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NUST MISIS: Weltweit erster metallurgischer Ofen für Zivilisationsabfälle in Russland in Betrieb genommen

Moskau (ots/PRNewswire)

Am 18. Dezember 2018 wurde in Mtsenk in der Region Oryol das Pilotprojekt des weltweit einzigartigen metallurgischen Ofens gestartet der eisenhaltige Industrieabfälle sowie Feststoffabfall verarbeiten kann und bis zu 16.000 Tonnen Metall pro Jahr simultan einschmelzt und Energie produziert, ohne dabei die Umwelt zu schädigen. Der Ofen wurde von der NUST MISIS-Forschergruppe in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Vtoraluminprodukt als Industriepartner entwickelt und gebaut.

(Logo: https://mma.prnewswire.com/media/484501/NUST_MISIS_Logo.jpg )

(Photo: https://mma.prnewswire.com/media/801696/NUST_MISIS_Furnace.jpg )

Laut den neuesten Forschungsergebnissen haben sich in Russland 130 Milliarden Tonnen Müll angesammelt - dies entspricht 800 Tonnen oder 20 Autoladungen voll Abfall pro Person. Zusätzlich fallen in der eisen- und nicht-eisenhaltigen Metallurgie und chemischen Industrie jährlich 5 Millionen Tonnen eisenhaltige Industrieabfälle an. Diese Abfälle werden auf Mülldeponien gelagert und nicht aufbereitet, da dies technisch und wirtschaftlich nicht möglich ist und zudem die Umwelt gefährden würde.

Das Forscherteam des NUST MISIS, geleitet vom Direktor des Innovative Metallurgical Technology Scientific and Educational Center, Dr. Gennadiy Podgorodetskiy, hat zusammen mit dem Industriepartner der Universität, dem Unternehmen Vtoraluminprodukt, eine weltweit einzigartige Pilotanlage mit einem blasenbildenden Reaktor (auf Basis des Gasspülprinzips) aufgebaut und in Betrieb genommen. Der Reaktor verarbeitet Industrieabfall, Schlacken und Klärschlamm sowie kohlenstoffhaltige Abfälle, einschließlich städtischer Feststoffabfälle, produziert auf effiziente und umweltfreundliche Weise Eisen und konzentriert nicht-eisenhaltige Metalle auf.

Nikolay Shenchenko, Mitglied des Fachausschusses für Bergbau der Staatsduma der Russischen Föderation für Industrie und Innovation und CEO von "Resmet", erklärt:

"Der Vorteil dieser Technologie ist, dass kein Abfall entsteht und eine einfache, verlässliche und umweltfreundliche Reinigung der Abgase möglich ist. Dadurch ist es möglich, die Verarbeitung von metallurgischem Abfall, kohlevorbereitende Betriebe und städtischen Abfall von Unternehmen oder Ansiedlungen, die mit Kohle beheizt werden, zu kombinieren. Es ist sozusagen eine Universaltechnik."

Wie Fachleute bereits angemerkt haben hat dieser Ofen das Potenzial, zur neuen Kalaschnikow für Russland werden - eine einzigartige Technologie, für die es auch im Ausland nichts Vergleichbares gibt und die weltweit exportiert wird.

Takhir Galiullin, Vorsitzender von Russian Steel":

"Diese Technik kann repliziert werden. Die Entwickler halten sie für Technologie der 3. Generation, die noch perfekter und effizienter ist als ihre Vorgänger. Eine derartige Anlage hat Zukunft, weil es immer etwas zu recyceln gibt. Es wird immer fettige Okarinas, Schlacken, Staub und Gasreinigung geben, d. h. Nebenprodukte der Metallurgie, und deren Aufarbeitung wird immer relevant sein. Die entsprechenden Anlagen sollten in Regionen mit starker Metallurgieverarbeitung gebaut werden, sodass der Transportaufwand kostengünstiger ist.

Wie der Entwickler des Ofens, Gennadiy Podgorodetskiy anmerkte, ist die Technik einzigartig - weltweit wurde noch nichts Vergleichbares entwickelt. Der Probestart des Prototyps zog Geschäftsleute und Vertreter von metallurgischen und chemischen Unternehmen wie Severstal, EuroChem und Mechel an.

Wenn das Recycling von Industrieabfällen wirtschaftlich attraktiv erscheint, was soll dann mit konventionellen Mülldeponien geschehen? Obwohl der neu entwickelte Ofen nicht sortierten Haushaltsmüll verarbeiten kann, der durch Gefahrstoffe der Klasse 1 wie Neonröhren "erschwert" wird, meinen Fachleute, dass dieses Problem auf Staatsebene gelöst werden sollte.

Natalya Belyaeva, Mitglied des Expertenrats für Industrie der Russischen Föderation, meinte hierzu:

"Wirtschaftlich gesehen ist die Verarbeitung von städtischen Feststoffabfällen nicht zweckmäßig. Damit sich auch die Verantwortlichen dafür interessieren, die diese Anlage zur Aufarbeitung von städtischen Feststoffabfällen verwenden sollten und können, sollten staatliche Subventionsmaßnahmen in Betracht gezogen werden."

Der größte Vorteil der fortschrittlichen Technik besteht in den geringeren Energiekosten: 20-30 % geringer als die besten vergleichbaren Anlagen weltweit. Aus dieser Perspektive könnte sich die Anlage auch für eine europäische BAT-Nominierung eignen (BAT = Best Available Techniques - die besten existierenden Techniken). Insgesamt ist die Technik von Beginn an umweltorientiert. Die von dem Ofen abgegebenen Emissionen sind signifikant geringer als die der besten vergleichbaren Anlagen weltweit. Zusätzlich wird die Bildung von teilweise gefährlichen Umweltschadstoffen verhindert.

Gennadiy Podgorodetskiy, der Entwickler:

"Aufgrund von Kundenanfragen besteht die Möglichkeit, die Schlackenzusammensetzung für die weitere Verarbeitung auszuwählen: Schlackensteinprodukte, Schlacken aus thermischem Isolierungsmaterial, dienen als Basis für die Produktion von Zementklinker, etc. Durch das einzigartige Design der Einheit betragen die Energiekosten nur 500 kg Kohle und 500 nm[3] Sauerstoff pro Tonne Gusseisen. Deswegen bereiten wir Industrieabfälle auf, erhalten Gusseisen, kommerzielle Schlacken und Nicht-Metallkonzentrat. Unsere Technologie produziert keine Abfälle. Die Pilotanlage wurde zudem dafür konzipiert, die Technik der abfallfreien Gaserzeugung aus zahlreichen kohlenstoffhaltigen Abfällen, auch Hausmüll, zu testen."

Kontakt:

Dina Moiseeva: moiseeva@edu.misis.ru
mobile: +7-903-363-05-73

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