Zürich (ots)

In den zehn Jahren nach der Finanzkrise haben die Grossbanken deutlich Marktanteile im Geschäft mit Firmenkrediten verloren. Das zeigt eine Auswertung der Nationalbank-Statistiken durch die «Handelszeitung». Hielten UBS und Credit Suisse Anfang 2009 noch 31 Prozent aller Firmenkredite, so waren es im Juni 2018 nur noch 25 Prozent. Wie sich die Entwicklung auf die beiden Banken verteilt, ist nicht bekannt. UBS und Credit Suisse wollten sich dazu nicht äussern. Insgesamt wuchs der Markt für Firmenkredite seit Ende 2008 um 40 Prozent. Der Anteil der Grossbanken legte bis heute jedoch nur um 5 Prozent zu.

Gewinner waren unter anderem die Raiffeisenbanken. Zuvor wenig präsent im Firmenkundengeschäft, steigerten die Genossenschaften ihr Kreditvolumen zwischen 2008 und 2018 um 137 Prozent. Der Marktanteil stieg von 7 auf 11 Prozent.

Eine generelle Kreditklemme habe es nach 2008 nicht gegeben, betonen Banken- und Industrievertreter. Allerdings zeigen die Nationalbank-Statistiken, dass es bei Krediten, die nicht mit Sicherheiten gedeckt waren, zu starken Schwankungen kam. Vor allem bei den Grossbanken gab das Volumen der ungedeckten Kredite stark nach, was auch von den übrigen Banken nicht kompensiert wurde. Hier schrumpfte der Markt tatsächlich um zeitweise fast 5 Milliarden Franken. Erst im vergangenen Mai erreichte das Kreditvolumen wieder den Stand von der Lehman-Krise.

Die Banken verteidigen sich: Nicht das Angebot sei eingeschränkt worden, sondern die Nachfrage habe gefehlt. Im Nachgang zur Krise hätten die Schweizer Unternehmen ihre Investitionen reduziert und Liquidität angehäuft, um Flexibilität zu wahren, sagt Andreas Gerber, Leiter KMU Schweiz bei der Grossbank Credit Suisse. «Dies führte unmittelbar zu einer reduzierten Nachfrage nach ungesicherten Krediten.»

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