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International Campaign for Tibet

Dalai Lama sagt Brüssel-Besuch auf Wunsch der belgischen Regierung ab

Berlin (ots)

Die belgische Regierung hat in Reaktion auf
chinesischen Druck den Dalai Lama gebeten, einen lange geplanten 
Besuch in Brüssel abzusagen. Die Bitte der belgischen Regierung wird 
in direktem Zusammenhang mit einer bevorstehenden Reise einer vom 
belgischen Kronprinzen geführten hochrangigen Handelsdelegation nach 
China gesehen. Die Absage des Brüssel-Aufenthaltes des Dalai Lama 
erfolgt ferner unmittelbar vor dem am 15./16. Mai in Berlin 
stattfindenden Menschenrechtsdialog zwischen der Europäischen Union 
und der Volksrepublik China. Das geistige Oberhaupt der Tibeter 
sollte während seines Brüssel-Besuches am 11. und 12. Mai mit 
Abgeordneten des Europäischen Parlaments zusammentreffen und an einer
weltweiten Konferenz von Tibet-Unterstützergruppen teilnehmen. Peking
wendet sich seit langem vehement gegen Auslandsbesuche des Dalai 
Lama.
Die International Campaign for Tibet (ICT) kritisiert die Absage: 
"Wir sind sehr enttäuscht über die Haltung der belgischen Regierung. 
Es ist nicht tragbar, dass ein Mitgliedsstaat und zudem 
Gründungsmitglied der Europäischen Union Chinas Machtpolitik 
nachgibt, die nur darauf aus ist, die Position des Dalai Lama, der 
für Frieden und Versöhnung eintritt, massiv zu unterminieren", so 
ICT-Geschäftsführer Kai Müller.
ICT, so Müller weiter, habe immer wieder auf die Notwendigkeit 
einer schlüssigen und einheitlichen Haltung der Europäischen Union in
Bezug auf die Tibetfrage hingewiesen. "Der Europäischen Union muss 
jetzt klar werden, welche Botschaft diese Absage nur eine Woche vor 
dem Menschenrechtsdialog mit der Volksrepublik China aussendet, bei 
dem auch die Situation in Tibet thematisiert werden soll", zeigte 
sich Müller besorgt.
Der Absage in diesem Jahr war bereits eine unter ebenfalls sehr 
kontroversen Umständen erfolgte Verschiebung eines Besuchstermins im 
Juni 2005 vorausgegangen. Damals war der Besuch des Dalai Lama mit 
einer Reise des belgischen Königs Leopold nach China 
zusammengefallen.
Das Ausmaß der politischen Einflussnahme Chinas auf Belgien zeige,
so ICT, dass die chinesische Staatsführung den anhaltenden Einfluss 
des Dalai Lama ernst nimmt. Peking demonstriere damit auch, dass es 
ein Eintreten westlicher Länder für Menschenrechte in Tibet nicht 
duldet.
Den Vertretern des Dalai Lama zufolge hat sich der Dalai Lama 
entschlossen, seinen Besuch abzusagen, um damit den fortdauernden 
Einsatz des belgischen Volkes für die Sache Tibets zu würdigen. 
Ferner entspräche dies seiner Grundsatzentscheidung, dem 
entsprechenden Gastgeberland keine Unannehmlichkeiten verursachen zu 
wollen.
"Belgiens kontroverse Haltung muss jetzt zu einer Debatte unter 
den Mitgliedsstaaten führen, wie der aggressiven Politik der 
chinesischen Regierung in ähnlich gelagerten Fällen begegnet werden 
kann. Es müssen dabei Mechanismen gefunden werden, die 
Mitgliedsstaaten bei Besuchen des Dalai Lama wirksam schützen", 
forderte ICT abschließend.
Terminhinweis:
Die International Campaign for Tibet wird am 10. Mai gemeinsam mit
der Tibet-Intergroup des Europäischen Parlaments auf einer 
Pressekonferenz die Ergebnisse ihres neuen Berichts über 
Einschränkungen der Religionsfreiheit in Tibet vorstellen. Die 
Pressekonferenz findet im ASP Gebäude des Europäischen Parlaments, 
Ebene Null, von 9.30 bis 10.30 Uhr statt.
Pressekontakt:

Pressekontakt:

Kai Müller
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
Deutschland / Germany
Tel.: +49 (0) 30 27879086
Fax: +49 (0) 30 27879087
www.savetibet.de
presse@savetibet.de

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