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UNI Global Union

Erster Rechtsmittelfonds seiner Art initiiert, um Standards für zu heben

Genf (ots/PRNewswire)

- Erster Prozess soll Angestellten im Sicherheitsdienst aus Malawi
Gerechtigkeit bringen, denen Afrikas grösstes multinationales
Unternehmen - Group 4 Securicor - Überstundenlohn vorenthält
Group 4 Securicor, Afrikas grösster multinationaler Arbeitgeber,
verweigert Tausenden malawischer Sicherheitsmitarbeiter fällige
Überstundenzahlungen. Das geht aus einem heute erschienenen Bericht
hervor, der Gewerkschafter weltweit dazu veranlasste, die Gründung
des allerersten Rechtsmittelfonds für afrikanische Arbeitnehmer
bekannt zu geben: 'African Workers Rights Now', ein von der UNI
Property Services Global Union finanzierter Rechtsmittelfonds, der
mit einem Startkapital von Reinigungskräften und Sicherheitsleuten
aus der ganzen Welt ins Leben gerufen wurde. Ziel ist, die
multinationalen Konzerne dazu zu bewegen, nationale
Arbeitsschutzgesetze über Löhne und Arbeitnehmerrechte anzuerkennen.
Das in Grossbritannien ansässige 'International Centre for Trade
Union Rights' (Internationales Zentrum für Rechte der Gewerkschaften,
ICTUR) hat zugestimmt, ebenfalls Gründungspartner dieser Bestrebung
zu werden.
"Malawische G4S Arbeiter erhalten monatlich nur 23 US-Dollar",
sagte MacDonald Chuma von der Gewerkschaft 'Textile Garment and
Security Workers Union', zu der auch die bei Group 4 Securicor
angestellten Sicherheitsmitarbeiter gehören. "Würde G4S seine
Arbeiter nach den malawischen Gesetzen bezahlen, könnten sich die
Bedingungen Tausender Arbeiter und deren Familien verbessern." Group
4 Securicor beschäftigt in Malawi 10.000 Wachleute.
Professor Thokozani James Ngwiras Befragung der Wachleute in
Mzuzu, Lilongwe und Blantyre brachte die Verletzungen des malawischen
Arbeitsrechts  durch Group 4 Securicor ans Tageslicht. Dazu zählen
die illegale  Vorenthaltung von Löhnen für geleistete Überstunden und
die Verweigerung von  legalem bezahlten Urlaub. In einigen Fällen
verlangte das Unternehmen  unrechtmässig von seinen Arbeitern,
Aufgaben ohne jegliche Bezahlung zu  erledigen.
In Mosambik haben eine Schiedskommission und das
Arbeitsministerium Group 4 Securicor wiederholt aufgefordert, 34
Millionen neue Meticais (über 1 Mio EUR) für noch nicht beglichene
Überstunden zu zahlen. Nach jahrelangen Verzögerungen hat G4S endlich
damit begonnen, jene Zahlungen vorzunehmen, die das Unternehmen
Mitarbeitern in einigen Fällen seit 1994 schuldet. G4S weigert sich
jedoch noch immer, den 300 Angestellten, die die Botschaft der USA
bewacht hatten, ihre ihnen gesetzlich zustehenden Abfindungen
auszuzahlen. Die Botschaft hatte es abgelehnt, ihren Vertrag mit G4S
zu erneuern.
"Der Rechtsmittelfond ist eine Anzahlung, damit afrikanischen
Arbeitnehmern Gerechtigkeit widerfährt", erklärte Philip J. Jennings,
Generalsekretär der UNI Global Union.
UNI Property Services Global Union gab darüber hinaus Pläne
bekannt, im südlichen Afrika für Arbeiter eine Schulungskampagne
unter dem Motto 'Kenne Deine Rechte' zu initiieren, um so das
Bewusstsein für nationale Arbeitsgesetze und den Zugang zum
Rechtsmittelfonds zu stärken.
Group 4 Securicor und seine Rolle in Afrika
Mit fast 65.000 Mitarbeitern ist Group 4 Securicor der grösste
private Arbeitgeber in Afrika. Das Unternehmen ist in 18 Ländern
tätig und bietet multinationalen Unternehmen mit Niederlassungen auf
dem Kontinent eine ganze Palette an Dienstleistungen an. Zu den
Kunden zählen Banken, Öl-, Gas- und Bergbaufirmen sowie
internationale Organisationen, Regierungen und Botschaften. Das
Wohlstandsgefälle zwischen Reich und Arm hat in Wohngegenden vieler
afrikanischer Hauptstädte und Grossstädte einen Markt für die
Sicherheitsdienste des Unternehmens geschaffen. Die Angestellten von
Group 4 Securicor patrouillieren beispielsweise abgezäunte Gemeinden
in Johannesburg.
Afrika ist für das Unternehmen ein bedeutender Markt. 2005 wies
Group 4 Securicor um 60 % (ca. 940 Mio. Euro) höhere Umsätze aus
'Neuen Märkten' (einschliesslich Lateinamerika, Asien und Afrika),
als seine europäischen Gewinne aus.
Hinweise für die Redation:
Über UNI Property Services Global Union
UNI Property Service Global Union vereint nationale Gewerkschaften
aus der ganzen Welt, die zusammenarbeiten, um das Leben aller Gebäude
und Territorien reinigenden, sichernden und wartenden Angestellten
sowie anderer Angestellte der privaten Sicherheitsbranche zu
verbessern. Diese nationalen Gewerkschaften haben in den genannten
Sektoren über 600.000 Mitglieder und repräsentieren viele Tausende
mehr.
UNI Property Services ruft die 'Alliance for Justice at G4S'
(Allianz für Gerechtigkeit bei G4S) ein, eine wachsende Gruppe aus
Gewerkschaftern, die für Group 4 Securicor auf fünf Kontinenten und
in fast zwei Duzend Ländern arbeiten und zusammen kommen, um
Standards anzuheben und die Sicherheitsdienste zu verbessern.
Über ICTUR
Das 'International Center for Trade Union Rights' (Internationales
Zentrum für Rechte der Gewerkschaften; ICTUR) ist eine Organisations-
und Kampagneninstitution mit dem grundlegenden Ziel, die Rechte von
Gewerkschaften und Gewerkschafter weltweit zu verteidigen und
verbessern. Sie bringt Anwälte für Arbeitsrecht, Gewerkschafter und
akademische Experten zusammen. Das Zentrum verfügt über ein
besonderes Fachwissen in Fragen zur Förderung und Verteidigung von
Arbeitsrechten durch Rechtsprozesse. 1993 wurde ICTUR als eine
bedeutende internationale Organisation anerkannt und erhielt bei der
UNO und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) offiziellen
Status.

Pressekontakt:

Christy Hoffman für UNI Global Union, +1-41-79-769-9061,
Christy.hoffman@union-network.org