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Deutsches Grünes Kreuz

Qualität bei der Epilepsiebehandlung wird verbessert
Fachgesellschaften zertifizieren die ersten deutschen Epilepsiezentren

Marburg (ots)

Patienten mit Epilepsie, die nicht ausreichend
behandelt werden, sind einem erhöhtem Unfallrisiko ausgesetzt. Es 
drohen aber auch Fahrverbot, Berufsunfähigkeit und daraus 
resultierende Arbeitslosigkeit, ja sogar eine erhöhte Sterblichkeit 
ist möglich. Für die Betroffenen ist es daher wichtig, Experten auf 
dem Gebiet der Epilepsiebehandlung zu finden und sich über die 
Qualität der Einrichtung verlässlich informieren zu können. Für die 
etwa 600.000 Epilepsiepatienten in Deutschland wird es jetzt leichter
ein spezialisiertes Therapiezentrum für die ambulante oder stationäre
Behandlung zu finden. Die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie 
(DGfE) und die Arbeitsgemeinschaft für prächirurgische 
Epilepsiediagnostik und operative Epilepsietherapie (AG 
Epilepsiechirurgie) haben Kriterien zur Zertifizierung von 
Epilepsiezentren, Epilepsieambulanzen und epileptologischen 
Schwerpunktpraxen erstellt und jetzt erstmals Epilepsiezentren 
zertifiziert. Diese Qualitätssicherung hilft besonders Patienten, die
durch eine medikamentöse Standardtherapie bisher nicht anfallsfrei 
wurden. Und das betrifft immerhin jeden dritten Erkrankten.
Bisher war der Begriff "Epilepsiezentrum" nicht geschützt. Die 
ärztliche Behandlungsfreiheit erlaubte beispielsweise jedem 
Neurochirurgen "epilepsiechirurgische Eingriffe" durchzuführen. Die 
Diagnostik und erfolgreiche Therapie von Patienten, die auf eine 
Standardtherapie schlecht ansprechen, setzt aber ein 
hochqualifiziertes, erfahrenes Team von Experten aus verschiedenen 
Fachgebieten und eine besondere technische Ausstattung voraus. Nur so
können die richtige Diagnose gestellt und eine optimale, eventuell 
auch epilepsiechirurgische Therapie veranlasst werden. Daher wurden 
nunmehr qualitative und quantitative Mindestanforderungen an ein 
Epilepsiezentrum definiert und deren Einhaltung über eine unabhängige
Zertifizierung sicher gestellt.
Epileptologische Schwerpunktpraxen werden von 
Neurologen/Nervenärzten oder Kinderärzten geleitet, die eine 
besondere Qualifikation in der Epilepsiebehandlung erworben haben und
mindestens 100 Epilepsiepatienten im Quartal behandeln.
Epilepsieambulanzen sind regionale Spezialeinrichtungen an 
neurologischen, pädiatrischen und psychiatrischen Kliniken, die der 
Diagnostik, Behandlung und sozial-medizinischen Betreuung von 
Epilepsiepatienten dienen sowie der epileptologischen Fortbildung 
aller mit der Behandlung Epilepsiekranker befasster Personen.
Spezialisierte Einrichtungen verbessern den Therapieerfolg
Die von den beiden Fachgesellschaften vergebenen Zertifikate gibt 
es für epileptologische Schwerpunktpraxen, Epilepsieambulanzen und 
für Epilepsiezentren mit einem Schwerpunkt für Epilepsiechirurgie 
sowie für Epilepsiezentren, die auf die Behandlung 
mehrfachbehinderter Patienten mit Epilepsie spezialisiert sind. 
Voraussetzungen sind eine Mindestanzahl von stationär oder ambulant 
behandelten Patienten sowie von qualifiziertem und erfahrenem 
Personal verschiedener Fachrichtungen (Fachärzten, Neuropsychologen, 
MTA-F und Pflegekräften, Therapeuten und Sozialarbeitern). Darüber 
hinaus ist eine adäquate technische Ausstattung nachzuweisen. So ist 
zum Beispiel für Epilepsiezentren eine Video-EEG-Monitoring-Einheit 
vorgeschrieben, die ermöglicht, die Patienten im Anfall zu 
untersuchen. Diese Anforderungen werden in jedem Einzelfall von einer
Kommission der beiden Fachgesellschaften überprüft. Die 
Zertifizierungsbedingungen und eine Liste der bisher zertifizierten 
Schwerpunktpraxen, Epilepsieambulanzen und Epilepsiezentren sind 
unter www.ag-epilepsiechirurgie.de bzw. www.dgfe.org im Internet 
nachzulesen.
Info-Kasten: 
Von der Zertifizierung haben bisher folgende Zentren Gebrauch 
gemacht: 
I) Zentren mit Spezialisierung für Epilepsiechirurgie 
Epilesiezentrum Bethel 
Zentrum Epilepsie Erlangen (ZEE) 
Epilepsiezentrum Freiburg 
Interdisziplinäres Epilepsiezentrum Marburg (EZM) 
II) Zentren mit Spezialisierung auf die Behandlung 
mehrfachbehinderter Patienten 
Epilepsiezentrum Bethel 
Epilepsiezentrum Kork 
Klinik für Neuropädiatrie der Universität Münster
Informationen im Internet: 
www.dgfe.org 
www.ag-epilepsiechirurgie.de
Pressekontakt:

Pressekontakt:

Prof. Dr. Felix Rosenow
Arbeitsgemeinschaft Epilepsiechirurgie
Sekretär
Interdisziplinäres Epilepsiezentrum am
Universitätsklinikum Giessen und Marburg GmbH
Klinik für Neurologie
Rudolf-Bultmann-Str. 8
35033 Marburg
Tel.: 06421-5865200
Fax: 06421-5865228
email: rosenow@med.uni-marburg.de

Dr. Thomas Mayer
Deutsche Gesellschaft für Epileptologie
1. Geschäftsführer
Sächsisches Epilepsiezentrum Radeberg
Wachauer Str. 30
01454 Radeberg
Tel.: 03528/431-1400
Fax: 03528/431-1850
email: t.mayer@kleinwachau.de