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EASL European Association for the study of the Liver

EASL-Kongress Wien: Kampf gegen Viren und Fettleber

Wien, Österreich (ots)

Infektiöse Hepatitis und Fettleber waren
zwei Hauptthemen beim diesjährigen Kongress der European Association
for the Study of the Liver (EASL), der von 26. - 30. April in Wien
stattfand. Für über 5.000 Experten aus aller Welt war der Tenor der
Veranstaltung: Verbesserung der diagnostischen und therapeutischen
Optionen bei den meisten Erkrankungen der Leber.
Das gilt nun auch für die Fettleberhepatitis, die zwei bis vier
Prozent der Bevölkerung der westlichen Industrieländer betrifft. Sie
ist eine Folge der nicht alkoholbedingten Fettleber und steht daher
in Zusammenhang mit Übergewicht, Diabetes mellitus und erhöhten
Blutfett-Werten. Bislang konnte eine Fettleberhepatitis nur mittels
Biopsie diagnostiziert werden und war kaum zu behandeln. Auf dem
EASL-Kongress wurden Daten zur Diagnose mittels eines nicht invasiven
Verfahrens namens FibroScan präsentiert, das mittels einer
mechanischen Welle Versteifungen der Leber misst. Damit lässt sich
mit hoher Sicherheit eine Fibrose, wie sie häufig bei
fortgeschrittener Fettleberhepatitis auftritt, diagnostizieren. Die
Experten, die die aktuellen FibroScan Daten präsentierten, sind der
Meinung, dass die diagnostische Zuverlässigkeit für einen
Screening-Test auf NASH ausreicht.
Diagnose der NASH
Frühere und bessere Diagnose wird bei der Fettleberhepatitis
(NASH) auch insofern wichtiger, als es erste Studiendaten zu
wirksamen therapeutischen Maßnahmen gibt. So konnte erstmals in einer
placebo-kontrollierten Studie nachgewiesen werden, dass sich die
Fettleberhepatitis nach einem Jahr Behandlung mit dem
Diabetes-Medikament Rosiglitazon bessert. Dass eine Verfettung der
Leber keineswegs harmlos ist, zeigen italienische und schwedische
Arbeiten, die ebenfalls vorgestellt wurden. Ein schwedisches Team
wies nach, dass Patienten mit nichtalkoholischer Fettleber im
Vergleich zur Normalbevölkerung eine kürzere Lebenserwartung haben
und italienische Forscher fanden heraus, dass bei Patienten mit
Fettleber das Risiko von Verkalkungen der Halsschlagader deutlich
erhöht ist.
Hepatis C: Neue Studien, neue Medikamente
Erfolge gibt es auch in der Behandlung der viralen Hepatitis. Hier
neigt besonders die Hepatitis zur Chronifizierung, von den vier
Genotypen des Virus sprechen besonders Genotyp 1 und 4 schlecht auf
die Therapie an. Neue Substanzen werden hier dringend gesucht.
Studiendaten gibt es mittlerweile beispielsweise zu Valopicitabin,
das bereits antivirale Aktivität gegen HCV, sowohl in der
Monotherapie als auch in Kombination mit PEG-Interferon gezeigt hat.
Zurzeit befindet sich die Substanz in eine Phase IIb Studie, deren
Zwischen-Ergebnisse in Wien präsentiert wurden. Die Auswertung nach
24 Wochen zeigte ein signifikant besseres Ansprechen in zwei
Studienarmen mit höheren Dosierungen von Valopicitabin und PegIFN
?-2a als im Kontroll-Arm (PEG-IFN/Ribavirin). Valopicitabin/PEG-INF
wurde akzeptabel gut vertragen.
Virusfrei nach Transplantation
Relevant sind die aktuellen Ergebnisse zur Therapie der Hepatitis
C auch für Patienten, bei denen infolge der Infektionskrankheit eine
Lebertransplantation notwendig wird. Im Fall der Hepatitis C kommt es
in sechs bis 28 Prozent der Fälle innerhalb der ersten fünf Jahre
nach der Transplantation zu Reinfektion und neuerlichen Verlust des
Organs. Auf dem EASL-Kongress in Wien wurden Interims-Daten einer
Studie mit 101 Patienten mit rezidivierender Hepatitis C nach
Transplantation vorgestellt. 73 Prozent waren mit dem schwierig zu
therapierenden Virus-Typ 1 infiziert. Die Patienten erhielten eine
Kombinationstherapie. Nach 12 Monaten waren 61 Prozent der
Studienpopulation laut PCR Virus-negativ.
In Verbindung mit aktuellen Daten zu mehreren neuen Substanzen,
die sich in Phase-I oder frühen Phase-II-Studien befinden, geben
dieser Daten Grund zur Hoffnung, dass sich die Therapie der Hepatitis
C in absehbarer Zeit deutlich verbessern wird.

Pressekontakt:

http://www.easl.ch/ oder

Pleon Publico Wien
Manuela Bruck
manuela.bruck@pleon-publico.at
Tel.: +43-1-71786-108

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