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Frauen in der Finanz- und Fintech-Branche zu Investorinnen machen

Frauen in der Finanz- und Fintech-Branche zu Investorinnen machen
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Frauen in der Finanz- und Fintech-Branche zu Investorinnen machen

Interview mit Karen Wendt im Future Finance und Investment Heft zusammen mit dem Tagesanzeiger

Letzten Montag ist das Future Finance und Investment Heft zusammen mit dem Tagesanzeiger erschienen und wie immer wenn es um Zukunft geht sind die SwissFinTechLadies dabei.

Hier unser spannendes Interview:

Frauen in der Finanz- und Fintech-Branche zu Investorinnen machen

Investieren ist Männersache. Wirklich? Karen Wendt zeigt ihm Gespräch auf, wie sie das mit der Plattform «SwissFinTechLadies» ändern will

Karen Wendt, was war der ausschlaggebend Punkt, die Plattform "SwissFinTechLadies" zu gründen?

Das war eine persönliche Erfahrung. Ich komme ja aus dem Investment Bankund ich hielt dannzumal einen Vortrag zum Thema Sustainable Finance. Und als ich in den Saal blickte, sah ich da rund 1000 Männer und nur knapp zwanzig Frauen sitzen. Das war für mich so etwas wie der Schlüsselmoment, etwas zu unternehmen. Natürlich habe ich mich da gefragt, ob es diese Frauen überhaupt gibt, die sich für Finanz-, Tech-, Fintech- und Blockchain-Branchen interessieren. So haben wir uns als Erstes auf die Suche nach diesen Frauen gemacht. Dazu haben wir einen Verein gegründet, mit dem Ziel, sie zu vernetzen. Die Plattform "SwissFinTech Ladies" macht Frauen im Fintech-Bereich sichtbar und verbindet sie aus verschiedenen Branchen.

Nach diesem ersten Schritt ging es darum, den Frauen die Tech-Industrie schmackhaft zu machen - Vorbehalte abzuschaffen, wie beispielsweise "das ist mir alles zu schwierig, zu kompliziert oder zu mathematisch". Dafür entwickeln wir dieses Jahr übrigens ein Programm, mit dem ganz einfach ein eigenes Spiel kreiert werden kann. Das verhilft zu einem Erfolgserlebnis, weil es aufzeigt, dass es einfache Programmiersprachen gibt und die Tech-Industrie gar nicht immer so technisch sein muss.

Warum sind speziell für Frauen überhaupt solche Plattformen nötig, weshalb müssen sie - im Gegensatz zu Männern - motiviert werden, ein Start-Up in der Tech-Industrie zu gründen oder in der Branche zu investieren?

Die Fragestellung ist doch: wo haben die Frauen ihr Finanzwissen her? Als Heranwachsende sind sie nicht von ihren Vätern, sondern von ihren Müttern beeinflusst worden. Und von diesen haben sie gelernt, zu haushalten und zu sparen, also das Haushaltsvermögen gut zu verwalten. Dadurch sind sie zu Sparerinnen geworden, aber nicht zu Investorinnen. Dabei ist es doch so, wie es der französische Ökonom Thomas Piketty in seinem Buch "A Brief History of Equality" beschreibt: Reich werden kann man nur, wenn man investiert - ganz offensichtlich gerade heute, wo praktisch Nullzinsen die Regel sind. Das heisst im Umkehrschluss: Frauen müssen sich trauen, Investorinnen zu werden - und dabei wollen wir ihnen helfen.

Und wie helfen sie Frauen ganz konkret dabei, in die Investmentwelt einzusteigen und ihnen die Angst davor - auch vor Verlusten - zu nehmen?

Indem wir Sichtbarkeit schaffen und auch die Möglichkeiten aufzeigen, wie mit kleinem Verlustrisiko investiert werden kann. Wenn man in einen FINMA-regulierten Venturcapital-Fonds investiert - und zwar anfangs nur 5000 oder 10.000 Franken - können mit relativ geringem Risiko Erfahrungen gesammelt werden. Normalerweise gehen so kleine Tickets nicht, aber wir haben das mit den Fonds abgesprochen, dass das sein muss, damit Frauen auch Shareholder werden. Und eine Akademie und ein Female Business Angel Network dafür haben wir auch.

Investors club https://emotional-agility.dg1.com/vc4diversity/pages/memberships

Webseite https://swissfintechladies.ch/

Karen Wendt

President of SwissFinTechLadies

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