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Naturmuseum St. Gallen

Sammlung Paul Gloor: dem Museum ein Lebenswerk überreicht

Sammlung Paul Gloor: dem Museum ein Lebenswerk überreicht
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Dem Museum ein Lebenswerk überreicht

Das Naturmuseum St.Gallen hat eine grosse Sammlung von einheimischen Schmetterlingen aus der Ostschweiz als Schenkung erhalten. Sie stammt von Paul Gloor, dem ehemaligen Gemeindepräsidenten von Wald AR. Die insgesamt 132 Sammlungskästen mit einer grossen Vielzahl an Schmetterlingsarten der letzten 50 Jahre bilden eine wichtige Forschungsgrundlage, um Veränderungen in der Artenvielfalt der Ostschweiz feststellen zu können.

Seit über einem halben Jahrhundert beschäftigt sich der ehemalige Swissairpilot und Präsident der Gemeinde Wald AR, Paul Gloor, mit Tag- und Nachtfaltern. Zu Beginn konzentrierte sich seine Begeisterung vor allem auf die einheimischen Schmetterlinge. Auslöser für die Faszination war ein Kantonsschullehrer, der ihn für die Besonderheiten dieser Insekten begeisterte. Kurz darauf beteiligte sich Paul Gloor, damals wohnhaft im Aargau, am Bözberg-Rapport. Dieser wird von Entomologen bis heute als einmaliges Referenzwerk für heimische Nachtfalter genutzt. Sein Freund Hans Bachmann nahm 1964 am Bözberg eine umfangreiche Bestandesaufnahme der Nachtfalter-Population vor. In 231 Nächten konnten rund 9000 Falter aus 485 Arten festgestellt werden.

Den Schmetterlingen weltweit auf der Spur

Mit Beginn der Tätigkeit als Swissair-Pilot dehnte sich auch sein Forschungsgebiet für Schmetterlinge aus. Paul Gloor beobachtete und sammelte Schmetterlinge rund um den Globus, womit er sich ein breites Wissen zu Lebensweise und Verhalten unterschiedlichster Arten aneignete. Nach seiner Pensionierung beschloss er, dieses Wissen weiterzugeben und suchte sich dafür einen Schmetterlings-Hotspot in Costa Rica aus. Gemeinsam mit seiner Frau Gabi führte er dort während rund 20 Jahren ein Gästehaus mit dem Ziel, Laien und Wissenschaftler:innen Einblicke in die einzigartige Welt der Schmetterlinge Costa Ricas zu ermöglichen. Seine unermüdliche Neugier liess ihn mehrere neue Arten entdecken, eine Gattung aus der Unterfamilie der Bärenspinner wurde sogar nach ihm benannt: Gloora alba. Prof. Dr. Michael Boppré aus Freiburg i.Br. benannte diese nach Paul Gloor als Anerkennung für seine langjährige Mitarbeit und Feldforschung an Bärenspinnern (Arctiinae).

Basis zur Erforschung der Artenvielfalt

Aus seinen beiden geografischen Schwerpunkten sind mit den Jahren zwei grosse Sammlungen entstanden. Die Sammlung der Schmetterlinge aus Costa Rica ist für das dortige Nationalmuseum vorgesehen. Die Sammlung der Ostschweizer Schmetterlinge umfasst 132 Kästen und wurde dank der Vermittlung der beiden Ostschweizer Entomologen André Mégroz und Andreas Kopp dem Naturmuseum St.Gallen übergeben. «Wir freuen uns sehr über die grosszügige Schenkung. Sie wird künftig als Vergleichsgrundlage für Veränderungen in der heimischen Artenvielfalt beigezogen», führt Karin Urfer, Kuratorin der Sammlung Wirbellose, aus. Die Sammlung enthält unter anderem eine Wiesenrauten-Kapuzeneule (Calyptra thalictri), die in der Schweiz selten gefunden wird. Aktuell existieren nur noch Belege aus dem Kanton Tessin. Nach der Reinigung und Dokumentation des Originalzustandes ist die Schmetterlingssammlung nun in den Sammlungsräumen des Naturmuseums eingelagert und wird durch den Entomologischen Verein Alpstein sowie von Kuratorin Karin Urfer wissenschaftlich bearbeitet.

Auskunft zur Sammlung Gloor: Andreas Kopp, andreas.kopp@naturmuseumsg.ch

Dr. Matthias Meier, Museumsdirektor, T 071 243 40 30

naturmuseumsg.ch

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Dokument:  MM Paul Gloor_21_9_23.docx
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