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H+ Die Spitäler der Schweiz

BFS-Statistiken der Spitalbetriebe 2020: Corona schlägt sich in den stationären Aufenthalten nieder

Bern (ots)

Die Corona-Pandemie hat ihre Spuren im Schweizer Gesundheitssystem hinterlassen. Dies zeigen die aktuellen Daten des Bundesamts für Statistik BFS aus dem Jahr 2020, wonach erstmals seit zehn Jahren die stationären Fälle abgenommen haben. Im Gegenzug dazu haben sich Patientinnen und Patienten 2020 mehr in ambulante Behandlung begeben.

Das Bundesamt für Statistik BFS hat die neuesten Spitaldaten publiziert aus dem Jahr 2020. Erstmals seit 2011 haben die Schweizer Spitäler und Kliniken sowie Geburtshäuser weniger Patientinnen und Patienten stationär behandelt. Die stationären Fälle sind 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 5.8% gesunken. Die geringeren Fallzahlen sind einerseits auf das Behandlungsverbot des Bundes in Frühjahr 2020 während der ersten COVID-19-Welle zurückzuführen. Andererseits zeigen die Daten deutlich, dass die Spitäler und Kliniken viele Corona-Erkrankte stationär behandeln mussten und Nicht-Covid-Patienten mit planbaren Eingriffen aufgrund der starken Auslastung nicht bzw. erst verspätet behandeln konnten. Die Spitäler und Kliniken konnten somit nicht alle Patientinnen und Patienten versorgen, wie dies unter normalen Umständen möglich gewesen wäre.

Mehr Patienten im ambulanten Bereich

Ein ähnliches Bild zeigt sich im ambulanten Bereich: Dort haben die ambulanten Behandlungen um 3.1% abgenommen, was ebenfalls auf das Behandlungsverbot und den damit verbundenen Folgen wie die Verschiebung von ambulanten Wahleingriffen zurückzuführen ist. Doch die Anzahl der behandelten Patientinnen und Patienten hat zugenommen, und zwar überdurchschnittlich um 5.3% im Vergleich zu 2019, als es eine Zunahme von 2.7% gab.

Laut BFS ist das Wachstum teilweise auf den hohen Anteil Personen (3,4%) zurückzuführen, die Leistungen im Rahmen des neuen Pandemietarifs in Anspruch genommen haben, beispielsweise COVID-19-Tests. Weiter lässt sich das Wachstum damit erklären, dass die Spitäler und Kliniken nach der Aufhebung des Behandlungsverbots zurückgestellte ambulante Eingriffe nachgeholt haben. Erklärungen für die Zunahme der Anzahl behandelnden Patienten im ambulanten Bereich sind aber auch: das generelle Wachstum des Bereichs aufgrund des demografischen Wandels, die vermehrte Verschiebung von Eingriffen vom stationären in den ambulanten Bereich und die generell gestiegene Nachfrage der Bevölkerung nach ambulanten medizinischen Leistungen.

Corona-Pandemie hat sich auf die Kosten der Spitäler und Kliniken ausgewirkt

Die Konsequenzen des sechswöchigen vom Bund angeordneten Behandlungsverbots im Frühjahr 2020 waren für die Spitäler und Kliniken in finanzieller Hinsicht einschneidend. Die Zahlen der Spitäler und Kliniken, aber auch des Vereins SpitalBenchmark, zeigen, dass allein durch das sechswöchige Behandlungsverbot vom 16. März bis 26. April 2020, während dem die Spitäler und Kliniken Spitalkapazitäten freigehalten und damit gegenüber dem Bund sowie den Kantonen sogenannte Vorhalteleistungen erbracht haben, Kosten von insgesamt CHF 0.9 bis1.1 Mia. (mehr Informationen unter: https://www.spitalbenchmark.ch/publikationen/) entstanden sind. Die Jahresabschlüsse der Spitäler zeigen aber auch, dass es kantonale, regionale und spitalindividuelle Unterschiede in Bezug auf die Höhe des COVID-bedingten finanziellen Schadens gibt. Dies einerseits aufgrund der unterschiedlichen Betroffenheit der einzelnen Institutionen und andererseits aufgrund schon geleisteter, aber ebenfalls unterschiedlicher Kompensationen der Ausfälle durch einzelne Kantone.

Pressekontakt:

Anne-Geneviève Bütikofer, Direktorin
Tel.: 031 335 11 63
E-Mail: medien@hplus.ch

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