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Schweizerischer Städteverband / Union des villes suisses

Städtetag in Solothurn: Vom unverzichtbaren Wert der Stadtkultur

Bern/Solothurn (ots)

Kultur in all ihren Formen und Facetten prägt das Leben in den Städten, dient der Identifikation und Integration. Kultur ist aber längst auch zu einem wichtigen Faktor im immer härteren Standortwettbewerb geworden. Der Schweizerische Städtetag 2018 in Solothurn stand dieses Jahr im Zeichen der städtischen Kultur. Unter dem Motto «Kulturstadt - Stadtkultur» befassten sich die rund 220 Delegierten und Gäste des Schweizerischen Städteverbandes mit Fragestellungen rund um die Bedeutung und Funktion der Stadtkultur, deren Finanzierung, Förderung und Bewahrung.

Kultur und Stadt sind untrennbar. Jede Stadt verdankt ihren Charakter in hohem Masse der Kultur. Strassenfestivals, Winzerfeste, Fasnacht und Clubkultur, aber auch Chöre und Musikgesellschaften, öffentliche Bibliotheken, renommierte Museen, Theater- und Konzerthäuser, Film-, Humor- oder Literaturfestivals, architektonische Leuchttürme und der Städtebau als Ganzes - das alles ist Ausdruck der kulturellen Vielfalt in den Schweizer Städten.

«Kultur ist ein hoher Wert, den es sorgsam zu pflegen gilt», betonte Nationalrat Kurt Fluri, Präsident des Schweizerischen Städteverbandes und Stadtpräsident der Gastgeberstadt Solothurn in seiner Begrüssungsrede an der Generalversammlung des Städteverbandes am Donnerstag im Solothurner Landhaus. Die Rolle der Politik müsse es dabei sein, Kultur auch dort zu fördern und zu ermöglichen, wo nicht der kommerzielle Erfolg winke.

Bei Referaten und in Diskussionen befassten sich die anwesenden Stadtpräsidentinnen und Stadtpräsidenten, städtischen Exekutivmitglieder, Vertreterinnen und Vertreter von Behörden aller Staatsebenen sowie Gäste aus dem In- und Ausland mit dem Thema. Mit Schriftsteller Lukas Bärfuss kam die Kultur auch selber zu Wort. Zudem bildeten Kurzfilme, die gemeinsam mit den Solothurner Filmtagen ausgewählt wurden, eine visuelle Klammer um den Städtetag.

Bundesrätin Leuthard: «verstärktes gemeinsames Denken und Handeln»

In ihrer Grussbotschaft ging Bundesrätin Doris Leuthard darauf ein, dass die Erwartungen an die Städte steigen und ihre Bedeutung wachse - dies auch entsprechend ihrem Aufgabenportfolio. Städte seien oft pragmatisch und experimentierfreudig und dies zeige sich gerade bei der Digitalisierung. Verschiedene Schweizer Städte entwickelten sich zur modernen, «intelligenten Stadt». Diese geballte Ladung an Wissen und Kompetenz müsse zusammengebracht werden. Die Bundesrätin appellierte an ein verstärktes gemeinsames Denken und Handeln - für eine smarte Schweiz.

In der Kulturförderung nehmen die Schweizer Städte heute eine herausragende Rolle ein. Schweizweit entfallen rund die Hälfte aller Kulturausgaben auf die kom¬munale Ebene, ein Grossteil davon auf die Städte. Subventionierte Kultur kostet, aber sie ist auch eine Quelle der Wertschöpfung. Kultur ist beispielsweise ein wichtiger Treiber für den Städtetourismus. Städtetouristen orientieren sich an kulturellen Leuchttürmen der Baukunst, an Festivals oder traditionellen Veranstaltungen. Fachkräfte achten bei der Wahl ihres Wohnortes nicht nur auf die Qualität ihres Arbeitsplatzes, sondern auch auf das Kulturangebot. Und die Kreativwirtschaft prosperiert besonders in einem vielfältigen, lebendigen kulturellen Umfeld.

Hohe Bedeutung für Identifikation und Integration

Kultur bedeutet aber nicht nur Wertschöpfung und Standortgunst. Sie liefert etwa wichtige Impulse für die Stadtentwicklung, hat eine enorme Bedeutung für die Identifikation der Bevölkerung und leistet Unverzichtbares zur Integration und Teilhabe der ganzen Bevölkerung. So stellt gerade auch das materielle und immaterielle Kulturerbe für die städtische Schweiz ein gewichtiger gesellschaftlicher Anker dar. Daran erinnerte am Städtetag auch Isabelle Chassot, Direktorin des Bundesamtes für Kultur, mit Blick auf das laufende Europäische Kulturerbejahr 2018, an dem die Schweiz teilnimmt.

Die Politik hat die Aufgabe, der Kultur die notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen und den städtischen Kulturinstitutionen zusätzlich die erforderliche Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Zugleich braucht Kultur Freiheit, um sich zu entfalten. Und sie braucht Raum, auch wenn damit Nutzungskonflikte verbunden sein mögen. Damit bedeutet städtische Kulturpolitik nicht selten auch einen Balanceakt zwischen den verschiedenen Ansprüchen, die die Kultur erfüllen soll.

Kontakt:

Weitere Informationen:
Nationalrat Kurt Fluri, Präsident Schweizerischer Städteverband,
Stadtpräsident Solothurn, 079 415 58 88.
Renate Amstutz, Direktorin Schweizerischer Städteverband, 079 373 52
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