Alle Storys
Folgen
Keine Story von Swissmem mehr verpassen.

Swissmem

Swissmem-Industrietag 2013: ASM-Mitgliederversammlung stimmt neuem GAV zu

Ein Dokument

Zürich (ots)

Über 600 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft haben sich in Freiburg zum siebten Swissmem-Industrietag getroffen. Der Anlass stand unter dem Titel «Arbeit - Marge - Lohn» und fand erstmals in der Romandie statt. Swissmem-Präsident Hans Hess und SAV-Direktor Thomas Daum werteten in ihren Reden die heute liberalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz. Gleichzeitig warnten sie vor der Mindestlohn- sowie der 1:12-Initiative und verurteilten sie als schädliche Eingriffe in die unternehmerische Freiheit. Im Vorfeld des Anlasses stimmten die Mitgliedfirmen des ASM Arbeitgeberverband der Schweizer Maschinenindustrie dem neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) in der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) zu.

Unter dem Titel «Arbeit - Marge - Lohn» fand der Swissmem-Industrietag am 20. Juni 2013 erstmals in der Romandie statt. Eröffnet wurde der Anlass von Swissmem-Präsident Hans Hess. Er betonte in seiner Rede, dass nur konkurrenzfähige Unternehmen mit einer ausreichenden Marge Arbeitsplätze schaffen und angemessene Löhne bezahlen können. Er lobte den neuen GAV in der MEM-Industrie als ausgewogene, sozialpartnerschaftliche Errungenschaft und warnte gleichzeitig vor der Mindestlohn- sowie der 1:12-Initiative. «Die Annahme dieser Initiativen würde einen höchst schädlichen Eingriff des Staates in die Handlungsfreiheit der Unternehmen bringen.» Mit der Einigung auf den neuen GAV habe die MEM-Industrie einmal mehr bewiesen, dass die Sozialpartnerschaft bessere Lösungen bringt. «Wir brauchen kein Lohndiktat des Staates».

Auch Thomas Daum, Direktor des Arbeitgeberverbandes, bekräftigte, dass der liberale Arbeitsmarkt eine wichtige Säule für den wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz darstellt. Er bezeichnete es als «unverständlich, dass die Gewerkschaften mit ihrer Mindestlohninitiative die von ihnen selbst ausgehandelten Arbeitsbedingungen desavouieren».

Höhepunkt des Tages war der Auftritt von Bundesrat Alain Berset. In seinem Referat ging er auf die Sozialpolitik des Bundes ein. Er sagte, dass «Reformen, die eine Chance haben sollen, realistisch, fair und sorgfältig sein müssen». Sie müssten dem «génie hélvetique» entsprechen - der permanenten Anpassung an veränderte Realitäten, aber immer unter Wahrung der Schweizer Kernwerte Vertrauen und Sicherheit.

Moderner MEM-GAV

Im Vorfeld des Industrietages haben die Mitgliedfirmen des ASM Arbeitgeberverbandes der Schweizer Maschinenindustrie anlässlich ihrer Generalversammlung dem neuen GAV in der MEM-Industrie mit grossem Mehr zugestimmt. Damit haben mittlerweile fünf der sechs Sozialpartner den neuen GAV verbindlich verabschiedet. Der GAV tritt damit definitiv am 1. Juli 2013 in Kraft und bleibt bis zum 30. Juni 2018 gültig.

Bereits der bisherige GAV bot den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MEM-Industrie fortschrittliche Arbeitsbedingungen, die weit über das gesetzliche Mindestmass hinausgingen. Mit dem neuen GAV kommen die rund 96'000 unterstellten Mitarbeitenden in den Genuss moderner Arbeitsbedingungen. Der Vertrag trägt den gesellschaftlichen Trends im Bereich Familie und Beruf Rechnung und sieht neu einen Vaterschaftsurlaub von einer Woche vor. Zudem werden erstmals seit Bestehen der Sozialpartnerschaft im GAV regional unterschiedliche Mindestlöhne verankert.

Im Gegenzug gewinnen die Unternehmen deutlich an Flexibilität. Die dem GAV unterstellten Firmen können zusammen mit der innerbetrieblichen Arbeitnehmervertretung neu in verschiedenen Firmensituationen eine Erhöhung der Arbeitszeit für eine Dauer von bis zu 15 Monaten beschliessen. Zudem wird der maximal mögliche Stundenübertrag pro Jahr von 100 auf 200 Stunden ausgedehnt. Diese Verbesserungen erlauben es den Unternehmen, die Arbeitszeit schnell und unbürokratisch an die Veränderungen der Märkte anzupassen. Diese Flexibilität wird immer wichtiger, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Zudem sichert die absolute Friedenspflicht - die Grundlage einer echten Sozialpartnerschaft - den Unternehmen und den Belegschaften eine Basis der konfliktfreien Zusammenarbeit.

Über die MEM-Industrie:

Mit über 330'000 Beschäftigten ist die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) die mit Abstand grösste industrielle Arbeitgeberin der Schweiz. Sie erwirtschaftete 2012 rund 9,2% des BIP und exportierte Güter im Wert von CHF 64,6 Milliarden. Das sind rund ein Drittel der gesamten Güterausfuhren der Schweiz. Die ist MEM-Industrie damit ein wichtiger Pfeiler der Schweizerischen Volkswirtschaft.

Kontakt:

Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation Swissmem
Tel.: +41 44 384 48 50 / Mobile: +41 79 580 04 84
E-Mail: i.zimmermann@swissmem.ch

Philippe Cordonier, Responsable Suisse romande
Tel.: +41 21 613 35 85 / Mobile: + 41 79 644 46 77
E-Mail: p.cordonier@swissmem.ch

Weitere Storys: Swissmem
Weitere Storys: Swissmem
  • 01.06.2013 – 15:43

    MEM-Industrie: Erfolgreicher Abschluss der GAV-Mediation

    Zürich (ots) - Nach fünf Verhandlungs- und vier Mediationsrunden einigten sich die Sozialpartner der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) über die Hauptpunkte des neuen Gesamtarbeitsvertrages (GAV). Die dem GAV unterstellten Unternehmen profitieren von einer erhöhten Flexibilität der Arbeitszeit zur Anpassung an die zunehmenden ...

    Ein Dokument
  • 21.05.2013 – 10:36

    Swissmem: Erhoffte Wachstumsimpulse bleiben aus

    Zürich (ots) - Die Unternehmen der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) verzeichneten im ersten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang von -3,9 Prozent sowie eine Abnahme der Auftragseingänge von -0,8%. Die Anfang Jahr erhoffte Trendwende lässt somit weiter auf sich warten. Die Unternehmen der ...

    Ein Dokument
  • 11.04.2013 – 08:02

    Erleichterte Berufsabschlüsse für Angelernte in der MEM-Branche

    Zürich (ots) - Erwachsene können informal erworbene Kompetenzen im Rahmen eines Validierungsverfahrens anerkennen lassen und auf diese Weise einen eidgenössischen Berufsabschluss erreichen, ohne einen üblichen Bildungsgang durchlaufen zu müssen. Für den Beruf Produktionsmechaniker/in EFZ wird in diesem Jahr ein erweitertes Pilotprojekt in den Kantonen ...

    Ein Dokument