetz (Reduktion von 1,4 Mio. auf 650'000 
Fahrten pro Jahr bis 2009). Somit bleibt nur eine Begrenzung auf dem 
heutigen Niveau (Kapazität des Tropfen-zählers nach 
Sicherheitsvorgaben). Die bessere Verteilung über den Tag wird sogar 
tendenzi-ell zu höheren Lastwagenzahlen führen. Wenn das System nur 
am Gotthard und am San Ber-nardino eingesetzt wird, droht 
zusätzlicher Verkehr über die Walliser Pässe.
Das System ist teuer und benötigt viel Platz. Der Gewinn liegt in 
erster Linie beim Transport-gewerbe, das sein Fahrten besser planen 
kann. Gewinnen wird auch der übrige Strassenver-kehr, der 
reibungsloser abgewickelt werden kann. Wegen der Schaffung der 
nötigen Warte-räume ist auch die Realisierungszeit relativ lang.
Positiv zu werten ist die mit dem Buchungssystem verbundene 
Information über das Bahnan-gebot. Darüber fehlen aber im Konzept 
konkrete Angaben.
Das System liefert keinen langfristigen Anreiz zum Umsteigen auf die 
Bahn. Gefördert wird höchstens der kurzfristige Entscheid, die Rola 
zu benutzen, wenn gerade keine Tickets für die Strasse mehr 
erhältlich sind. Es erfolgt aber kaum eine grundsätzliche Änderung 
der Logistik-konzepte der Verlader.
Da die Buchung (abgesehen von der Reservationsgebühr, die 
zurückerstattet wird) gratis ist, ist mit grossem Andrang zu 
rechnen. Die Festlegung der für einen bestimmten Tag bzw. eine 
bestimmte Stunde möglichen Fahrten dürfte schwierig sein. Bei zu 
hoher Festlegung kann entweder das Versprechen auf freie Fahrt nicht 
eingehalten werden, oder der aus Sicherheits-gründen nötige Abstand 
der Lastwagen im Tunnel muss reduziert werden.
Im Unterschied zum Reservationssystem verlangt die 
Alpentransitbörse, welche die Alpen-Initiative vor einem Jahr 
vorgeschlagen hat, eine schrittweise Reduktion der Fahrten gemäss 
Zielsetzung des Verkehrsverlagerungsgesetzes. Die erlaubten Fahrten 
würden im Internet dem Meistbietenden versteigert. Damit werden 
keine Fahrten angetreten, für die kein Ticket vor-liegt. Grosse 
Warteräume erübrigen sich. Es entsteht ein nachhaltiger Anreiz, die 
Logistik auf die Bahn auszurichten.
Altdorf, 22.5.03
Für weitere Auskünfte: 
- Nationalrat Fabio Pedrina,  Präsident, 091 - 825 31 07
- Alf Arnold, Geschäftsführer, 079 - 711 57 13
Alpen-Initiative
AlfArnold
Telefon:+41 41 870 97 89