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Bieler Kommunikationstage

Die Vielfalt der Netze an den 7. Bieler Kommunikationstagen

Biel (ots)

17 Referentinnen und Referenten diskutierten am
ersten Tag der diesjährigen Bieler Kommunikationstage über die letzte
Meile und Mobilfunknetze in der Telekommunikation, verglichen Strom-
und Telekommunikationsnetze und suchten eine Antwort auf die Frage,
welche dieser Infrastrukturen am besten für die künftigen
Herausforderungen im Medien- und Telekommarkt geeignet seien. Die
Preisverleihung der Informatik-Berufsmeisterschaft rundete den Tag
ab.
Bundesrat Leuenberger betonte in seinem Referat die Bedeutung der
Netze und erzählte die Geschichte von Pfahli, dem Pfahlbauern, der
sich von den drei Göttern Orange, Swisscom und Sunrise ein grösseres
Netz wünscht, um mehr Fische fangen zu können. Auf die Frage, wie
viele Netze der Mensch brauche, sei die Antwort immer: Unendlich
viele Netze. "Je stärker eine Gesellschaft entwickelt ist, desto
vernetzter ist sie auch", sagte Leuenberger. "Der Mensch erfindet
immer neue Netze und muss lernen, damit umzugehen."
"Wie viel Netze braucht der Mensch?"
Wieso die funktionelle Trennung zwischen Netz und Diensten für
einen Telekom-Anbieter ohne eigene Infrastruktur bis zu den Kunden
notwendig ist, erläuterte Christoph Brand (CEO Sunrise). Seiner
Meinung nach würde die funktionale Trennung zu einer dramatischen
Senkung der Netzpreise führen. "Die physischen Elemente, also die
Kabelschächte, die Verteilkästen sollten deshalb in eine
Tochtergesellschaft ausgelagert werden", sagte Brand.
Carsten Schloter (CEO Swisscom) betonte dagegen die Wichtigkeit
des Infrastrukturwettbewerbs. "Eine Abspaltung unserer Infrastruktur
wäre ein künstlicher Eingriff und würde den Innovationsgeist der
Branche bremsen."
Den Standpunkt der Herausforderer im Bau von Glasfasernetzen
vertrat Peter Messmann, Leiter der Elektrizitätswerke Zürich. "Unser
Open-Access-Modell steht allen Service Providern diskriminierungsfrei
und zu den gleichen Bedingungen zur Verfügung. Eine rechtzeitige
Weichenstellung bewirkt, Doppelspurigkeiten im Bau der Netze zu
vermeiden."
Im anschliessenden Panel diskutierten die Referenten lebhaft über
die Zukunft des Glasfaserwettbewerbs. Grant Forsyth (Vizepräsident
British Telecom) wie Richard Lalande (Stv. Generaldirektor SFR)
betonten die Notwendigkeit eines gleichberechtigten Zugangs zur
letzten Meile. Auch Christoph Brand sagte, es sei entscheidend, dass
der Anbieter ein Modell offerieren würde, welches gleiche
Zugangsbedingungen für alle Wettbewerber anbietet, ohne immense
Marktbarrieren aufzubauen.
Carsten Schloter vertraut den Marktkräften, die bestimmen würden,
in welche Richtung die Industrie gehen muss.
Netzübergreifende Betrachtung
Im Mittelpunkt des Nachmittags stand die Vielfalt der Netze: Emin
Gurdenli (T-Mobile) und Fredrik Jejdling (Ericsson) referierten über
die gemeinsame Nutzung von Mobilfunknetzen und nannten die Vorzüge
des Network Sharing. Zwei existierende Netze in einem zu vereinen,
erweitere die Abdeckung und erhöhe die Qualität.
H.P. Aebi (CEO Swissgrid) verglich in seinem Referat Strom- und
Telekomnetze, und sagte: "Wie beim Strom ist der Hauszugang im
Telekommunikationsmarkt ein Engpass. Es hat keinen Sinn, verschiedene
Anbieter ein Kabel in ein Haus ziehen zu lassen."
Über Erfindungen referierten Orkut Buyukkokten (Google) und Anton
Gunzinger (Professor an der ETH Zürich) im Rahmen des Jahres der
Informatik.
Zum Abschluss des Tages wurde der Sieger der Berufsmeisterschaften
"Die Champions der Schweiz" ausgezeichnet. Der erste Preis in der
Sparte IT/Software Applikationen für das Erstellen eines
elektronischen Anmeldeformulars ging an Martin Dörig. In der Sparte
Web Design erhielt Patrick Zahnd für die Website eines Fotographen
mit Galerien den ersten Preis. Florian Meier gewann den ersten Preis
in der Sparte Netzwerktechnik für das Konzipieren und Realisieren
eines Netzwerkes für einen Kleinbetrieb.

Kontakt:

Andreas Sutter, Stiftungsrat Bieler Kommunikationstage
Tel. +41/79/356'19'10

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