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Whale and Dolphin Conservation Society

Island exportiert Walprodukte in die EU
Schnitzel mit Wal-Anteil bald auf deutschen Tellern?

München (ots)

Nur wenige Tage nachdem eine illegale Lieferung
Walfleisch aus Island in Lettland beschlagnahmt wurde, deckt die 
internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS einen weiteren 
Skandal auf: Island exportiert trotz Handelsverbot Walprodukte in die
Europäische Union. Walfänger sehen in der Herstellung von Wal-Mehl 
als Tierfuttermittel, das in der Fischzucht und intensiven 
Nutztierhaltung zum Einsatz kommen kann, sowie Walöl die Vorbereitung
der Walfangländer für die Rückkehr zu kommerziellem Walfang in großem
Stil, den viele Mitgliedsstaaten der Internationalen 
Walfangkommission (IWC) herbeisehnen.
Nach Angaben der WDCS exportierte Island über 22 Tonnen so 
genanntes 'Wal-Mehl' in zwei Lieferungen - im Januar und März 2009 - 
nach Dänemark. Wal-Mehl wurde von der Welternährungsorganisation FAO 
als Ersatzprodukt für Fleisch und Knochenmehl für Schweine 
identifiziert. "Zu verhindern, dass mit Walprodukten ernährte 
Schweine der intensiven Nutztierhaltung letztendlich auf den Tellern 
deutscher, österreichischer und anderer EU-Bürger landen, ist nahezu 
unmöglich", sagt Nicolas Entrup, Sprecher der WDCS in Deutschland.
Die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS fordert 
die dänische Regierung und die relevanten EU-Behörden dringend auf, 
sofort Untersuchungen der isländischen Exporte einzuleiten. Island 
hat in den letzten Jahren mehr als 233 Tonnen Walprodukte mit einem 
geschätzten Gesamtwert von 3 Millionen US-Dollar exportiert, obwohl 
der internationale Handel mit Walprodukten durch das Washingtoner 
Artenschutzabkommen (CITES) und der kommerzielle Fang von Walen von 
der Internationalen Walfangkommission seit 1986 verboten ist. Island 
erkennt keine der beiden Bestimmungen an.
"Der Handel mit Walprodukten erhält eine neue Dimension und zeigt,
dass die Walfangindustrie kein Interesse hat, sich nur an 
irgendwelche Bestimmungen zu halten. Der Glaube vieler Regierungen 
der Europäischen Union, dass man mit Zugeständnissen gegenüber diesen
Staaten eine Verbesserung erreicht, ist Realitätsverweigerung", 
kritisiert Entrup von der WDCS in diesem Zusammenhang die 
Verhandlungen innerhalb der IWC, die bei der Jahrestagung plant, die 
Walfangaktivitäten Islands und Norwegens, als auch Japans zu 
legitimieren. Ein solcher Schritt würde laut WDCS auch die Position 
der Europäischen Union im Rahmen der Beitrittsverhandlungen mit 
Island schwächen.
Zusätzlich zu dem offenkundig illegalen Handel mit Dänemark und 
Lettland exportierte Island unter Berufung auf seine oben genannten 
Vorbehalte gegenüber dem Handelsverbot Walprodukte im Wert von mehr 
als 2,5 Millionen US-Dollar in den letzten zwölf Monaten - inklusive 
134 Tonnen nach Japan und diversen Lieferungen von Walöl nach 
Norwegen.
Umfassende Hintergrundinformationen stellt Ihnen die WDCS auf 
Anfrage gern zur Verfügung.

Pressekontakt:

WDCS Pressesprecherin, Laura Döhring, T. + 49 (0) 89 6100 2393,
E-Mail. Laura.doehring@wdcs.org

WDCS Geschäftsführer, Nicolas Entrup, T. + 49 (0) 171 1423 117,
E-Mail. Nicolas.entrup@wdcs.org

www.wdcs-de.org

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